Kurz zögert sie, doch dann nickt sie leicht. "Okay. Wo ist es?" Suchend schaut sie sich um. Ich seufze einmal auf. "Warte, ich hole es." Damit lass ich sie im Wohnbereich zurück und gehe mit schnellen Schritten in mein Schlafzimmer. An meinem Schrank angekommen, öffne ich ihn und hole das Paket hervor. Ich weiß nicht warum, aber ich werde immer unruhiger. Mit zitternden Hände hebe ich es hoch. Bevor ich gehe, kicke ich leicht die Schranktür wieder zu, verlasse mit dem Paket in meinen Armen den Raum.
Im Wohnzimmer sitzt Maya auf der Couch. Als sie mich kommen sieht, klopft sie neben sich. Bei ihr angekommen, setze ich mich hin. Das Paket ruht auf meinem Schoß, doch ich mache keine Anstalten es zu öffnen. "Rose" Maya nimmt meine zitternden Hand in ihre und drückt sie sanft. "Egal was in diesem Paket ist, es wird uns nicht umbringen." Ich seufze einmal. "Ich weiß, das es albern ist. Trotzdem habe ich irgendwie Angst." Sanft drückt sie noch einmal meine Hand, bevor sie nach einem Brieföffner greift. Sie reicht ihn mir. Ich hole einmal tief Luft, dann öffne ich das Paket.
Emma hatte recht. Es sind mehrere kleine Pakete enthalten. Ich hole das erste heraus. Es steht ein Name drauf. "Alexander" murmle ich. "Alexander von den Iren?" fragt Maya mich sofort. Ich nicke bedächtig. "Es kann nur er sein." Ich öffne es. Zum Vorschein kommt ein Kleidungsstück. Ich hebe es aus dem Paket und erkenne das es sich dabei um eine Lederjacke handelt. Sie ist schlicht schwarz, hat eine Kapuze aus Stoff und Taschen mit Reisverschlüssen. Maya stößt einen Pfiff aus. "Da ist ein Kärtchen." Sie greift danach, reicht es mir ohne es zu lesen. Ich lege die Jacke beiseite, greife nach dem Kärtchen.
"Das ist mein Anteil und ein Geschenk für dich.
Alex"
Verwirrt ziehe ich eine Augenbraue hoch, reiche das Kärtchen Maya. Sie liest es und schaut mich genauso verwirrt an. "Darf ich?" Sie deutet auf das große Paket. Ich nicke einmal und zusammen greifen wir hinein und holen jeder ein weiteres Paket hervor. "Ich hab das von Stephan." teilt mir Maya mit. Ich schaue auf mein Paket. Es ist von Luke aus Deutschland. Maya hat das Päckchen von Stephan schon geöffnet. "Schuhe. Um genau zu sein Stiefel. Und auf dem Kärtchen steht das gleich wie bei Alexander, nur das Stephan unterschrieben hat." Man hört die Verwirrung. Ich habe das Paket von Luke nun auch geöffnet. Der Inhalt ist ein Rock mit eingenähter Hose. Auch hier ist eine Karte. Ich schaue drauf. "Dasselbe bei Luke, nur das er mir einen Rock geschenkt hat." murmle ich, doch ich weiß, sie hat mich verstanden. "Lass uns schnell die anderen Pakete öffnen. Ich habe da so eine Ahnung." Wir nicken uns einmal zu.
"Mike. Er hat dir ein Top geschenkt. Wieder dieselbe Karte." Verkündet Maya mir. Mein Paket ist von Adrian. Ich schlucke einmal bevor ich es öffne. "Adrian. Er hat mir Accessoires geschenkt." Maya steht auf und legt die Sachen, auf der Couch ab. Sie fummelt etwas herum, bis sie fertig ist und zu mir sieht. Fragend schaue ich sie an. "Komm mal her" fordert sich mich auf. Ich stehe auf und stelle mich neben sie. Mir wird bewusst worauf sie hinaus will, als ich neben ihr stehe. Sie haben mir ein komplettes Outfit zusammen gestellt. Es sieht aus wie eine Uniform. Langsam formt sich eine Idee in meinem Kopf. "Ein Paket ist noch übrig." Maya greift in den Karton und reicht mir das kleinste Paket.
Vorsichtig öffne ich es. Als erstes springt mir ein Brief ins Auge. Ich nehme ihn heraus, öffne und lese ihn.
"Geliebte Princesa,
Wir hoffen die neue Uniform gefällt dir. Wir können sie natürlich noch ändern, du musst uns nur bescheid geben. Was den Inhalt dieses kleines Paketes angeht, würden wir das lieber mit dir von Angesicht zu Angesicht besprechen. Bitte komm zu uns, sobald du kannst.
In Liebe
Alex, Stephan, Luka, Mike, Adrian"
Ich reiche den Brief an Maya und schaue wieder in das kleine Paket. Darin befindet sich ein Säckchen aus Samt. Es sieht gut gefüllt aus. Bedacht nehme ich es in die Hand, stelle das Päckchen weg. Ich öffne das Säckchen und greife hinein. Meine Finger berühren etwas kühles. Es fühlt sich an wie eine Kette. Meine Finger greifen vorsichtig danach, ziehen den Inhalt aus dem Säckchen. Tatsächlich kommt eine Kette zum Vorschein und an ihr befinden sich fünf goldene Ringe. Sie sind zierlich. Ich betrachte sie nacheinander und stelle fest, das auf jedem ein kleiner Stein sitzt. Sie sehen alle gleich aus bis auf das jeder neben dem Stein links und rechts Prägungen hat. Sie sind zwar klein, aber ich erkenne sie trotzdem. Bei jedem Ring ist das Wappen des Landes eingeprägt und der Anfangsbuchstabe des jeweiligen Anführers.
Mein Blick huscht zu Maya. Auch ihr ist es aufgefallen. Ihr Blick wandert zwischen den Ringen, der Uniform und mir hin und her. Völlig verwirrt und nicht in der Lage klar zu denken, beobachte ich sie, warte auf ihre Meinung. Nun liegt ihr Blick auf mir und sie atmet hörbar aus. Ich habe keine Ahnung was das zu bedeuten hat. "Rose?" fragt sich mich vorsichtig. Ich lasse die Kette mit den Ringen zurück in das Samtsäckchen gleiten, verschließe es und packe es zu dem Outfit. Mein Blick richtet sich wieder auf Maya. Fragend hebe ich eine Augenbraue.
"Wenn meine Vermutung stimmt, wird sie dir nicht gefallen." Meine Freundin schluckt einmal schwer bevor sie weiterredet. "Diese Uniform ist eine Sache. Da bin ich auch völlig ratlos ehrlich gesagt. Aber die Tatsache das sie ein Geschenk ist zusammen mit denen", sie deutet auf die Ringe, "sagt mir das es ernst ist." Ich nicke einmal, bedeute ihr weiter zusprechen. "Raste jetzt bitte nicht aus okay?" Sie sieht mich eindringlich an. Oh Gott, was kommt jetzt? Wieder nicke ich und hoffe das es nicht so schlimm ist.
"Du solltest wirklich zu dem Treffen gehen und mit ihnen reden." Geschockt reiße ich die Augen auf, meine Kinnlade landet auf dem Boden. Bitte was?! Das kann doch nicht ihr ernst sein! Maya sieht mir eindringlich in die Augen. Ihre nächsten Worte reißen mir den Boden unter den Füßen weg.
"Diese Ringe sind keine Siegelringe oder so. Es sind Eheringe."
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Die Dornen der Rose
ActionWas würdest du tun, wenn sie dir das Wichtigste in deinem Leben nehmen wollen? Würdest du aufgeben oder würdest du kämpfen? Genau vor diese Entscheidung wird Ruby gestellt. Doch sie überlegt nicht, sondern reagiert. Keine regelmäßigen Updates garant...