Die nächsten Tage verliefen ruhiger als erwartet. Die Schule war ertragbar, was nicht zuletzt daran lag, dass tatsächlich 3 Tage nacheinander zumindest vereinzelt immer die Sonne zwischen den Wolken hervorkam. Die Cullens waren somit 'wandern', da sie sich nicht in der Schule blicken lassen konnten. Ich sah immer wieder wie Bella sich suchend nach ihnen umsah und sie tat mir schon irgendwo leid. Am Donnerstag kam sie dann in der Mittagspause zu mir an den Tisch. Ich saß allein am Tisch der Cullens und genoss die herrliche Ruhe, soweit wie eine Cafeteria nun mal ruhig war.
"Ähm hi." Begann sie ihren Satz, als sie vor mir stand. Und durch ihre unsichere Haltung und Jessicas Blicke vom anderen Tisch aus, tat sie mir leid. "Hey, Bella richtig? Setz dich doch." Erleichtert nickte sie und lächelte leicht. Sie zog den Stuhl mir gegenüber hervor, so dass sie mit dem Rücken zum Rest der Cafeteria saß. "Ich bin übrigens Nina Balvert." Sie nickte. "Ja ich weiß. Also ich hab von dir gehört." Ich runzelte die Stirn, da es nicht positiv klang. "So hast du das?" Harkte ich nach und sie ruderte zurück. "Ja also nichts Schlechtes, aber du weißt schon. Die Leute kennen dich wegen Jasper." Ich atmete einmal tief ein. "Aha, ich hatte gehofft die Leute kennen mich meinetwegen. Aber ok. Also sag mal, Bella. Was möchtest du wissen?" Sie druckste herum. Irgendwann rückte sie dann mit dem eigentlichen Grund heraus. "Naja du kennst ja die Cullens..." Ich seufzte "Jaaa...? Das hast du ja vorhin richtig selbst festgestellt." Sie nickte. "Weißt du warum sie alle nicht da sind?" 'Aha daher weht der Wind. Sie ist eindeutig in Edward verknallt .' Dachte ich und wünschte mir insgeheim ich könnte sie warnen vor dieser verrückten, manipulativen, verdrehten Welt, in die sie im Begriff war hineinzuschlittern. "Edward ist mit seinen Eltern und Geschwistern wandern. Das machen sie immer bei gutem Wetter. Was allerdings hier ja auch selten ist." Sie stocherte in ihrem Essen herum. "Oh achso. Es ist nur weil ich dachte... ach vergiss es." Ich musterte sie. Edward und sie war etwas anderes als Jasper und ich. Und sie hatte auch verdient ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Vielleicht funktionierte es ja zwischen den Beiden besser. "Bella es ist nicht wegen dir, falls du das dachtest?" Sie wurde rot. "Ja nur weil, manchmal. Edward hat manchmal so Stimmungsschwankungen und letztens ... ach egal." Ich musste lachen. "Ja die hat er definitiv!" Sie musste auch schmunzeln. "Hör mal Bella. Edward hat gerade eine nicht so einfache Zeit. Aber das ist nicht deine Schuld. Wenn das Wetter wieder schlecht ist, dann sind sie wieder da und ihr könnt euch wieder gegenseitig anschmachten." Nun wurde sie endgültig Tomaten rot. "Ich schmachte nicht!" Versuchte sie sich zu verteidigen und ich musste noch mehr lachen. "Und wie du das tust." Sie sah mich noch kurz ernst an, dann stieg sie in mein Lachen ein. "Na gut, kann sein." Ich zuckte mit den Schultern. "Ich werfe es dir nicht vor, schließlich bin ich auch ihrem Charme erlegen." Sie nickte. "Ja Jasper scheint dich sehr zu mögen. Auch wenn er trotzdem immer so angespannt ist." Ich seufzte wieder. "Hm ja ich weiß. Er meint es nicht böse, aber die Cullens und auch die Hales können alle sehr ... nennen wir es besitzergreifend oder beschützerisch sein. Wir haben da unsere Differenzen." "Oh das tut mir leid." Sagte sie nur und schien nachzudenken. "Willst du mir was über dich erzählen Bella? Ich kenne dich eigentlich gar nicht." Sie sah kurz überrascht aus und begann dann widerwillig von ihrem Leben zu erzählen und von Charlie, ihrem Umzug, Reneé. Ich hörte ihr aufmerksam zu und nach einiger Zeit fand ich sie sogar sympathisch. Wir lachten zusammen und es war eine angenehme Pause, die wir zusammen verbrachten. Am Ende der Pause entschied ich mich dann, entgegen meinem eigentlichen Grundsatz, ihr meine Handynummer zu geben. "Hier, wenn mal was ist, ruf einfach an." Sie lächelte ehrlich. "Danke Nina. Wir sehen uns!" Wir verabschiedeten uns und gingen zum Unterricht, sie hatte Bio, ich Literatur, weshalb sich unsere Wege trennten.
Am Nachmittag klingelte mein Handy. Eine unbekannte Nummer, ich musste sofort an Bella denken. Zu meiner Überraschung war es aber Emmett. "Hey Kleine." Sagte er. "Emmett? Was gibts denn?" Ich hörte selbst wie überrascht ich klang. "Was darf ich dich nicht anrufen?" Er lachte. "Nein natürlich darfst du mich anrufen, ich hab nur nicht damit gerechnet." Ich hörte im Hintergrund Vögel zwitschern. "Bist du im Wald Emmett?" "Ja tatsächlich. Habs zuhause nicht mehr ausgehalten. Edward ist mehr als anstrengend, dieser alte Schwarzmaler." Ich musste auch lachen. "Und wie kann ich dir helfen?" Ich war es nicht gewohnt dass Emmett herumdruckste und etwas unsicherer als sonst fragte er "Hast du vielleicht Lust mit mir nach Port Angeles zu fahren? Ich wollte noch ein Geschenk zu Esme Geburtstag kaufen und brauche eine Begleitung, die mehr Ahnung hat." Ich wunderte mich über seine Bitte. "Klar Emmett, warum nicht, ich hab nichts vor." Zwar hatte ich keine Lust heute nochmal hinaus zu gehen. Aber wenn mich Emmett mal um etwas bat, dann wollte ich es ihm nicht abschlagen. "Ist das Wetter kein Problem?" Emmett negierte. "Nein nein, Alice hat gesehen dass es ab 15 Uhr nur noch bewölkt ist, keine Sonne mehr für heute." Ich grinste. "Na Gott sei dank. Ich dachte schon ihr hättet mal sowas normales wie Wetterbericht gucken gemacht." Emmett lachte. "Also 15 Uhr passt dir ?" Ich sagte ihm zu und wir legten nach einer kurzen Verabschiedung auf. Es war mir ein Rätsel warum er Rosalie nicht mitnahm.
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Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)
FanfictionDie 18 jährige Nina Balvert zieht aus ihrem geliebten Norddeutschland ins ebenso regnerische Forks. Sie hofft auf einen Neuanfang und besucht daher auch die Forks Highschool um einen in Amerika anerkannten Highschool - Abschluss zu erwerben. Doch do...