Kapitel 43

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Anderthalb Jahre später

"Hey Rose" Emma kommt zur Ablösung in die Zentrale mit einem Grinsen. Folgen tut ihr Caro, unsere Operaterin in Ausbildung. Vor mir bleiben die beiden stehen und grinsen mich an. "Du siehst müde aus. Du solltest dich hinlegen." Nun mischt sich auch Caro ein. "Denk daran, was der Arzt gesagt hat." Ich verdrehe nur die Augen. "Ich weiß, ich soll mich nicht aufregen, viel ausruhen und so weiter. Ich geh dann mal. Viel Spaß euch beiden." Damit wende ich mich ab und verlasse die Zentrale Richtung Wohnung. 

Und ja, wir haben das Quartier in Deutschland behalten und wieder hergerichtet. Es gefällt mir jetzt sogar noch ein kleines bisschen besser als vorher. Es wurde auch erweitert, damit die anderen Anführer mit ihren Leuten auch genug Platz haben.

Kaum habe ich einen Fuß aus der Zentrale gesetzt, steht Maya neben mir, auch sie grinst frech. "Komm ich bring dich zu deinen Männern. Die drehen eh schon völlig frei, weil du arbeitest in deinem Zustand."

Ich verdrehe nur die Augen. "Ich mache nichts anderes als am Schreibtisch sitzen, Papierkram und Befehle geben. Die treiben mich noch in den Wahnsinn." Maya lacht auf. Es ist schön sie wieder so zu sehen. Wir wissen, dass sie noch nicht wieder voll fit ist, aber sie ist kurz davor. Im Gegensatz zu mir.

In den letzten Monaten ist viel passiert. Ich habe meine Männer geheiratet, auch wenn ich immer noch nicht weiß, wie sie es angestellt haben. Maya hat in Carlos ihren Mann gefunden. Allgemein haben viele meiner Mädchen ihren Mann oder ihre Männer in den anderen Einheiten gefunden. Ja, ich bin mit meiner Situation keine Ausnahme und ich bin sehr froh darüber. Ein Schmunzeln schleicht sich über meine Lippen, als Maya vorsichtig eine Hand auf meinem nicht mehr ganz so kleinen Bauch platziert.

Ja, ich bin schwanger. Wer von den fünf der Vater ist, ist ihnen egal und mir ehrlich gesagt auch. Ich knechte sie bereits mit dem Ring am Finger und den fünf weiteren an der Kette, die ich nie abnehme.

Grinsend bleibe ich stehen und lasse sie vorsichtig über meinen Bauch streichen. "Wann wirst du es ihnen sagen?" Nicht damit ihr was falsches denkt. Meine Männer wissen, dass ich schwanger bin. Allerdings kennen sie das heutige Ergebnis der Untersuchung noch nicht. Ich habe selbst etwas Zeit gebraucht um mich zu fassen und mich deshalb etwas in die Arbeit gestürzt. Maya war natürlich sofort zur Stelle. Seit ich schwanger bin, ist sie zu so etwas wie meine Leibwächterin mutiert. Eigentlich ist es absolut süß, aber manchmal frage ich mich, warum sie das tut.

Sie nimmt mir den Schlüssel ab, öffnet die Wohnungstür. Wir gehen rein und ich steuere direkt das Sofa mit den vielen Kissen an. Mir tut so der Rücken von dem Bürostuhl weh. Dabei haben wir alles ausgetauscht und ergonomisch gehalten. Aber für eine Schwangere reicht das anscheinend nicht. Ich sinke auf das Sofa, während Maya in die Küche geht und Tee macht. Mit zwei Tassen kommt sie auf mich zu, stellt die Tassen auf dem Tisch ab und reicht mir eine dünne Decke. Diese breite ich über meine Beine aus und grinse. Auch Maya grinst nun. Wir hören die schweren schnellen Schritte bereits auf dem Flur.

"Drei" flüstere ich Maya zu. "Zwei" flüstert sie zurück. "Eins" flüstern wir beide gleichzeitig. Die Tür öffnet sich mit Schwung und fünf hektische Männer strömen in den Raum. "Schatz!" Das ist Adrian. "Was hat der Arzt gesagt?" fragt sofort Luke. "Geht es dir gut?" will Mike nun wissen. "Geht es dem Baby gut?" ruft Stephan dazwischen. Alexander ruft als einziger nicht hektisch durch die Gegend, sondern kommt mit schnellen Schritten auf mich zu und kniet sich vor mir hin. Er greift nach meiner Hand. "Alles gut?" flüstert er mir zu und ich nicke. Er steht auf und stellt sich hinter mich, während Adrian, Stephan, Luke und Mike sich um mich platzieren. Natürlich verdrängen sie Maya dabei nicht. Das haben sie einmal versucht und danach nie wieder.

"Ihr solltet euch setzen." Ernst schaue ich sie an. Maya neben mir muss sich sehr zusammenreißen, das spüre ich. Entsetzt reißen die Anführer die Augen auf. Doch langsam setzen sie sich in Bewegung und nehmen mir gegenüber Platz. Maya steht auf, drückt einmal meine Hand um das Schauspiel zu verstärken und räumt vorsichtshalber die Tassen vom Tisch. Als sie wieder neben mir sitzt hole ich tief Luft. "Es ist alles in Ordnung, wirklich. Aber ja, es gibt Neuigkeiten vom Arzt." Damit hole ich das heutige Ultraschallbild hervor und schiebe es über den Tisch, so gut es geht.

Sofort springt Luke auf, schaut es sich mit zusammengezogenen Augenbrauen an und reicht es dann mit einem Lächeln weiter. Er sieht mir direkt in die Augen. Langsam kommt er auf mich zu, geht vor mir auf die Knie. Er greift nach meinem Gesicht und platziert unzählige Küsse darauf. Kaum zieht er sich zurück, macht Mike dasselbe. Danach Adrian. Dann Stephan. Alexander dagegen gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss. Alle sehen mir tief in die Augen. Mike setzt sich neben mich. Mit einem Blick zu Maya nicke ich.

Sie steht auf. Mit einem Blick in die Runde verabschiedet sie sich. Natürlich nicht ohne mich noch einmal zu umarmen. Luke setzt sich auf meine nun freie Seite. Alexander stellt sich wieder hinter mich und beginnt mich sanft zu massieren. Gott tut das gut. Entspannt seufze ich. "Ihr macht euch viel zu viele Gedanken. Uns geht es gut." Bei diesen Worten streiche ich sanft über meinen Bauch. Alexander stellt nun die offensichtliche Frage. "Wie sicher ist es, das es Zwillinge sind?" Ich lächle bei dem Gedanken. Kleine Wirbelwinde, die das Camp unsicher machen und für Chaos sorgen. "Ich bin schon etwas enttäuscht von euch."

Als ich sie anschaue, sehe ich entsetzte und verwirrte Blicke. Adrian schaut mich mit seinen braunen Augen lange an bevor er zu begreifen scheint. Er greift noch einmal nach dem Ultraschallbild. Betrachtet es ganz genau. Und plötzlich ziert Unglaube sein Gesicht. Er reißt den Kopf herum zu mir und schaut mich mit glasigen Augen an. Alexander hört auf mich zu massieren, geht um das Safo herum und nimmt Adrian das Bild aus der Hand. Sein Mund klappt auf, schließt sich aber sofort wieder. Er sieht zu den Anderen dreien und nun scheinen auch sie es zu verstehen. "Drillinge?" haucht Stephan seine Frage an mich. Ich grinse noch breiter.

Nickend bestätige ich die Frage. "Und so wie es aussieht zwei Jungen und ein Mädchen. Das ist aber noch nicht hundertprozentig sicher."


- The End -

Die Dornen der RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt