Ich habe unruhig geschlafen. Entsprechend erholt bin ich, als ich mich aus meinem Bett zwinge. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, das es auch nicht sonderlich viel Schlaf war. Drei Stunden und 6 Minuten. Ich seufze. Eine Dusche wird mir gut tun.
Also schwinge ich mich aus dem Bett, gehe zu meinem Kleiderschrank, nehme mir eine schwarze Leggings, ein schwarzes Top, Socken und Unterwäsche heraus und gehe damit ins Bad. Das Wasser stelle ich auf eiskalt. Was soll ich sagen? Es ist nicht nur erfrischend und belebend oder es wäscht auch alles negative weg. Zumindest habe ich das Gefühl, das eiskaltes Wasser darin besser ist als warmes. Nachdem ich fertig bin trockne ich mich ab, ziehe mir die Klamotten an, mache mir einen hohen Pferdeschwanz und verlasse meine Wohnung.
Als ich die Tür hinter mir schließe höre ich schon in der Ferne leise Stimmen. Die Anderen scheinen auch schon auf den Beinen zu sein und machen sich bereit für den Tag. Mein Weg führt mich direkt zur Zentrale, wo ich bereits die Meisten aus der Einheit sehe. Als ich den Raum betrete, wenden sich alle Blicke zu mir. Ein einstimmiges 'Guten Morgen' erklingt. Diejenigen, die gesessen haben sind sogar aufgestanden.
Maya kommt auf mich zu mit einer Tasse in der Hand. Bereits aus fünf Metern Entfernung kann ich sagen: es handelt sich um Kaffee. Also sie meinen Blick sieht bildet sich ein breites Grinsen auf ihren Lippen. "Ich dachte mir, du hast bestimmt nicht viel Schlaf bekommen. Er ist extra stark." Mit diesen Worten überreicht sie mir die Tasse. Mittlerweile sind auch die Letzten in der Zentrale angekommen. Ich nehme einen großen Schluck und schließe genießerisch die Augen. "Maya, ich liebe dich", bringe ich lächelnd über meine Lippen. Alle im Raum beginnen zu lachen.
"Na, na", er mahnt sie mich. "Lass das nicht den Paten hören." Schlagartig wird es still. Es scheint, das diese Worte die gesamte Atmosphäre von vergnügt in angespannt umschlagen lassen haben. Doch bei diesem Satz bildet sich ein böses Grinsen auf meinen Lippen und ich vermute auch das meine Augen hinterhältig anfangen zu funkeln. "Oh, oh. Du heckst doch schon wieder was aus Kommandantin." Prustet Yasmin in ihre Tasse. Ich bestätige ihre Vermutung nur mit einem knappen Nicken. Entsetzt reißt sie die Augen auf, als sie dies realisiert und verschluckt sich auch prompt an ihrem Kaffee.
"Na da bin ich ja mal gespannt", erwidert Emma mit einem neugierigen Blick von ihrem Platz aus. "Später. Erst einmal haben wir andere Dinge zu erledigen." Ich wende mich an Maya. "Wenn ihr bereit seid, kann es losgehen." Sie nickt mir einmal knapp zu und bedeutet den Mädchen mit einer kleinen Kopfbewegung sich in Bewegung zu setzen. "Bis später" flötet sie Emma und mir zu, als sie als Letzte den Raum verlässt.
Ich begebe mich mit dem köstlichen Getränk in meiner Hand zu meinem Schreibtisch und setze ich hin. "Emma? Wie ist gerade die Lage?" Emma sieht zu mir und als sich unsere Blicke treffen lächelt sie. "Noch ist alles entspannt. Aber ich denke, im Laufe des Tages könnten einige kritische Situationen kommen. Ich habe mir erlaubt nicht nur eine Dauerortung für den Paten einzurichten, sondern auch für seine Männer. Das macht uns das Ganze noch etwas einfacher." Ich nicke knapp und entsperre meinen Rechner. Ich öffne unser internes Ortungsprogramm und sehe mir die Gruppen an.
Gut Maya hat daran gedacht, sie ungleichmäßig zu verteilen. Wir haben einige dreier, vierer und zwei fünfer Gruppen. Plötzlich fällt mir etwas ein. "Solltest du nicht auch mit wegen der Sachen?" Frage ich Emma nun, doch diese schüttelt lächelnd den Kopf. "Ich werde per Videoanruf meine Meinung kund tun." Ich lache bei ihren Worten. Eigentlich hätte ich mir das denken können. Gerade in so einer Situation ist es besser, wenn beide Operator im Lager bleiben um Kollisionen mit Adrians Männern zu verhindern.
Nach ca. einer Stunde sind alle Gruppen an ihren Orten und nun beginnt die eigentliche Arbeit. Auf dem Weg mussten wir zwei Gruppen umdelegieren, doch ansonsten war es ruhig. Meine Augen kleben an dem Bildschirm und ich traue mich kaum den Blick abzuwenden. Doch es bleibt ruhig. Die Männer des Paten sind nicht gefährlich nah. Aufatmen werde ich allerdings erst, wenn alle wieder zurück sind.
ca. fünf Stunden und drei Kaffee später trifft die erste Gruppe wieder ein. Sie setzen sich in die Zentral und schließen die großen Glaswände, die den Operatorbereich vom Rest des Raumes abtrennt. Gedämpft höre ich ihre Stimmen. Die nächste Gruppe hat den Weg nach hause gefunden und nach ungefähr 7 Stunden sind alle da, ohne das es Vorkommnisse gab. Das lief besser als erwartet. Als Maya mit ihrer Gruppe endlich zurück ist sind alle wieder vollzählig und ich kann meine Augen endlich wieder vom Bildschirm nehmen. Ich stehe auf und strecke mich einmal. Eigentlich sind mir Außeneinsätze lieber, aber das ist vorerst nicht möglich.
Ein Blick zu Emma verrät mir, das sie noch eine Weile dort sitzen wird. "Du kannst die Wände ruhig offen lassen. Ich will nur auf Nummer sicher gehen" richtet sie das Wort an mich ohne ihre Augen vom Bildschirm zu nehmen. "Okay" gebe ich mit einem Gähnen von mir. Ich schiebe die Wände auf und betrete den anderen Teil des Raumes und heilige Maria! Ich erkenne meine Mädchen kaum wieder. Die meisten der Mädchen sind jetzt blond oder haben einen hellen Braunton in ihren Haaren. Die Augenfarbe wird bei keinem der Mädchen mit Kontaktlinsen verdeckt, außer bei Maya und Yasmin. Maya hat nun platinblonde Haare und stechend blaue Augen. Yasmin dagegen hat ihre schwarzen Haare gegen einen hellen Braunton getauscht und trägt ebenfalls blaue Kontaktlinsen. Aber es ist mehr ein Meeresblau.
Ich komme aus dem Staunen gar nicht raus, da richtet sich Kim an mich. "Und? Wie sehen wir aus?" Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und Emma hinter mir antwortet "Wie heiße Mafiabräute." Alle beginnen zu lachen. Plötzlich greift jemand meinen Arm und nur meiner Auffassungsgabe ist es zu verdanken, das ich diese Person als Maya identifiziere. Lachend zieht sie mich aus dem Raum in die Richtung meiner Wohnung. Hinter mir höre ich Yasmin und Theresa. Vor meiner Tür lässt meine Vize-Kommandantin meinen Arm los, dreht sich lächelnd zu mir um.
"Jetzt, meine Liebe, bist du dran."
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Die Dornen der Rose
Hành độngWas würdest du tun, wenn sie dir das Wichtigste in deinem Leben nehmen wollen? Würdest du aufgeben oder würdest du kämpfen? Genau vor diese Entscheidung wird Ruby gestellt. Doch sie überlegt nicht, sondern reagiert. Keine regelmäßigen Updates garant...