03.10.2016
Schnell kauend aß ich meine Haferflocken in der Angst noch zu spät zum ersten Schultag zu kommen. In meiner Hast kam es wie es kommen musste und ich biss mir volle Kanne auf die Zunge. "AH! Verflixt und zugenäht! So ein Mist auch!" Mit meinem Finger spürte ich meine pulsierende Zunge und entschloss mich, es für heute Morgen gut sein zu lassen mit dem Essen, wer weiß wozu ich noch fähig bin. Ich sehe schon die Schlagzeilen: "Mädchen erstickt an Haferflocken! Müsli Industrie verklagt!" Oh ja. Das würde ich schaffen, vor allem an Tagen wie heute.
Ich trank nervös noch einen Schluck Wasser bevor ich die Flasche in den Rucksack fallen ließ, mit welchem ich geschultert das Haus verließ, um auf meinen kleinen VW Polo in schwarz zuzusteuern.
Ich fuhr einen Waldweg entlang, der sehr schön war, allerdings wurde ich von meiner Nervosität abgelenkt.Verkrampft hielten meine Finger das Lenkrad als ich auf den Schulparkplatz mit dem Schild "Forks Highschool - Home of the Spartans" abbog. Dank meinem abnormalen Pünktlichkeitszwang - Ich lebte sozusagen nach dem Motto: 5 Minuten vor der Zeit ist die deutsche Pünktlichkeit- war der Parkplatz noch fast komplett leer, sodass ich schon etwas selbstsicherer ausstieg, um das Sekretariat aufzusuchen.
Als ich nach 10 Minuten im Sekretariat ankam musste ich feststellen dass, egal wie klein diese Schule sein mag, man (vor allem ich) sich schnell verlaufen konnte. Währenddessen hatte sich die Schule bereits gefüllt, so dass ich angefressen feststellen musste, dass ich im Sekretariat warten musste, weil bereits 2 andere Leute vor mir standen und warteten. Ungeduldig tippte ich mit dem Fuß auf den Boden als ich mit anhören musste wie ein Junge verzweifelt versuchte der Sekretärin zu erklären warum er nicht in DEN Sportkurs von Herrn Sriwald konnte, weshalb er UNBEDINGT den Kurs wechseln musste. Die Sekretärin versuchte dahingegen ebenfalls verzweifelt ihm zum 4. Mal zu erklären, dass dies nicht ginge, da die anderen Kurse bereits voll wären. Ich warf einen Blick auf meinen Stundenplan und entdeckte, dass ich bei einem anderen Lehrer Sport hatte. Ich räusperte mich und trat einen Schritt vor: "Also da ich eh neu hier bin und mir egal ist bei wem ich Sport hab könnten wir von mir aus ja die Kurse tauschen, wenn das geht." Beide sahen mich zunächst überrascht, dann der Junge hoffnungsvoll und die Frau gedankenverloren an. "Hmm.. Also joa. Also. Ja. Da spricht ja eigentlich nichts gegen..." Die Sekretärin schien noch kurz zu überlegen und fragte mich dann "Ok so machen wir das. Aber erzählt das nicht herum, nicht dass jeder jetzt anfängt die Kurse zu tauschen, um Himmels Willen!... Wer bist du denn eigentlich Liebes?" Auch der Junge sah mich nun interessiert an. "Balvert. Ich bin Nina Balvert, die Neue." Ihr schien ein Licht aufzugehen und sie lächelte: "Achja! Die Deutsche, richtig?" Es war mir etwas unangenehm dass sie dies so laut herausposaunte, da wir auch nicht allein im Büro waren. Also nickte ich nur. Ich wollte eigentlich gerade NICHT die Neue Ausländerin sein. Denn der Himmel weiß wie diese Kleinstädter mit Ausländern und vor allem Deutschen umgingen. Denn Nazi Witze, so normal sie auch in Amerika waren, sind und bleiben für einen Deutschen einfach nicht witzig.Als ich aus dem Sekretariat heraustrat sah ich den selben Jungen wie vorhin an der Wand gegenüber lehnen. Als er mich sah richtete er sich auf und kam auf mich zu. "Hey, ähm.. Danke noch mal für gerade. Ich kann den Lehrer echt nicht ausstehen und er mich nicht, also hast du mir gerade echt meinen Arsch gerettet,ähm... Nina, richtig?" Ich nickte wieder nur, unsicher was ich von ihm halten sollte. "Also ich bin Mike. Newtown. Freut mich dich kennen zu lernen. Du kommst also aus Deutschland?" Ich blieb stehen und musterte ihn, er versuchte also wirklich krampfhaft diese Konversation am laufen zu halten. "Ja ich komme aus Deutschland, aber häng es Bitte nicht an die große Glocke, ok?" Er nickte wild, anscheinend froh, dass ich überhaupt geantwortet hatte. "Nein! Klar ! Ich mein, kein Problem. Ähm... und was hast du als erstes?" Ich sah auf meinen Stundenplan und antwortete missmutig "Physik bei Mrs. Larington. Und du?" Er war stehen geblieben. Und zeigte mit dem Daumen in den anderen Gang: "Ich hab Musik, also muss ich da lang. Die Physikräume sind geradeaus. Willst du in der Mittagspause bei uns sitzen? A-also bei m-mir und meinen Freunden?" Fragte er unsicher. Ich seufzte innerlich, ich hasste Unsicherheit bei Männern, aber nickte ihm dennoch zu "Gerne". Er lächelte und rief noch " Gut, dann bis nachher!" Und verschwand im Gang rechts von mir. Ich schüttelte resigniert den Kopf und hoffte das nicht alle hier so waren wie Mike.
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Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)
FanfictionDie 18 jährige Nina Balvert zieht aus ihrem geliebten Norddeutschland ins ebenso regnerische Forks. Sie hofft auf einen Neuanfang und besucht daher auch die Forks Highschool um einen in Amerika anerkannten Highschool - Abschluss zu erwerben. Doch do...