-42- was wäre wenn ?

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"Guten Morgen Schlafmütze. Ich gehe jetzt gleich los, wenn irgendetwas sein sollte, dann Ruf mich an."
Shota streichelte mir sanft den Kopf und ging dann aus unserem Schlafzimmer raus.

Er musste zur Arbeit, heute war ja Montag und auch wenn er nicht gehen wollte, musste er heute gehen. Allerdings hatte er sich tausendfach vergewissert, dass ich alleine in dem Haus klar kommen würde.

Ich lag noch müde im Bett und guckte noch eine weile dort hin, wo Shota vorhin gestanden hatte.

Der gestrige Tag war noch ziemlich anstrengend, nach dem Frühstück bin ich duschen gegangen, was glücklicher Weise auch geklappt hat und ich nicht auf die Fresse geflogen bin.

Danach sind wir wieder hinaus in den Garten gegangen und ich habe weiter geübt, in meiner kleinen Pause hatte ich Shota dann genauer nach seinem verstorbenen Freund gefragt, zu erst zögerte Shota, doch erzählte mir die Geschichte von Oboro Shirakumo, Hizasho Yamada und ihm.

Beim Erzählen, sprach Shota zwar relativ monoton, aber er musste zwischendurch auch grinsen, als er von lustigen Momenten erzählte. Weinen musste er, alls er erzählte, wie sein Freund starb.
Ich umarmte ihn und küsste ihn solange, bis keine Tränen mehr seine Wangen hinunter flossen.

Ich machte mir vorwürfe ihn überhaupt noch weiter gefragt zu haben, doch Shota bemerkte meinen Blick und meinte, dass es nicht schlimm war, dass ich ihn gefragt hatte.

Ich drehte mich auf die andere Seite und guckte zum Fenster, was glücklicher weise offen war, Shota hatte den Vorhang weg gezogen und es auf gemacht, damit ein wenig frische Luft rein kam.

Ich genoss die frische Luft und seufzte leicht, ich war zu müde um auf zustehen, aber auch zu wach und weiter zu schlafen.

Wenn ich mein Handy da gehabt hätte, hätte ich vielleicht mit Shota oder mit jemand anderen geschrieben, oder wenigstens ein Video geguckt.
Da ich mein Handy jedoch nicht bei mir hatte, richtete ich mich müde auf und stand auf.

Ich ging in Schlafanzug in die Küche und fand dort mein Frühstück auf dem Tisch.
Ich lächelte leicht, Shota hatte an mich gedacht, obwohl er ziemlich viel zu tun hatte und zu wenig geschlafen hatte.

Ich lief zu dem Tisch und nahm mir das Essen um es mir in der Mikrowelle warm zu machen, danach setzte ich mich an den Tisch und fing an zu essen.

Ich dachte über die letzten Tage nach und genoss die Ruhe in diesem Moment.
Auch noch als ich mit dem Frühstück fertig war, guckte ich in die leere und dachte an den Traum.

Was wäre wenn ich nicht mit dem illegalen arbeiten angefangen hätte ?
Dann wären meine Eltern nicht tot, oder ?
Wobei, dann wären wir auf der Straße gelandet und wären dort mit Sicherheit ebenfalls verreckt.

Hätte ich das Schicksal meiner Eltern überhaupt ändern können ?
Egal was ich gemacht hätte, sie wären gestorben oder ermordet worden.

Ich seufzte leise und guckte dann auf den leeren Teller vor mir.

"Es hat keinen Sinn sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ich falle doch nur wieder in einen Teufelskreis"
Sagte ich zu mir selber.

Ich beschloss also auf zu stehen und machte den Abwasch und stellte dann das saubere Geschirr zurück in den Schrank.

Auch das saubere Schmiermesser legte ich zurück, beim einräumen huschte mein Blick zu den scharfen Messern daneben.
Ich sah wieder das Blut vor meinen Augen, das aufgeritzte und zerfetzte Fleisch, was ich selber verunstaltet hatte.
Schnell legte ich das Schmiermesser hinein und schloss die Schublade, wenn ich die Messer noch länger angeguckt hätte, wer weiß was dann noch passiert wäre.

Da ich nicht sonderlich Lust hatte im Haus Rum zu gammeln, ging ich in mein altes Zimmer und räumte meine Sachen in das Zimmer, was jetzt mir und Shota gehörte, als ich damit fertig war, zog ich mir etwas frisches an und ging in den Garten um dort weiter zu üben.

Da das laufen problemlos funktionierte, versuchte ich es an etwas schwierigerem.
Ich versuchte zu rennen, die ersten Schritte funktionierten auch, doch bei den letzteren holte mich die Schwerkraft ein und ich stoß hart auf den Boden auf.

Ich stöhnte leicht als ich mich wieder aufrichtete.

"Ich werde hier nicht aufgeben, nocheinmal."
Sagte ich wieder zu mir selber, also stand ich auf und versuchte es nocheinmal.
Doch ich viel wieder hin und stand wieder auf, dies machte ich immer und immer wieder.
Ich wollte es schaffen, ich wollte es schaffen wieder meine Mobilität zurück zu bekommen.

Ich stieß wieder hart auf den Boden auf und stieß dabei mit meiner Nase auf einen kleinen Stein.

Meine Nase fing an zu bluten, doch ich wischte das Blut mit meiner Hand schnell weg und stand wieder auf um von vorne anzufangen.

Nach einiger Zeit wurde ich immer besser und besuchte den Boden nicht mehr so oft wie am Anfang.

Gerade als ich wieder aufstand und wieder üben wollte hörte ich das Garten Tor hinter mir ein wenig quietschen und dann ein paar Schritte.

"Ich hab dich schon überall gesucht Y/n.
Du hättest wenigstens dein Handy mitnehmen können."
Er atmete erleichtert aus und hielt mein Handy etwas hoch, was er mit einer Hand sorgenvoll umklammert hatte.
Er kam zu mir und umarmte mich mit einem Seufzen.

"Zudem war auch die Schublade mit den Messern offen, ich hab mir solche Sorgen gemacht."

Ich war ein wenig verwundert, ich hatte sie doch zu gemacht ? Oder dachte ich das und sie ist wieder von alleine aufgegangen ?

"Es tut mir leid Shota."
Sagte ich und genoss seinen Geruch und seine schöne Körperwärme.

"Ist schon gut, was genau machst du hier eigendlich ?"
Er löste sich von mir, war aber dennoch etwas angespannt.

"Naja, da ich ja jetzt so ziemlich gut laufen kann, wollte ich üben mit der Prothese zu rennen. Bin ein paar Mal zwar ziemlich hingefallen, aber ich habe Fortschritte gemacht."
Ich grinste breit und etwas stolz auf mich selber.

Er musste daraufhin ein wenig lächeln und musterte mich von oben bis unten.

"Ja das sieht man dir an. Jetzt kommst du aber Mal rein, für diesen Moment hast du genug geübt."
Kaum sagte er dies, nahm er mich über seine Schulter und trug mich ins Haus.

"Shota ?"

"Ja ?"

"Du weißt schon, dass ich alleine laufen kann."

"Hmm naja, vielleicht sollte ich dafür sorgen, dass du es nicht mehr kannst."

Mein Magen zog sich lustvoll zusammen.

Als wir im Haus waren, setzte Shota mich auf den Boden ab, doch ich hatte anderes vor, ich stand hinter ihm und umarmte ihn.
Meine hände ließ ich dabei unter sein Oberteil gleiten.

"Du hattest bestimmt einen sehr anstrengenden Tag."
Wärenddessen strich ich sanft mit meinen Fingerspitzen über seinen durchtrainierten Bauch, der sich aufgeregt auf und ab senkte.

"Vielleicht kennst du ja etwas, was mich ein wenig entspannen würde."

"Was wäre wenn ich es tasächlich wüsste ?"
Meine Hand wanderte weiter hinunter zu seinem Schritt.
Er stöhnte leise auf.

"Sag es mir Shota."
Dabei hauchte ich seinen Namen mit Absicht etwas lustvoll leise in sein Ohr.

"Dann wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mich jetzt von dem Stress erlösen würdest."

27.6.2022

Find me in the Darkness (Shota Aizawa x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt