Probleme

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Jup, da hörte ich es. Mein Handy klingelte. Schon wieder. Mein Hirn fing an zu arbeiten bis ich fluchend aus der Badewanne sprang, fast wieder hinfiel, mir meinen Bademantel überwarf und in die Küche sprintete. „Paul?" ging ich außer Atem ans Handy. „Verdammt Nina! Was ist los?" Ich atmete einmal tief durch bevor ich etwas ruhiger antwortet: „Hey sorry ich war im Bad und hab das Handy vergessen, wir sind schon aus Port Angeles zurück also kein Stress." Ich hörte ein Schnaufen am anderen Ende der Leitung „Kein Stress du fährst mit denen ..." er wurde von einer dunkleren Stimme im Hintergrund unterbrochen „Paul!"
Paul brachte seinen Satz nicht mehr zu Ende und ich hatte die Schnauze voll: „Ach lasst mich doch alle in Ruhe!" sagte ich und legte auf. Vorsorglich schaltete ich mein Handy aus, schloss die Tür doppelt ab und ging hoch ins Bad um mein Badewasser abzulassen. Mein Tag war gelaufen. Ich war doch nicht extra aus Deutschland hergekommen, damit mich eine Gruppe adoptierter Kinder bevormundet und mir eine Gruppe Tshirt-loser Jungs Vorwürfe machte! Da waren mir doch Mike und selbst Jessica lieber, die ließen mich wenigstens zufrieden und versuchten nicht, mich auf Schritt und Tritt zu analysieren.
Ich schmiss mich auf mein Bett und starrte die Decke an, wobei sich mein Handgelenk wie häufig schon heute, durch ein Pochen bemerkbar machte. „Überleben... ich will diese miese Woche einfach nur überleben..." murmelte ich und dachte an meinen Opa zurück. ‚Aller Anfang ist schwer' hatte er immer gesagt und Recht hatte er, doch was nach dem Anfang kommt ist auch selten leichter.

Den nächsten Morgen ging ich entspannter an. „Donnerstag, nur noch heute und morgen und dann ist Wochenende. Dann kannst du dir endlich mal die Natur hier ansehen und die Stille genießen..." ich holte aus und traf meinen Wecker immer noch nicht: „ Die BEKNACKTE STILLE du MIST ERFINDUNG!" Nun gut, eventuell nur etwas entspannter. Beim Aufstehen ließ ich mir Zeit, um ein Stolpern zu vermeiden. Als erstes führte mein Weg in die Küche zur Kaffeemaschine, ich stellte sie an und ging ins Bad. Nachdem ich im Bad fertig war hatte ich nur noch 10 Minuten, ich goss mir also Kaffee in meinen Thermobecher und schmierte mir zwei Toast zum Mitnehmen. Als ich die Butter zurück in den Kühlschrank stellte, fiel mir dabei auf, dass ich bald wieder einkaufen müsste. Dies nahm ich mir für nach der Schule vor.
In Vorbereitung auf einen Schultag an dem ich mich von allen isolieren würde, steckte ich noch meine Kopfhörer in meine Handtasche und ging dann zum Auto.

Es nieselte leicht als ich bei der Schule ankam. Ich seufzte starrte den Nieselregen an wie den Feind und stieg dann langsam aus, ich würde ja doch nass werden. Ich öffnete die Tür zur Rücksitzbank nahm meine Tasche, fischte die Kopfhörer heraus und stöpselte sie in mein Handy. Und schon bald übertönte das Lied ‚Rumors' (Neffex) den ganzen nervigen Schullärm.

Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt