in brand gesetzt

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Kapitel 6
Violet starrte sich im Spiegel an, fuhr mit den Fingern ihre Haut entlang und betrachtete ihre Pupillen genauer. Sie konnte nicht leugnen das sie sich merkwürdig fühlte. Anders. Verändert. Sie konnte es nicht sagen, aber alleine die Tatsache, dass sie nicht den Drang verspürte Nicolas anzuschreien, machte sie nachdenklich. Was er mit ihr getan hatte, war... Pervers. Sie fand kein anderes Wort dafür.
Er hatte sie für tot gehalten und sie dennoch in sein Bett gelegt, hatte sie angefasst, sie aus und wieder angezogen, ihre Haare gekämmt.
Schnell betrachtete sie den Rest ihres Körpers. Er war wie immer, nur... makeloser. Irgendwie. Sie erinnerte sich deutlich an die leichten Sommersprossen auf ihren Schultern, die mit den Jahren immer weiter verblasst waren. Nun waren sie komplett verschwunden. Ihre Augen sahen müde aus und ihre Wangen etwas blasser. Eigentlich ein sicheres Zeichen dafür, dass sie Blut trinken musste, aber sie verspürte keinen Hunger, nur Appetit, als würde sie es nicht brauchen aber wollen. Sie sah wieder zu Nicolas, der in einem Sessel saß und ein Buch las. Selbst hier las er viel und vor allem: tat er so, als wäre nichts gewesen. Als wären sie immer noch in Amerika, als wäre sie nicht gestorben.
„Du hast mich missbraucht!", brach es aus ihr heraus. Sie empfand die Wut nicht, aber normalerweise wäre sie sauer. Das Mädchen von damals wäre sauer und hätte sich auch nicht zurückgehalten es Nicolas zu zeigen, also tat sie es auch nicht. Weil sie die Violet sein wollte, die sie vor ihrem Tot gewesen war. Das sture, freche, mürrische, einsame Mädchen, dass sich insgeheim Hoffnungen machte, Nicolas könnte sie wollen.
„Und?", fragte er kalt und so herablassend, als wäre sie ein Kind.
„Du könntest dich entschuldigen!", maulte sie wenig überzeugend und schaffte es nicht, die aufgesetzte Wut in ihrer Stimme widerhallen zu lassen.
„Fühlst du dich vergewaltigt?", fragte er herausfordernd und sah dann zum ersten Mal von seinem Buch auf. Violet, die immer noch vor diesem alten aber merkwürdig perfekten Spiegel stand der im selben Raum hing, ging auf ihn zu und stellte sich direkt vor ihm.
„Das sollte ich."
„Tust du aber nicht? Und soll ich dir sagen warum? Weil du so oder so für mich die Beine breit gemacht hättest!", meinte er brutal und schaffte es damit tatsächlich sie wütend zu machen. Sie wusste nicht wirklich was die kleine Ton-Figur darstellen sollte die sich wahrscheinlich aus Dekorationsgründen auf einem der Bücherregale stand, aber sie bekam sie zu fassen und warf sie nach ihm. Sie hätte ihn auch getroffen, aber da wo gerade noch sein Kopf war, war nun alles weg und die Figur schlug gegen die Wand hinter dem Sessel und zersprang. Sie wollte sich gerade nach ihm umsehen, da legte sich eine Hand um ihren Hals und sie donnerte mit enormer Kraft mit dem Rücken gegen das nächste Bücherregal.Sein Gesicht erschien vor ihrem, war ihrem so nahe, dass sie glaubte, er würde sie gleich küssen aber das tat er nicht, auch nicht als sie ihn anlächelte und ihn damit scheinbar noch wütender machte.
„Glaube nicht, nur weil ich dich gefickt habe, ändert das irgendetwas. Du magst eine Königin sein, aber für mich bist du lediglich ein Sammelstück und..." er verstummte, als Violet einem natürlichen Drang nachgab und einer der Veränderungen, die sie in sich spürte, freien Lauf ließ. Hitze pumpte durch ihre Venen und sie spürte wie sich auch die Luft um sie herum erwärmte. Sie roch leicht nach angekokeltem Papier, einem Schwelbrand und Rauch. Dann fing der Stoff an seinem Ärmel Feuer. Nicolas zuckte zurück und Violet schaffte es gerade so, ihre Füße dazu zu bringen sie zu tragen und nicht hart auf den Boden aufzukommen, als Nicolas sie losließ.
Er klopfte die winzigen Flammen an seinem Ärmel ab und war dann blitzschnell bei seinen Büchern und verhinderte auch dort einen größeren Brand. Dann erst drehte er sich zu Violet, die sich ihren Hals rieb.
„Das ist interessant", meinte er, griff nach ihren Oberarmen und zog sie zu sich. Er hatte sie angegriffen und sie sich erfolgreich verteidigt, nachdem sie ihn angegriffen hatte. Doch das schien auf einmal egal zu sein, er starrte auf sie nieder und konnte seine Aufregung kaum verbergen.
„Mach das nochmal!", forderte er sie auf, aber sie hatte keine Lust ihm eine Show zu liefern.„Nein." Sagte sie und wartete darauf, dass er sie ein weiteres Mal dazu zu zwingen versuchte, stattdessen sah er sie lediglich eine Weile an, strich ihr dann mit den Handrücken über die Wange, zog sie dann mit einem Ruck an sich kurz bevor er sie erneut küsste.
Violet schlug ihm gegen die Brust und er landete an der Wand an der anderen Seite des Raumes, bevor er eine Sekunde später wieder vor ihr stand. Der Kerl war wirklich verflucht schnell und er konnte verflucht hart zuschlagen. Sie glaubte für einen Moment, der Schlag mit den Handrücken mitten in ihr Gesicht der folgte, würde ihr die Wangenknochen zertrümmern aber sie war sich sehr sicher, dass sie davon nicht mal einen blauen Fleck bekommen würde. Dennoch flog sie direkt gegen diesen Spiegel und Nicolas drückte sie mit seinem Körper weiter in die Scherben. Sie spürte Schmerz, aber als sein Mund wieder auf ihren donnerte, vergaß sie ihn schnell.Diesmal ließ sie sich küssen, griff mit beiden Händen nach seinem Nacken, zog sich zu ihm herauf, bis er ihren Hintern packte und sie hochhob. Sie umschlang seine Hüfte mit den Beinen und konnte gar nicht so schnell denken, da lag sie schon auf der etwas größeren Couch und ihr wurden die Klamotten vom Körper gerissen. Sie tat dasselbe mit seinen und es dauerte nur Sekunden, da zwang sich sein harter Schwanz direkt in ihren Körper und er stieß augenblicklich so hart zu, dass jede andere Frau schwerwiegende innere Verletzungen davongetragen hätte. Sie nicht, ihr Körper war anders, widerstandsfähiger, unsterblicher. Sie fühlte es und Nicolas schaffte es genau diesen Körper in unmenschlicher Geschwindigkeit genau an die Grenze eines Orgasmus zu bringen und als der Höhepunkt auf sie hereinbrach, war wieder diese Tür greifbar mitsamt ihren flammenden Inhalt und noch bevor sie es verhindern konnte, setzte Violet sich selbst und auch Nicolas in Brand.

Beta: Geany

Nicolas (Bd.2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt