-40- Übung macht den Meister

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Nach einer Weile einfach nur rum sitzen, beschloss ich auf zu stehen um das laufen mit der Prothese zu üben.

"Ich bin direkt hinter dir und werde dich auffangen wenn du fällst."
Sagte Shota und stand auch auf.

Ich sah ihn dankend an und machte dann meinen ersten Schritt, dann noch einen und noch einen.
Im Gegensatz zu den letzten Tagen war ich deutlich besser geworden und hatte mich auch an das gefühl der Prothese gewöhnt.

Ich machte wieder einen Schritt und dann noch einen, in meinem körper machte sich ein gefühl von Stolz breit, ich war stolz auf mich, dass ich noch nicht hin gefallen war.

"Du machst das wirklich gut Y/n." Sagte Shota der hinter mir stand und noch immer aufpasste falls ich doch hinfallen sollte.

Ich antworte nicht, denn ich konzentrierte mich weiterhin darauf zu laufen.
Ich machte einen weiteren Schritt mit der Prothese und bemerkte, wie es langsam ziemlich anstrengend wurde.

Wärend ich weiter übte stand Shota die ganze Zeit hinter mir und ermutigte mich weiter zu machen, jedes Mal wenn ich das Gleichgewicht verlor, war er rechtzeitig da und fing mich auf.

"Möchtest du nicht vielleicht eine kleine Pause machen ?"
Fragte er mich, nachdem er mich wieder aufgefangen hatte und mich in einen Kuss gezogen hatte.

"Übung macht den Meister, daher möchte ich so viel üben wie möglich um wieder in die Schule gehen zu können."

"Aber du solltest dich auch nicht überanstrengen. Wie wäre es, wenn wir jetzt zu unseren Schülern fahren und du dort noch ein wenig übst, die Fahrt dort hin ist dann eine kleine Pause."

"Das hört sich gut an."

Also verließen wir den Garten und stiegen in Shotas Auto ein, mit dem er dann zu den Wohnhäusern der Klasse 1-A fuhr.

Als wir an kamen, stieg Shota zu erst aus und ich danach, eigentlich wollte ich wenigstens die ersten Schritte alleine laufen und die Autotür selber aufmachen, doch Shota kam mir zuvor.

"Ich wusste es. Ich werde nicht nocheinmal zulassen, dass du fast hinfällst, nur weil du zu stur bist." Meckerte er ein wenig und sah mich dennoch mit einem leichten lächeln an.

"Ich danke dir, Shota."

Er half mir dabei auf zu stehen und begleitete mich bei den ersten Schritten.
Wir betraten den Eingang des Wohnhauses und gingen hinein, zu erst nachdem man rein gekommen war, sah man all die Schuhen und Jacken, die ordentlich da standen. Danach kam ein kleiner Fluhr der zum Gemeinschaftszimmer führte, wo auch bereits ein paar schüler saßen und sich entspannten.

Tenya war einer von ihnen, er bemerkte uns und kam auf uns zu, er begrüßte uns freundlich.

Als er an mir herunter sah, verzog sich sein Gesicht ein wenig nachdenklich, doch er schien aus höflichkeit keine Fragen stellen zu wollen.

Die anderen Schüler bemerkten uns ebenfalls und begrüßten uns auch, auch sie bemerkten dass ich eine Beinprothese benutzen und stellten ein paar Fragen, jedoch nicht viele, es waren aber auch generell die Schüler, die nicht viele Fragen stellten.

Ich machte mich schon gefasst darauf auf Mina zu treffen, sie würde bestimmt tausende Fragen stellen, aber ich mochte ihre offene und zuversichtliche Art, zudem war sie auch eine unglaublich gute Tänzerin.

Ich setzte mich im Gemeinschaftszimmer auf die Couch und redete ein wenig mit ein paar Mitschülern, ich hatte keine sonderliche Lust die Treppen nach oben zu laufen um die anderen zu sehen.

Ich wollte ersteinmal lernen überhauot gerade aus zu gehen, da ich dies jedoch nichteinmal wirklich konnte, grustelte ich mich vor den Treppen.

Shota sagte nichts dazu und ging einfach nach oben, nachdem er sich versichert hatte, dass ich ihn nicht austrickste um alleine rum zu laufen.

"Y/n !!!!"
Schrie plötzlich eine weibliche Stimme, die die Treppen runter rannte.

An kam eine Mina die außer Atem war, jedoch ihr lächeln nicht verlor.

"Hallo Mina" sagte ich fröhlich und lächelte dabei.

"Wow. Du hast ja jetzt eine Beinprothese ! Kannst du damit schon gut laufen ? Fühlt sich das nicht komisch an ?
Ist die nicht schwer ? Sie sieht nähmlich sehr schwer aus. Kannst du mit der noch so tanzen wir vorher ?"

Sie überhäufte mich mit ihren Fragen, ich war zwar ein wenig überfordert, dennoch konnte ich mir ein lächeln nicht verkneifen.

Auch die anderen Schülern und Shota kamen hinunter in den Gemeinschaftsraum ich sah sie alle, sie alle lächelten und waren froh mich zu sehen.
Ich hatte meine Familie verloren, ja.
Aber ich hatte bereits eine neue bekommen, eine Familie die mich so annahm wie ich war und die mich liebte, die sich Sorgen um mich machte und fröhlich war, wenn es mir besser ging.

Mama, Papa, ich bin nicht alleine, ich werde euch niemals vergessen und ich werde meine neue Familie mit meinem Leben beschützen, koste es was es wolle.

Ich war in Gedanken versunken und bemerkte nicht, wie mir langsam Tränen über meine Wange liefen.
Auch die verwunderte Blicke der anderen bemerkte ich nicht, erst als Shota sich vor mich kniete und mein Kopf in seine Hand nahm, kehrte ich in die Realität zurück.

"Y/n ? Ist alles in Ordnung ? Was ist los ?" Er  war ruhig, aber dennoch besorgt.

"Hmm ? Achso ... Entschuldigt bitte. Ich war nur in meinen Gedanken versunken."
Ich strich mir die Tränen von meinen Wangen weg und guckte in die Runde, die mich besorgt an sah.

"Ich habe nur bemerkt, dass ich eine neue Familie gefunden habe. "

Sie lächelten alle zufrieden und ein wenig erleichtert.
Wir verbrachten noch viel Zeit miteinander und redeten, zwischendurch übte ich weiter.

Die Stimmung zwischen uns war sehr angenehm, auch Shota war sichtlich überraschender weise einmal nicht genervt und genoss den Moment den wir zusammen mit der Klasse verbrachten.

Als es langsam dunkel wurde, verabscheidete wir uns und Shota und ich fuhren wieder zurück nach Hause.

23.6.2022


Find me in the Darkness (Shota Aizawa x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt