zusammenhalt

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Kapitel 38

Violet

"Ich Interesse mich sehr für diese Legenden. Es gibt Aufzeichnungen darüber, dass sie bedeutsam seien," begann Nicolas und spielte den faszinierten Unwissenden, wobei sich Frios Brust etwas stolz hebte.

Violet ahnte, dass er es einfach liebte sich cleverer zu fühlen als die anderen im Raum. Die Frage war nur, wie mitteilsam Frios das am Ende machen würde.

"Das sind sie. Es sind uralte Gesetze, die uns zwingen die Geschichte unverfälscht weiterzutragen und zwar ausschließlich mündlich. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich genügend Geschichten über Vampire bei den Menschen festgesetzt, da braucht es nicht auch welche, die tatsächlich stimmen."

Violet zweifelte sofort daran, dass es so unverfälscht war, wie Frios es darlegte. Das klappte auch bei der größten Vorsicht nie, aber vielleicht hatte Nicolas recht und sie fanden in diesen Legenden zumindest ein Körnchen von der Wahrheit, die sie suchten.

Re schaffte es offensichtlich Königinnen aufzuspüren und eine sogar gefangenzuhalten. Er hatte sie gefunden. Ständig. Sie mussten wissen, wie ihm das alles gelang, um ihn dann endlich aufhalten zu können. Möglichst ohne in einen ganzen Rassen-Krieg hineinzugeraten.

"Ich würde sie gerne hören", meinte Violet sofort, aber die Männer wirkten bei der Aussicht auf eine Märchenstunde sofort unruhig.

"Ja. Mit Verlaub, Hoheit, ich denke, wir sollten an die Zukunft denken und nicht an die Vergangenheit. Ihr seid hier und wir müssen diesen Umstand nutzen. Mit Euch an unserer Seite, können wir zu einem vernichtenden Gegenschlag ausholen und die Erschaffenen an ihren natürlichen Platz zurückdrängen", begann Ben sofort und Violet wollte gerade widersprechen, als Nicolas Hand in ihren Nacken zudrückte und sie aufhielt.

"Wenn es eine Prophezeiung gibt, die mit dem, was gerade geschieht, übereinstimmt, sollten wir uns damit durchaus beschäftigen. Wir können keinen Weg einschlagen, ohne das Ziel zu kennen", erklärte Nicolas und während Gallen sich einen bissigen Kommentar verkniff, war Frios nicht so zurückhaltend.

"Wenn dann sicher nicht Euch gegenüber. Nur auserwählte Unsterbliche erhalten Zugang zu den Details der Geschichten. Ihr seid nicht einmal ein Geborener." begann er und Nicolas ließ sich davon nicht eine Sekunde aus der Ruhe bringen. Innerlich stöhnte Violet auf und verdrehte die Augen, dieser ganze Geborener oder nicht - Blödsinn fing langsam wirklich an ihr auf die Nerven zu gehen. Sie wurde dabei regelrecht wütend und sie musste eine ihrer Hände zu Fäusten ballen, um sich davon abzuhalten Frios anzugreifen.

"Also gehe ich davon aus, dass ihr diese Legenden ebenfalls nicht gehört habt. Sagt uns den Namen einen dieser auserwählten Unsterblichen, damit wir selbst mit ihm reden können." Frios biss die Zähne zusammen

"Er ist der Mann, den ich mir erwählt habe. Er ist mir treu", versuchte Violet den Druck auf den Mann und seine Begleiter zu erhöhen und Gallen verengte die Augen streng. Irgendetwas sagte Violet, dass dieser sehr genau wusste, dass Violet kein Interesse an ihrer kleinen Revolution hatte.

"Wenn es Euer Wunsch ist, sie zu sprechen, werde ich dafür sorgen, dass sie Euch aufsucht", lenkte Gallen anstelle der anderen Männer ein. Ben und Frios waren sichtlich erschüttert.

"Abe-", versuchten sie Gallen zu widersprechen, doch dieser hob eine Hand und schüttelte sanft den Kopf. Er hatte seine Entscheidung getroffen und wie es aussah, war es auch allein seine Entscheidung. Zumindest in diesem Punkt, schien er eine höhere Position einzunehmen als die anderen Vampire.

Nicolas schien zum gleichen Schluss zu kommen, denn von der Sekunde an, starrte er Gallen an, als wäre er seine nächste Mahlzeit. Violet wollte ihn subtil zur Ordnung rufen, aber Nicolas Finger, die langsam und hypnotisch ihren Nacken hoch und herunterglitten nahmen ihr den Willen und die Kraft dazu.

Sophie aber wusste das Tun ihres Bruders gut zu überspielen.

Mit einer schwungvollen Geste, platzierte sie ihren Hintern auf einen nahegelegenen Seitentisch, schlug die Beine übereinander und lächelte die geborenen so absolut entwaffnend an. Man könnte glatt meinen, dass nichts von dem, was sie die letzten Stunden an emotionalen Aufruhr erfahren hatte, sie wirklich berührte. Aber Violet wusste es besser und erkannte die Strategie hinter diesem Lächeln. Sophie versuchte, die Stimmung nicht kippen zu lassen.

"Ich bin übrigens Sophie", schnurrte sie so einladend, dass Frios zusammen zuckte und seinen Blick demonstrativ von ihr abwandte, während Ben die ganze Zeit auf ihre Beine starrte und sich scheinbar nicht sattsehen konnte.

"Du bist keine Geborene", hauchte dieser atemlos und Sophies falsches Lächeln wurde noch breiter.

"Nein, aber ich bin die charmanteste von uns", lächelte sie träge und nun schlug auch Ben den Blick nieder und räusperte sich.

"Nun denn, Gallen wird sich um Eure Bedürfnisse kümmern, Hoheit. Den Rest sollten wir auf Morgen Abend verschieben, die Sonne wird gleich aufgehen."

Frios rannte schon fast zur Tür, als hätte er tatsächlich Angst, dass Sophies ihn verfolgen würde. Ben folgte ihn betont gelassen und Gallen und Nicolas. Tja. Die stierten sich noch immer an als wäre der Kampf, den sie unten in der Bar begonnen hatten, noch längst nicht vorbei.

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Nicolas (Bd.2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt