Kapitel 23 - Nachsitzen mal anders

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Nach dem wir uns geküsst habe ist er einfach direkt gegangen, ohne das wir darüber gesprochen haben. Worüber ich eigentlich auch froh war. Ich wollte nicht mit ihm darüber sprechen, er war nur ein Freund, mehr ist da nicht und darf es auch gar nicht sein. Ich hatte dannach ein paar Tage keinen Kontakt mehr zu ihm und ich glaube das war auch ganz gut so. Für uns beide! Bis zu jenem Freitag.

Ich wachte morgens auf und wusste, dass ich ihn heute eigentlich sehen würde, doch erstmal musste ich Verwandlungen hintermich bringen. Ich hatte ja immer noch das Nachsitzen dank Pansy offen! Oh man... das könnte nachher unangenehm werden! Ich machte mich Fertig und wollte einfach zum Frühstück um dannach einfach zu Verwandlung zu gehen, ich hatte keine Lust jetzt irgendwen zu sehen und erst recht nicht IHN. Ich packte also meine Sachen und ging in die Große Halle.

Angekommen an meinem Platz stellte ich wie so Häufig fest das noch fast keiner da war, aber zu meiner Überraschung war Severus auch noch nicht da. Komisch, dachte ich mir still in meinen Gedanken und wandte mich wieder meinem Essen zu. Ich schaute nur auf mein Essen, welches aus einem Obstsalat mit Joghurt bestand. Ich stocherte mal wieder darin mehr herum als ich eigentlich aß. Ich hing meinen Gedanken hinterher, welche hauptsächlich an Severus gebunden waren, als Plötzlich ein bekannter Duft in meine Nase zog und es war kein Essen.

Ich drehte mich um und ER stand hinter mir. "Vergessen Sie das Nachsitzen nachher nicht!" sagte ER wütend und ohne auf eine Reaktion von mir zu warten, ging er weiter zu seinem Platz, am Lehrertisch. Ich sah ihn noch einen Moment an und in seinen Augen bildete sich ein Funkeln, ein Funkeln welches ich nicht definieren konnte. Seine Maske saß alles andere als Perfekt, aber das sah nur ich! Die anderen würden es nie erkennen.

Nach dem Frühstück ging ich ohne Severus noch einen weiteren Blick zu schenken zu McGonagall in den Klassenraum und hoffte einfach darauf, dass der Unterricht schnell vorbei ging. Zu meiner Überraschung sagte sie mir nur meine Prüfungsschwerpunkte, worauf sie achten wir und erklärte mir noch den ein oder anderen Zauber und entließ mich dann glücklicher weise auch schon wieder.

Ich lief nach draußen, ich hatte ja schließlich jetzt erstmal Frei. Severus hatte noch Unterricht da war ich mir sicher und beschloss einfach mich an den See zusetzten. Es war mir egal, ob ich noch diese Aufsichtsregelung von ihm hatte, wenn er mich sieht könnte er mir ja noch mehr Nachsitzen dafür Aufdrücken, wenn das sein Wunsch ist bitteschön, war mein letzter Gedanke bevor ich mich an dem Baum vor dem See niederließ.

Ich ließ meine Gedanken einfach herumschweifen, es macht eh keinen Sinn, über irgendwas bestimmtes nach zudenken, da mich jeder Gedanke eh wieder zu IHM bringen würde. So dachte ich also über vieles nach was keinen Sinn ergab. Bis ich zur Mittagszeit den Entschluss faste, einfach das Nachsitzen zu schwänzen. Ich konnte und wollte nicht alleine mit ihm in einen Raum sein. Erst recht nicht, wenn wir nicht einmal über das Geschehene sprechen konnte.

Ich ging also einfach zum Mittagessen und danach auf mein Zimmer, ich ließ mich einfach auf meinem Bett nieder und starrte Löcher in die Luft. Nur diesmal ohne auch nur einen Gedanken an irgendwas. Über nichts nach zudenken war einfach ehrleichternt. Ich tat einfach nichts und mit diesem nichts tun war ich Stunden lang wie sich herrausstellte.

Ich schaute nach einiger Zeit auf den Wecker der neben mir stand und bemerkte, dass seit 5 Minuten mein Nachsitzen läuft. ER war noch nicht hier, lag ich weiter in meinen Gedanken versunken und drehte mich auf die Seite und weg von der Tür. Es dauerte nicht lange das ich wieder so am Träumen war das ich nichts mehr um mich herum mitbekam.

"Was in Merlins Namen fällt dir ein nicht zum Nachsitzen zu kommen!" schrie blötzlich jemand. Zu früh gefreut, das er mich wohl vergessen hat, dachte ich und drehte mich vor schreck zur Seite und landete mit einem schönen Buchplatzer auf dem Boden hinter meinem Bett. "Ich ... eh...."stammelte ich vor mich hin als ich mich hinter meinem Bett aufsetzte und probierte auf zu stehen. Ja, zugegeben ich hatte keine Ausrede parat. Zumindestens keine die Glaubwürdig genug war.

"Aufstehen, Sachen nehmen und ab in mein Büro!" sagte er, immer noch wütend. Ich sagte nichts stand einfach auf und nahm meine Tasche die ich schon vorbereitet hatte, für DEN Fall der Fälle. Ich verließ ohne ihn auch nur einmal anzusehen mein Zimmer und er kam hinter mir her und zog meine Zimmertür mit schwung hinter sich zu. Innerlich bereitete ich mich aufs Schlimmste vor. Doch was war eigentlich DAS SCHLIMMSTE? Von ihm Angeschrien werden oder das wir uns einen ganze Abend schweigend gegenüber sitzen? Ich wusste es nicht.

An seinem Büro angekommen schmiss er mit wucht die Tür auf und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich nicht an den Schreibtisch soll sondern weiter durch zu seinem Sofa. Ohne weiter darüber nach zu denken tat ich dies auch. Ich wollte jegliche Diskusionen mit ihm vermeiden. " So und jetzt möchte ich Antworten! " sagte er immer noch wütend, jedoch ohne seine Maske dabei zu tragen den diese Wut wurde verdrengt durch enttäuschung und diese Funkelte auch in seinen Augen wieder. Konnte ich es verstehen? Ja, weil ich mir sicher war, dass ich ihm auch etwas bedeute, selbst wenn das was passiert war falsch war. Ich konnte jedoch nicht leugnen das es mir nicht irgendwo gefallen hatte. Also was sollte ich ihm nun sagen.

Sollte ich ihm wirklich sagen was ich denke? Ich fing an nervös zu werden und wippte mit meinen Füßen auf und ab. Und zusätzlich spielte ich mit meinen Fingern und kaute mir auf der Unterlippe. Also kurz gefasst jeder Vollidiot konnte sehen, dass ich nervös wurde. Severus beobachtete mich die ganze Zeit und lief unruhig sein Wohnzimmer auf und ab und das bestimmt schon seit drei Stunden, oder noch länger. Ich denke, er wartete immer noch auf eine Antwort.

"Ich könnte jetzt lügen doch das will ich eigentlich nicht...." begann ich zu sprechen und er blieb auf der Stelle stehen und schaute mich nur erwartungsvoll an. "Das hoffe ich doch mal, dass du das nicht willst." sagte er mit hochgezogener Augenbraue. "Ich will dich nicht anlügen... aber wir sitzen hier seit Stunden und ich bin gerade wirklich nicht in der Lage auch nur einen Klaren Gedanken zu bekommen.... und auch nicht um dieses Gespräch jetzt zu führen.... Severus...." sagte ich und starrte in den Kamin, den er mittlerweile angemacht hatte. "Gut.... dann eben morgen.... aber auf dein Zimmer kannst du jetzt auch nicht.... Filch hat wache.... und ich werde nicht mehr raus gehen" sagte er stur und vorallem von sich selbst überzeugt.

"Nun gut... und was soll ich deiner Meinung nach sonst tun?" fragte ich ihn ungläubig. "Du könntest einfach die Nacht hier schlafen... wie du es schon zwei mal getan hast..." räusperte er sich und verwieß auf die Tür zum Schlafzimmer. "Du bist einfach.... unglaublich..." sagte ich und lief nach oben. "Gute Nacht... Severus Snape!" sagte ich und schloss die Tür hinter mir. "Gute Nacht... Jelli..." flüsterte er gerade noch so das ich es hören konnte.

Ich schaute mich in seine Schlafzimmer um und mir stach direkt ein Zettel auf seinem Bett entgegen auf dem mein Name stand. Ich öffnete ihn und erst dann bildeten sich einzelne Worte.

Liebe Jelina,
wenn du das hier liest ist mein Plan
wohl etwas nach hinten los gegangen.
Ich will mit dir über einiges sprechen und ich glaube,
dass das auch notwendig ist...
jetzt jedoch will ich mich bei dir erst einmal
Entschuldigen!
Es tut mir Leid !
Wirklich!
Schlaf gut!
Severus

Ich laß diese Brief einige male, während ich mich in seine Decke kuschelte und mit dem Brief in der Hand, doch tatsächlich, einschlief.

Wenn ich ihn hätte, lieben dürfen.... (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt