"Tell me a fact and I'll learn.
Tell me a truth and I'll believe.
But tell me a story and it will live in my heart forever."
Als ich in LaPush ankam war es bereits dunkel und kälter geworden. Ich zog meine Jacke rasch etwas näher an mich und stieg aus. Vor mir sah ich das etwas in die Jahre gekommene Holzhaus von Emily und Sam, doch das Äußere täuschte, denn im Inneren empfing einen ein gemütlich eingerichtetes Haus, das allerdings immer leicht chaotisch wirkte, so wie jetzt auch. Emily begrüßte mich herzlich und Sam begrüßte mich mit seinem üblichen ernsten Blick. Ich nahm es ihm allerdings nicht übel, so war er nun mal und wenn man sah wie er Emily behandelte, dann wusste man, dass er im Grunde ein wirklich netter Mann war. "Hallo ihr Beiden, wo sind denn die anderen alle?" Fragte ich und sah mich um, normalerweise lungerten die Jungs hier immer herum. "Die sind schon draußen beim Lagerfeuer und essen vermutlich das ganze Essen auf." Lachte Emily und zeigte in Richtung hinter dem Haus. Ich warf einen Blick in ihre chaotische Küche und schmunzelte "Kann ich dir irgendwie helfen Emily?" Sie nickte und schien dankbar für eine helfende Hand. "Ich werde hinausgehen zu den anderen, bevor sie sich noch gegenseitig umbringen." Er schmunzelte als wir von draußen den Lärm hörten unnd er ergänzte "Paul wird sich sehr freuen dass du hier bist Nina, du bist hier immer willkommen." Ich lächelte ihn freundlich an, doch war etwas verwirrt über den Unterton seiner Aussage, ich konnte es nicht direkt zuordnen, es klang fast etwas vorwurfsvoll. Ich verwarf den Gedanken schnell als mir Emily ein paar Sachen in die Hände drückte. "Hier das kannst du schon mal hinausbringen. Und sag den Jungs ruhig, dass sie mir auch mal helfen könnten." Ich lachte erneut als sie ihre Hände auf ihren Hüften abstützte und einen verzweifelten Blick auf das Chaos vor ihr warf. Mit einigen Schüsseln bewaffnet ging ich hinter das Haus und konnte schon vom Weiten sehen, wie sich zwei Jungs um das Feuer jagten. Sam stand etwas genervt am Rand und versuchte sie davon abzuhalten. Am Lagerfeuer saßen des Weiteren ein paar ältere Personen, eine Frau, mit dem typischen glänzenden schwarzen Haaren, bei denen jede Frau neidisch wurde und zwei Männer. Einer von ihnen saß in einem Rollstuhl und trug einen schwarzen Hut, auch er hatte lange glänzende Haare. Der andere Mann hatte schon gräuliches Haar und lachte gerade herzlich bei dem Anblick der sich ums Feuer jagenden Jungs. Ich fühlte mich kurz seltsam fehl am Platz und hatte unmerklich meine Schritte verlangsamt. 'Überall intakte Familien' dachte ich nur wehmütig und mir kam direkt das Bild von Ben und Theo vor Augen. Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen als Paul mich plötzlich wahrnahm "Nina!" Er kam lächelnd auf mich zu, es war nicht sein bekanntes verschmitztes Grinsen sondern ein ehrliches Lächeln. Ich stellte die Schüsseln auf den Boden, neben die anderen Sachen und sofort zog er mich in eine Umarmung. "Ich wusste gar nicht, dass du auch kommst!" Als ich mich löste wurde ich leicht rot, jetzt wo mich alle anstarrten fühlte ich mich noch mehr fehl am Platz. "Ähm Emily hatte mich eingeladen und da Wochenende ist und ich Zeit hatte ..." Ich sprach meinen Satz nicht zuende und Sam half mir aus der unangenehmen Situation. "Nina, das sind Harry und Sue Clearwater und Billy Black." Ich lächelte sie freundlich an und gab ihnen die Hand. Auch sie begrüßten mich herzlich und bald schon war jeder wieder auf etwas anderes konzentriert, worüber ich sehr froh war. Nur Pauls Aufmerksamkeit galt weiterhin mir. "Komm lass uns Emily helfen" sagte ich zu ihm und ging wieder in Richtung des Hauses. Paul kam meiner Aufforderung sofort nach, blieb aber still. "Was war das letztens am Telefon?" Fragte er mich dann doch irgendwann, als wir schon ein gutes Stück vom Lagerfeuer entfernt waren. Wir verlangsamten unsere Schritte und ich wusste nicht so recht, wie ich ihm das beantworten sollte. "Naja Paul, du bist ein netter Kerl, aber wir kennen uns vielleicht eine Woche und du bist schon relativ ... aufdringlich?" Ich rang nach Worten, da ich ihn weder verletzen noch verärgern wollte. Da erst fiel mir auf, dass er stehen geblieben war. Ich drehte mich zu ihm um und blieb auch stehen. "Du bist eine von uns und die Cullens sind gefährlich. Ich hätte dich nicht so nerven dürfen. Ich will nur nicht dass dir etwas passiert." Er klang erstaunlich gefasst und anders als sonst, schien er sich diesmal zurechtgelegt zu haben, was er mir sagte. "Naja genau genommen, hab ich die Cullens ja kennengelernt bevor ich euch kennenlernte. Also eigentlich gehör ich dann doch eher zu denen oder wie meinst du das?" Er schnaubte. "Nein. Niemals gehörst du zu denen." Ich zuckte mit den Schultern. "Dann verstehe ich nicht was du meinst. Ich meine, was spricht denn dagegen mit euch allen befreundet zu sein." Ich blickte ihm in die Augen und er richtete seinen Blick auf etwas anderes. "Ich kann dir das nicht sagen, aber du solltest auf jeden Fall nicht mit ihnen befreundet sein, sie tun dir nicht gut. Vor allem nicht Jasper, der ist doch komisch." Das letzte sagte er leicht abfällig und jetzt war es an mir zu schnauben. "Jasper versucht wenigstens mich zu verstehen, was man von den Meisten nicht behaupten kann. Er ist ein guter Mensch." Paul spannte sich merklich an und ich meinte ein leichtes Zittern bei ihm zu sehen. Für mich ein Zeichen diese Konversation abzubrechen. "Ich will jetzt auch nicht über die Cullens reden. Jetzt bin ich hier bei euch und ich freue mich hier zu sein. Außerdem wollten wir der armen Emily helfen, also komm jetzt." Ich ging wieder zum Haus und betrat erneut die Küche. Emily sah kurz auf und bat mich, das Ofenbaguette zu schneiden, welches schon herrlich duftete. Ich blickte zu meiner einbandagierten Hand und überlegte ob das eine so gute Idee war. Emily verwundert von meinem Untätigbleiben, drehte sich zu mir und folgte meinem Blick. "Oh was hast du da denn gemacht? Na dann lass das lieber Paul machen. Paul komm her jetzt und hilf endlich!" Paul, der nun in Richtung des Schneidebrettes ging warf mir einen komischen Blick zu. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er auch die Küche betreten hatte. Als ich wieder zu Emily sah fiel mir dann ein, dass ich ihr immer noch eine Antwort schuldete. "Oh achso, ist nur verstaucht, tut gar nicht weh. Ich bin gestolpert und hab es mir verletzt." Mir war das Ganze etwas unangenehm und sie lachte. "Mein Gott so tollpatschig ist sonst nur Seth." "Ja Jasper ist ausgeflippt." Ich lachte und bemerkte erst in diesem Moment was ich gesagt hatte. Paul hatte aufgehört zu schneiden und Emily sah mich bemitleidend an. "Warum denn das?" Fragte sie zurückhaltender als gewohnt. "Ähm ich wollte damit nicht zum Arzt und ja." Ich hatte keine Lust die ganze Geschichte zu wiederholen, nicht zuletzt da ihre Abneigung gegen Jasper spürbar war. Aber nun wo ich einmal begonnen hatte zu erzählen starrten mich beide weiterhin an. Ich seufzte "Naja er wollte mich zum Krankenhaus schleppen, das war der Tag wo ich euch in LaPush kennengelernt hab, weißt du noch Paul?" Er nickte zwar, aber gab keinen Laut von sich. "Naja aber Carlisle hat sich drum gekümmert." Ich zeigte auf meine Hand mit dem Verband. "Naja weil er ja Arzt ist, aber das wisst ihr bestimmt." Emily nickte und sagte "Naja dann warst du ja doch noch beim Arzt, dann kann sich Jasper ja entspannen." Mir entging nicht, wie auch sie den Namen mit einer gewissen Abneigung aussprach. "Ja also nicht direkt freiwillig, ich wäre nicht freiwillig zu einem Arzt gegangen." Ich lachte leicht nervös "Also ich war bei ihnen zuhause, weil ich zum Essen eingeladen war und da hat sich das ergeben." Erneut blickte ich auf meine Hand, doch beschloss lieber nichts mehr zu sagen, denn mit jedem Wort schienen sie die Beiden mehr anzuspannen. "Gut dass wir dich heute eingeladen haben Nina." Sagte Emily nach einer Zeit in die Stille hinein und warf einen Blick auf Paul, der zu verstehen schien. Dann setzte sie wieder ihr gewohntes Lächeln auf und schickte uns mit dem restlichen Essen beladen wieder nach draußen zu den anderen.
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Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)
FanfictionDie 18 jährige Nina Balvert zieht aus ihrem geliebten Norddeutschland ins ebenso regnerische Forks. Sie hofft auf einen Neuanfang und besucht daher auch die Forks Highschool um einen in Amerika anerkannten Highschool - Abschluss zu erwerben. Doch do...