"Also... bin ich wirklich gestorben? Und ich hab gedacht, der Tag kann nicht mehr schlimmer werden..." meinte ich schmollend und er sah mich irritiert an.
"Willst du denn gar nicht schreien, betteln und weinen?" fragte er mich.
"Was nützt das jetzt noch... kann ich dann wenigstens meine Eltern sehen?" eine Hoffnung keimte in mir auf, die Beiden waren gestorben, als ich noch klein war.
"Die stehen nicht auf der Liste... nur ein Mann , der dein Vater sein könnte starb heute." sorgfältig schaute er die Liste auf seinem Klemmbrett durch.
"Nein, die sind vor 18 Jahren gestorben." meinte ich und er schüttelte bedauernd den Kopf.
"Die sind in einem anderen Jenseits. Wir wollen die Gemeinschaften klein halten, um den Überblick nicht zu verlieren, daher entsteht an jedem Ort der Welt, jeden Tag ein neues Jenseits... in diesem hier sind auch nur die Seelen, die heute hier gestorben sind... und ich bin für euch zuständig." erklärte er mir und meine Schultern sanken.
"Haben Kim Minji und Kim Bora überlebt?" fragte ich ihn dann, hoffte, dass sie nicht auch gestorben waren.
"Die beiden sind hier. Die habe ich schon begrüßt und herumgeführt. Sie sagen sie warten auf dich in eurem Lieblingscafe." aufmunternd lächelte er.
"Und was ist mit Kim Yoohyeon und Lee Honggi?" ich hoffte inständig, ihnen war nichts passiert, schlimm genug, das Bora und Minji es nicht geschafft hatten.
"Nein, die Leute im Zuschauerraum waren sicher, es starben nur fast 50 Personen im VIP Bereich. Hier, nimm das... da findest du alle wichtigen Informationen und meine Nummer ist Schnellwahl 1." mit diesen Worten gab er mir ein Smartphone in die Hand und löste sich vor meinen Augen auf. Verwirrt betrachtete ich das Gerät... nicht zu fassen, das Jenseits hatte sein eigenes Netz.
Ich sah mich um und hier sah alles wie immer aus... Seoul bei Nacht... nur waren hier keine Menschen auf der Straße. Die Läden waren dennoch erhellt und als ich mich kurz an die Bushaltestelle setzte, hielt die Linie vor mir, die Richtung des Cafes fuhr, ganz so, als wüsste sie, wo ich hin wollte. Die Tür öffnete sich und ich stieg ein... keine Menschenseele war darin, nicht einmal ein Fahrer. Es kam mir komisch vor, mich einfach so irgendwo hin zu setzen, doch als ich es tat, fuhr der Bus alleine los und hielt an der Haltestelle vor dem Cafe wieder. Kurz sah ich dem Bus noch nach, ehe er wegfuhr, dann drehte ich mich zur Schaufensterscheibe und sah Bora und MInji drinnen sitzen, vor ihnen Stand eine Flasche Sekt, die sie wohl gerade ohne mich zwitscherte.
"Mäuschen... es tut mir so, leid, ich wollte dich retten... aber... ich hab versagt." begrüßte Bora mich und Minji fiel mir schluchzend um den Hals. Gerade stehen konnte keine von beiden mehr... also konnte man auch tot betrunken werden?
"Das war doch nicht deine Schuld... eher ist es meine, da ihr mich gesucht habt... hättet ihr das nicht, würdet ihr noch leben." traurig ließ ic die Schultern hängen.
"Yah... spinnst du? Zum Glück sind wir bei dir... stell dir mal vor, du wärst alleine gestorben... ich werde unsere Freunde vermissen, aber bei dir wäre es viel schlimmer gewesen." jammerte Bora, schüttelte mich dabei leicht.
"Genau. Du bist unser kleines Baby, wir müssen auf dich aufpassen." kicherte Minji nun, nachdem sie eben noch geweint hatte. Schmunzelnd schenkte ich mir auch ein Glas ein und trank direkt einen großen Schluck.
"Woah... das schmeckt ja viel besser, als in der normalen Welt." bemerkte ich und kippte den Rest schnell hinterher.
"Ja, ich kann nicht aufhören..." lallte Bora, während ich nun einfach aus der Flasche trank.
"Leute... kommt mir das so vor, oder wird die Flasche einfach nicht leer?" fragte Mini nachdem sie auch einen guten Schluck genommen hatte.
"Scheint so,... also... wo gehen wir hin?" fragte ich und Bora überlegte.
"Oh, ich weiß... lasst uns nach Hannam-Dong fahren und dort suchen wir uns was schönes zum wohnen... all die Wohnungen und Häuser der reichen sind unbewohnt." schlug Minji vor und wir nickten, das hörte sich gut an. Wir konnten jetzt so luxuriös leben, wie wir wollten.
Gesagt getan, nahmen wir den nächsten Bus und suchten uns eine schöne Villa mit Blick auf den Fluss. Nachdem wir uns Zimmer gesichert hatten, ging ich zurück ins Wohnzimmer, wo Bora auf dem Teppich vorm Cinematv lag und sich den Bauch hielt vor lachen. Sie zeigte auf den Bildschirm und mir fiel die Flasche fast aus der Hand, als ich sah, was darauf stand. Auch Minji prustete los, hielt sich die Hand vor den Mund... stand da statt Netflix einfach Deadflix...
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Dreams of Arcadia
FanfictionAuf einer Awardshow zu sterben, bei der sie eigentlich nur ihre Schwester Yoohyeon begleiten wollte um ihrem Crush ihre Liebe zu gestehen, hätte Y/N sich nie vorstellen können. Plötzlich findet sie sich in einer einsamen Welt wieder, wenigstens mit...