Esme war die Erste, die mich in ihre Arme schloss. Ich war mir sicher, dass sie geeint hätte, wäre sie noch ein Mensch gewesen. "Mir gehts gut. Alles gut Esme." Ich strich ihr beruhigend über den Rücken. "Was machst du denn für Sachen?" Ich runzelte die Stirn, schließlich war es nicht geplant, dass sich zwei der Fahrer an mir rächen und sogar in Kauf nehmen das ich sterben könnte. 'Gestorben bin.' Korrigierte ich meine eigenen Gedanken. Emmett kam in das Wohnzimmer. Er sah erleichtert aus als er keine offensichtlichen Verletzungen an mir wahrnehmen konnte. Sofort schloss er mich in seine Arme. Zu meiner Überraschung blieb er still. Es kamen keine Vorwürfe, keine Fragen. Er schien erschöpft zu sein. "Mir gehts gut." Sagte ich erneut, um ihn zu beruhigen. Erst dann ließ er mich los und musterte mich. Rosalie kam ins Zimmer, sie musterte mich, sagte aber nichts. Ich fühlte mich schlecht. Mit Vorwürfen wäre ich besser zurecht gekommen als mit dieser Stille. Aber da ich augenscheinlich unverletzt war, hielten sie sich offensichtlich zurück. "Ich habe mit Edward telefoniert. Bella und er kommen in einer Woche zurück nach Forks. Alice und Jasper fahren heute jetzt gerade zurück nach Forks." "Wo waren die Beiden denn?" Fragte ich verwirrt. Emmett lächelte leicht. "In Phoenix. Sie mussten einen Vampir töten." Ich zog eine Augenbraue hoch, da ich realisierte, dass die Situation wohl wirklich problematisch gewesen sein musste, wenn die Cullens alle ihre Kräfte dafür mobilisieren mussten. Rosalie schnaubte. "Und du hast auch nicht gerade dazu beigetragen, dass die Situation leichter wurde. Ignorante Menschen." Das letzte murmelte sie, ich hörte es aber dennoch. "Ich habe dich nicht gebeten mich zu retten." Sagte ich wütend. Schließlich war ich tatsächlich gestorben. Mich hatte keiner gerettet. Ich hatte mich irgendwie selber gerettet. "Achja? Und trotzdem dreht sich alles nur noch um euch beiden Menschen!" Erwiderte sie wütend. Dann ergänzte sie "Nur weil du deinen sturen Kopf durchsetzen musst und den Wert deines eigenen Leben verkennst!" Sie wurde lauter. Ich ebenso. "Du weißt nichts über mein Leben! Und es geht dich einen Dreck an." Ich war vom Sofa aufgesprungen. Sie funkelte mich wütend an. Emmett sah nur hilflos dem Streit zu. Er sah jetzt noch erschöpfter aus, auch wenn ich nicht wusste ob es Rosalie oder mir galt. "Rose." Ermahnte er sie nüchtern. "Seit sie hier ist bringt sie alles durcheinander!" Sie zeigte wütend auf mich. "Ich kann nichts dafür dass du mit deinem Vampir-Dasein nicht klarkommst." Sagte ich nur trocken und ging zum Fenster. Ich versuchte mich zu beruhigen und durchzuatmen, es fiel mir aber schwer. Rosalie verschwand in ihrer übernatürlichen Geschwindigkeit. Esme schien mich beruhigen zu wollen. "Es waren ein paar lange Tage für uns. Das mit dem Tracker war sehr gefährlich für uns. Zumal er nicht allein war." Ich drehte mich überrascht zu Esme und Emmett. "Er war nicht allein?" Esme wollte gerade ansetzen zu antworten, als Emmett aufstand und einen Schritt auf mich zuging. "Was ist mit deinen Augen?" "Was? Was soll damit sein?" Fragte ich verwirrt. Emmett sah mich irritiert an. "Sie sind grün?" Ich runzelte die Stirn. "Was?" Fragte ich nur wenig geistreich. Auch Esme kam auf mich zu. "Emmett hat Recht. Ich hole Carlisle." Sagte sie nur und verschwand nach unten. Ich hielt Emmetts musternden Blick nicht mehr stand und sah zu Boden. Emmett hob meinen Kopf und ließ ihn sofort los, als hätte er sich verbrannt. Carlisle tauchte neben ihm auf. "Was ist mit ihren Augen?" Fragte er Emmett. Emmett war immer noch verwirrt. "Sie waren grün, jetzt... jetzt sind sie wieder blau. Sie haben ihre Farbe gewechselt." Carlisle sah erst mich an, dann Emmett. "Es war auch ein langer Tag für uns, wir sollten uns ausruhen." Emmetts Kinnlade klappte herunter. "Carlisle ich habe es gesehen!" Carlisle runzelte die Stirn und sah nochmal mich an. "Ich kann nichts ungewöhnliches entdecken." Esme bestätigte auch Emmetts Beobachtung. Aber Carlisle zuckte nur mit den Schultern. "Vielleicht war der Lichteinfall etwas anders als sonst. Du hast ja sowieso eher blau-grüne Augen." Das letzte sagte er an mich gerichtet, dann ging er zu Esme. Sie schüttelte den Kopf. "Ihre Augen waren dunkel grün. Das hatte nichts mit dem Lichteinfall zu tun." Ich ertrug die Diskussion nicht mehr und verließ das Wohnzimmer. Ich ging hinaus und setzte mich auf die Treppenstufen, um nachzudenken. Mir folgte keiner aus dem Haus, ich nahm an, dass Carlisle ihnen erzählte, was ich ihm erzählt hatte.
Ich versuchte immer noch meine Gedanken zu sortieren. Ich war gestorben. Es musste so sein. Kein Mensch überlebte Stunden Unterwasser. Selbst wenn es schon 5 Uhr war, als ich abgedrängt wurde. Die Sonne ging erst Stunden später auf. Und was war dieses Gefühl gewesen, dass ich plötzlich das Meer und die Felsen so anders wahrnahm. Vielleicht war es der Schock. Es musste so gewesen sein. Was sollte es sonst gewesen sein.
Einige Stunde später kamen Alice und Jasper an. Nur Sekunden nachdem der Wagen hielt stand Alice vor mir. Sie sagte nichts. Sie musterte mich nur und schien irritiert und frustriert zu sein. Carlisle, Esme, Emmett und Rose kamen aus dem Haus und begrüßten Jasper. Dann kamen sie zu uns. "Alice?" Fragte Jasper leise und riss sie damit aus ihrer Starre. "Du bist tot! Ich habe es gesehen!" Sagte sie laut und zeigte auf mich. Ich schürzte die Lippen und stand von den Treppenstufen auf. "Tja ich fühl mich ziemlich lebendig." Sagte ich nur und hatte langsam genug von diesem Zirkus. Ich fühlte mich wie ein Tier im Zoo, alle starrten abwechselnd zwischen mir und Alice hin und her. "Und außerdem..." Sie stockte. "kann ich deine Zukunft nicht mehr sehen! Da ist nichts. Als wärst du nicht existent!" Ich hatte Alice noch nie so aufgebracht erlebt. Carlisle versuchte sie zu beschwichtigen, auch wenn er selbst immer weniger überzeugt zu sein schien. Doch Jasper unterbrach ihn. "Alice hat Recht. Etwas ist anders. Meine Gabe scheint bei ihr nicht mehr zu funktionieren. Ich spüre.... nichts." Er runzelte die Stirn und auch er starrte mich an. Nun musterte mich Carlisle nochmal. Emmett ergänzte "Ich wusste etwas ist anders! Ich habe gesehen wie deine Augen die Farbe wechselten!" Ich schüttelte den Kopf. "Ok wisst ihr was, tauscht euch doch gerne ewig lange darüber aus was anders ist. Euer kleines Experiment hier geht jetzt aber nachhause." Ich zog Emilys Jacke fester um mich und ging die Auffahrt hinunter. "Warte. Ich fahre dich." Sagte zu meiner Überraschung Rosalie. Ich nickte nur und sie nahm Jasper den Mercedes Schlüssel ab. Ich setzte mich zu ihr ins Auto und sie fuhr mich nachhause.
Es war kurz still zwischen uns, dann sagte sie "Du hast Carlisle gesagt, dass du gestoben bist." Ich nickte. "Ich glaube dir." Sagte sie nur kurz angebunden und sah zu mir. Ich sah zu ihr. "Ich weiß zwar nicht wieso und was da passiert ist, aber ich glaube dir. Es tut mir leid." Ich strich mir über die Stirn. "Was tut dir Leid?" Sie krampfte ihre Hände um das Lenkrad. "Du hattest Recht. Wir haben uns zwar Sorgen gemacht, aber alles drehte sich nur um Bella. Ich habe dich mit ihr gleichgesetzt. Aber das Gegenteil ist der Fall. Du bist gestorben und keiner von uns war da." Ich nickte nur. "Danke." Sie sah mich fragend an. "Für deine Ehrlichkeit." "Und es tut mir Leid, dass wir nicht für dich da waren." "Rosalie. Es ist nicht eure Schuld. Außerdem lebe ich ja irgendwie. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich liege nicht unter der Erde. Ich bin hier. Also werde ich die Zeit nutzen, die ich noch habe. Ich weiß nicht wieso und wie lange, aber ich weiß dass ich diese Zeit nicht mit bereuen vergeuden möchte." Wir kamen vor meinem Haus zu stehen. Mir wurde klar, dass meine Hausschlüssel in meinem Auto auf dem Grund des Meeres lagen. Ich klatschte in die Hände. "So. Wer hat Lust eine Tür aufzubrechen?"
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Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)
FanfictionDie 18 jährige Nina Balvert zieht aus ihrem geliebten Norddeutschland ins ebenso regnerische Forks. Sie hofft auf einen Neuanfang und besucht daher auch die Forks Highschool um einen in Amerika anerkannten Highschool - Abschluss zu erwerben. Doch do...