Kapitel 40

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Ein unangenehmes Piepen weckt mich. Sofort bin ich hellwach. Luke umklammert mich immer noch auf seinem Schoß, während die anderen mich belagern. Sind wir wirklich so eingeschlafen? Doch ich habe keine Zeit jetzt darüber nachzudenken. Vorsichtig versuche ich mich aus dem Knäuel zu befreien ohne jemanden zu wecken. Was soll ich sagen? Es funktioniert natürlich nicht.

"Wo willst du hin Prinzessin?" Alexanders raue Stimme jagt mir einen wohligen Schauer über den Rücken. Es wird nach mir gegriffen. Die rauen Hände auf meiner Haut lassen mich beinahe aufseufzen. Himmel was ist mit meiner Selbstbeherrschung passiert? Adrian kommt in mein Sichtfeld und packt mein Kinn. Er hebt es an, sodass ich ihm in die Augen sehen muss. "Antworte Engel." Auch er hat gerade eine raue Stimme, die verdammt verführerisch klingt. Mädchen reiß dich gefälligst zusammen.

Kurz schüttle ich den Kopf, damit die Gedanken ab, soweit Adrians Griff es zulässt. "Ich wollte die Quelle für das nervige Geräusch finden" hauche ich nur. Was auch immer diese Männer mit mir machen, es wird noch mein Untergang sein. Und das ganz ohne Sex. Himmel! Sie tauschen alle einen Blick aus, bevor ich Stephan ganz nah an meinem Ohr höre. "Bringen wir dich etwa um deine Selbstbeherrschung Kleines?" Ich höre das schelmische Grinsen gerade zu aus seiner Stimme. Frustriert stöhne ich auf. "Ja verdammt! Und jetzt lasst mich los! Ich brauch eine eiskalte Dusche!"

Mit diesen Worten reiße ich mich los und sprinte ins Bad. Bevor ich die Tür zuschlage, drehe ich mich noch einmal um zu ihnen. "Und stoppt diese verfluchte Piepen! Es nervt!" Mit einem lauten Knall schließe ich die Badtür. Ich schließe sie nicht ab, das hätte bei ihnen eh keinen Sinn, ziehe mich aus und springe unter das eiskalte Wasser. Sofort bin ich wach, fange aber auch an zu frieren. Ich höre wie vorsichtig die Badtür geöffnet und wieder geschlossen wird. Doch ich kümmere mich nicht darum. Als ich fertig bin mit einseifen und abduschen trete ich aus der Dusche.

Mein Blick findet fünf Augenpaare, die mich von oben bis unten mustern. Mike kommt mit einem riesigen Handtuch auf mich zu, wickelt mich ein und rubbelt mich sanft trocken. Stephan gibt mir frische Unterwäsche und hilft mir beim schließen meines BH's. Adrian gibt mir die neue "Uniform". Er und Alexander ziehen mich an, ich kann mich nicht einmal dagegen wehren. Und Luke? Der steht breit grinsend mit einem Föhn in der Hand am Waschbecken und winkt mich zu sich. Als ich auf ihn zugehe, tritt er einen Schritt zur Seite und ich kann einen Hocker erkennen. Vorsichtig platziere ich mich darauf, während er sich hinter mich stellt.

"Mike? Kannst du ihre Haare noch Handtuchtrocken machen?" Im Spiegel sehe ich das Grinsen von dem Angesprochenen. Er kommt auf uns zu mit einem Handtuch in der Hand und drückt vorsichtig das Wasser aus meinen Haaren, rubbelt sanft über meinen Kopf. Es gleicht eher einer Massage. Genüsslich schließe ich die Augen. Als er fertig ist, macht er Luke wieder platz. Dieser beginnt ganz vorsichtig meine Haare zu bürsten. Hier und da zieht es etwas, aber damit habe ich mich abgefunden bei meinen Locken. Ich beobachte ihn und die Anderen im Spiegel. "Seit wann kannst du das Luke? Und seit wann seid ihr so fürsorglich?" Meine Stimme klingt neutral.

Luke schaut mich nicht an, aber grinst bei seiner Antwort. "Die Friseurspiele damals mit dir sind doch irgendwo hängen geblieben würde ich sagen." Wir prusten alle los. Als wir uns beruhigt haben setzt Mike an. "Keine Sorge Darling. Wir sind nur zu dir so fürsorglich. Immerhin bist du unsere Frau. Und außerdem" er hält inne, doch Stephan erzählt weiter. "Außerdem mögen wir es dich zu verwöhnen. So können wir sicherstellen, das es dir gut geht." Ich beobachte sie noch kurz, doch wende dann meinen Blick wieder zu Luke. Bewaffnet mit einem Föhn steht er nun hinter mir. "Ich versuch mich zu beeilen wegen der Lautstärke." Ich lächle und nicke ihm einmal zu. Schon startet das Gedröhne.

Nach einer halben Stunde bin ich fix und fertig angezogen, gestylt und mit einem Kaffee in der Hand sitze ich in unserem Wohnbereich. Die Jungs machen sich gerade ebenfalls frisch. Was sie noch nicht wissen: Ich habe ihnen ihre Anzüge bereits aufs Bett gelegt, ihre Kaffee stehen auf dem Küchentisch und ich habe eine Nachricht von Maya. Dimitri campiert im Keller vor dem Sicherheitstor. Er verlangt immer wieder, das er reingelassen wird. Was er nicht zu wissen scheint, das wir nicht alleine sind.

Meine Männer kommen aus dem Schlafzimmer. Lächelnd wollen sie in meine Richtung laufen, doch ich deute einfach nur stumm auf den Küchentisch. Sie folgen meiner Geste und ihre Augen weiten sich leicht. Jeder nimmt sich seine Tasse und setzt sich zu mir in den Wohnbereich. Kurz herrscht Stille. "Kleines? Was hat sich geändert?" Stephans Frage trifft mich nicht ganz aus dem Nichts. Ich wusste, das wir über dieses Thema irgendwann reden müssen, also seufze ich auf.

"Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. In der Zeit, in der ich Bewusstlos war, habe ich geträumt. Und irgendwie hat dieser Traum anscheinend meine Gefühle beeinflusst. Ihr wisst, das ich nicht abergläubisch bin, aber irgendwie kommt es mir so vor, als wäre es ein Zeichen gewesen" ende ich mit meiner Erklärung. Ich habe die ganze Zeit auf meine Tasse gestarrt und hebe auch jetzt nicht den Blick. Alexander unterbricht erneut meine Gedanken, bevor ich mich auch nur auf einen konzentrieren kann. "Liebst du uns?" Langsam hebe ich meinen Kopf. Schaue jedem einmal in die Augen, bevor ich anfange zu lächeln. Ohne nachzudenken spreche ich die Wahrheit aus. "Ja." Sie strahlen mich an. Es ist seltsam, die mächtigsten Männer der Welt so zu sehen und mein Lächeln wird zu einem Grinsen.

Plötzlich klingelt ein Handy. Wir alle schauen auf unsere, doch nur Luke schnaubt auf. "Was ist Tom? Du bist auf Lautsprecher." Tom ist sein Vize. Aber er hört sich gar nicht begeistert an. "Morgen zusammen. Es gibt Ärger." Bevor einer reagieren kann tu ich es. "Tom kannst du die Anderen Vize informieren? Wir treffen uns in der Zentrale." Ich meine ein leises Glucksen zuhören bevor er spricht. "Geht klar Chefin." Damit ist der Anruf beendet. Kurz schaue ich noch verdattert auf das Handy doch schnell fasse ich mich, trinke meinen Kaffee aus und stelle die Tasse im vorbeigehen auf den Tisch, während ich mich zur Tür bewege. Ich muss mich nicht umdrehen um zu wissen, das meine Männer es mir gleich tun.

Die Dornen der RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt