Kapitel 8

5.9K 225 9
                                    

"Jasper. Was willst du hier?" Er sah mich mit neugierigen Blick an. "Ich werde dich ins Krankenhaus fahren." Sagte er dann mit einer Selbstverständlichkeit, die mich wirklich überraschte. Ich lachte kurz ironisch auf: "Vergiss es." Sagte ich und drehte mich um, um wieder in die Küche zu gehen. Wie ich bereits erwartet hatte, folgte er mir. "Ich diskutiere darüber nicht." Meinte er nun abermals in diesem bestimmten, militärischen Ton. "Schön. Ich auch nicht." Damit drehte ich mich zum Kühlschrank, um diesen zu öffnen. Doch bevor ich mich versah, schwebten meine Füße über den Boden, da Jasper mich an der Taille hochgehoben hatte. "Geht's dir noch gut?! Lass mich sofort runter!!" Dieser antwortete aber überhaupt nicht, sondern öffnete die Tür mit einer Hand, mit der anderen umschlang er immer noch meine Taille und trug mich einfach raus. "Jasper Hale! Ich meine das absolut ernst, lass mich sofort runter! " Ich schrie dabei schon fast, was ihn zu amüsieren schien, denn ich spürte seine Brust leicht vibrieren. Er öffnete die Beifahrertür seines schwarzen Mercedes, setzte mich in den Wagen und schnallte mich an. Bevor ich überhaupt reagieren konnte schlug er die Tür wieder zu und setzte sich auf die Fahrerseite, um dann mit halsbrecherischen Tempo loszufahren.
Während der ganzen Fahrt weigerte ich mich ihn anzusehen, ich sagte kein Wort, obwohl er mich bereits zweimal angesprochen hatte. Er seufzte und fuhr auf den Parkplatz des Krankenhauses. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, sah stur geradeaus und bewegte mich nicht. Soll er doch sehen wie er mich jetzt aus dem Wagen bekommt.
Er schüttelte leicht den Kopf und stieg aus dem Wagen aus. Er öffnete meine Tür und sah mich an. "Nina... bitte." Sagte er leise. Doch ich rührte mich nicht. Er seufzte nochmal lehnte sich dann vor um mich abzuschnallen und hob mich aus dem Sitz, um mich kurz darauf vor dem Auto abzustellen. Da kam mir plötzlich eine Idee. Als er damit beschäftigt war, die Tür zu schließen und abzuschließen, nutzte ich die Gelegenheit, um langsam ein paar Schritte rückwärts zu machen. Wie erhofft drehte er sich dann zum Eingang und lief zum Krankenhaus vor. Ich nutzte den Moment seiner Unachtsamkeit und rannte möglichst leise weg und zum nächsten Taxi. "Fahren sie schnell los! Egal wohin! Aber weg!" Der Taxifahrer runzelte zwar die Stirn aber trat ordentlich aufs Gaspedal und fuhr davon. Erleichtert ließ ich mich in den Sitz fallen, als ich sah, dass Jasper erst an der Tür zum Krankenhaus stehen geblieben war und sich nach mir umsah.
Für manche mag das zwar übertrieben aussehen, aber ich würde mir niemals von einem Mann vorschreiben lassen was ich zu tun oder zu lassen hatte. Dazu war ich zu stolz und gleichzeitig hatte ich auch eine Heidenangst vor Krankenhäusern und Ärzten. Also fand ich meine Reaktion durchaus angemessen.
Grinsend saß ich nun also im Taxi, wobei der Taxifahrer mich immer wieder kritisch musterte. "Wohin fahren sie jetzt eigentlich? " Fragte ich dann denn Taxifahrer, der mir wieder kurz einen Blick zuwarf. "Sie haben gesagt ich soll einfach wegfahren, also hab ich mich auf den Weg nach LaPush gemacht, ein Reservat, das an einer Steilküste gelegen ist. Dort ist auch ein kleiner Strand. Soll ich sie da absetzen?" Ich nickte in Gedanken versunken und sagte dann: "Ja. Das klingt gut."

Nachdem der Taxifahrer weggefahren war, ging ich etwas am Steinstrand spazieren, wobei ich zu meinem Erstaunen, diesem kleinen kalten Strand ziemlich viel abgewinnen konnte. Nur ein kleines Problem gab es. Ich hatte zwar einen Kapuzenpullover an, jedoch hatte ich keine Jacke mitnehmen können, als Jasper mich so überraschend aus dem Haus getragen hatte. Und da es doch relativ kalt im Oktober ist, fing ich bereits früh an, ziemlich zu frieren. Aber dass ich noch nicht nachhause konnte war mir auch klar, schließlich würde Jasper mit sehr großer Wahrscheinlichkeit genau dort auf mich warten. Ich setzte mich auf einen kleinen Felsen und verbag mein Gesicht in meinen Händen. Was für ein dummer, nerviger Tag.

Meine Grübelei wurde jäh durch lautes Gelächter von mehreren Stimmen unterbrochen. Als ich auf sah bemerkte ich eine Gruppe von jungen Männern, die alle mit Shorts und ohne Tshirt herumliefen. Als mich einer von ihnen erblickte blieben sie zunächst stehen. Dann kamen sie auf mich zu. "Wer bist du denn?" Fragte ein Junge, anscheinend belustigt. "Ich wünsche dir auch einen wunderschönen guten Tag." Erwiderte ich angepisst. "Ui. Da hat jemand aber schlechte Laune." Sagte ein anderer kleinerer und fügt hinzu: "Ich bin übrigens Quil. Und das sind Jacob, Embry, Paul und Seth." Ich setzte ein kleines nüchternen Lächeln auf. "Hi. Ich bin Nina." Jetzt grinsten sie alle wieder breit und Paul fragte: "Und was bringt eine Schönheit wie dich hierher?" Ich lachte leicht und flüsterte leise, als können uns jemand hören: "Ich verstecke mich vor jemanden." Paul lachte und erwiderte eben so leise: "Und vor wem?" Ich lachte wieder und sagte diesmal in normaler Lautstärke: Jasper Hale". Und das war der Moment in dem die Stimmung kippte.

Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt