Teil 34

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Die letzten Stunden vergingen wie im Flug. Ich hielt mich von den Cullen fern und freute mich tatsächlich darauf, bald Lapush wiederzusehen. Ich mochte die Landschaft mit ihren rauen Felsen und dem tobenden Meer. Ich mochte daran, dass dieser Ort nicht perfekt war. Keine Sonne, Sommer, Strand, Meer, Cocktails und Touristen wie anderswo.

Mit Mike im Schlepptau verließ ich gerade die Schule in Richtung Parkplatz. Und schon von den Treppen aus konnte ich die Menschen geradezu flüstern hören. Der Grund dafür stand nur 2 Meter von meinem Auto entfernt, war circa 2 m groß, braun gebrannt und ganz zufällig ein sehr guter Freund von mir. Paul lächelte mir schon von weitem entgegen und ich erwiderte das Lächeln aufrichtig. Er musste sich Jacobs Motorrad geliehen haben, denn als ich bei ihm ankam, stieß er sich gerade davon ab, um mich zu umarmen. "Hey Bleichgesicht." Sagte er und lächelte bei der Umarmung in meine Haare. "Hey Hüne." Antwortete ich ihm nur und stieß ihm in die Seite. "Unauffälliger ging es wohl nicht?" Fragte ich ihn und sein Grinsen wurde noch breiter. "Wie soll ich denn sonst Blondies Gesicht sehen wenn ich dich unauffällig abhole." Ich verdrehte die Augen. "Hör auf zu provozieren. Ich möchte einfach einen schönen Tag in Lapush haben, kein Drama." Ich wusste wie doppelmoralisch es war, dass ich ihm vorwarf zu provozieren, ich aber gerade das bei Jasper auch erreichen wollte. 'Naja nicht nur.' Versuchte ich mein schlechtes Gewissen zu besänftigen. "Kein Drama? Alright. Schöner Tag in Lapush kommt sofort!" Er schwang sich auf das Motorrad und sah zu mir. "Ähm Paul, meinst du nicht...?" Ich konnte meinen Satz nicht beenden da überkam mich schon eine Welle an Gefühlen. Ich sah zu Jasper. Er sah starr aus und hochkonzentriert. Wütend runzelte ich die Stirn. 'Er versucht mir ernsthaft Schuldgefühle aufzudrängen. Dieser manipulative ...' ich dachte meine Gedanken nicht zu Ende, da ich mich Edwards Fähigkeit besann. "Na schön, wie du willst." Murmelte ich und sah zu Jasper. Ich reckte mein Kinn, setzte mich zu Paul aufs Motorrad und hielt mich an seinem Rücken fest. "Können wir?" Fragte er angespannt. "Ja lass uns bitte losfahren." Sofort kam Paul meiner Aufforderung nach und wir flohen vom Parkplatz der Highschool. Mir war bewusst dass mir dabei mehr als nur ein Blick folgte.

In Lapush angekommen richtete ich mir zuallererst die Haare. "oh man verfluchte Haare" schimpfte ich und versuchte sie zu entwirren. "Hier" sagte Paul "ich helfe dir." Er sortierte einige meiner Haarsträhnen in die richtige Richtung und half mir dabei, nicht mehr ganz so wild auszusehen. "Danke." Sagte ich nur leise und war überrascht von der plötzlichen Nähe zu ihm. Er lächelte mich nochmal an und zog dann den Schlüssel vom Motorrad ab. "Also was machen wir?" Fragte er nun wieder gewohnt locker und ergänzte "Aber erst müssen wir ohnehin zu Emily und den Schlüssel bei Jake vorbeibringen." Ich seufzte, man kam wohl nie am ganzen Rudel vorbei wenn man hier war.

"Hallo Emily!" Begrüßte ich sie und zog sie sofort in eine Umarmung. Ich mochte sie echt gern und respektierte sie für die ganze Arbeit, die sie fürs Rudel leistete. Sie lächelte mich wie immer an und wiedermal wurde mir in Erinnerung gerufen, was für schöne Frauen beim Stamme der Quileute lebten. Ich konnte mir nicht vorstellen auch jemals ein vollwertiger Teil des Stammes zu sein. 

Da Jake noch nicht da war legten wir die Schlüssel auf den Tisch und aßen erstmal ein Stück Kuchen von Emily. "Und was gibts Neues Nina?" Fragte mich Paul nach einer Weile, als er seine Gedanken vom Essen losreißen konnte. Ich zuckte bloß mit den Schultern. "Nicht viel. Ich war in Texas, habe mir ein bisschen Urlaub genommen, um mir über Sachen klarzuwerden." Er nickte. "Aha und mit Sachen meinst du die Cullens? Und vor allem wahrscheinlich diesen Jasper ?" Ich bedachte ihn mit einem bösen Blick. "Auch ja. Aber auch du hast mit deinem Telefonterror dafür gesorgt, dass ich das Bedürfnis hatte allein zu sein." Er schnaubte. "Telefonterror. Jetzt nutzt du schon seine Worte." Ich runzelte die Stirn. "Das ist überhaupt nicht der Punkt, hast du mir eigentlich zugehört? Ich fühle mich eingeengt." "Eingeengt?" Entgegnete er. "Aber wenn du diesem Typ eins auswischen willst, dann bin ich eine willkommene Ablenkung oder was ?" Er hatte die Arme verschränkt. Ich ging auf diese Art der Provokation jedoch nicht ein. "Ich will nicht streiten Paul. Ich dachte wir verbringen entspannt Zeit zusammen, als Freunde." Ich betonte das letzte Wort. Er nickte und ihm schien die Betonung des Wortes zu missfallen. Er biss in sein zweites Stück Kuchen und dachte kurz nach, wobei ich fasziniert darüber war, dass er sowas überhaupt tat. Meistens schien es eher so, als wären seine Gedanken so unerträglich, dass er damit immer direkt herausplatzen musste, ganz gleich wie unangemessen die Gedanken waren. "Bist du mit ihm zusammen?" Fragte er und beobachtete mich zähneknirschend. Ich ließ meine Schultern sinken. "Ja Paul, bin ich." Seine Fingerknöchel wurden mittlerweile schon weiß, so sehr krallte er sich in das Holz des Tisches. "Macht er dich glücklich?" Nun war es an mir zu grübeln. Ich stieß die angehaltene Luft aus und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, meist ja. Paul aber bitte, lass uns über etwas anderes reden." Ich sah wie er einen Blick mit Emily wechselte, die ihn scharf ansah. Er seufzte. "Ok. Da das mit Jake noch zu dauern scheint, warum gehen wir nicht zum Strand?" Ich lächelte vorsichtig, um den neuen Frieden zwischen uns nicht zu stören. "Klar, warum nicht."

Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt