Teil 37

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Die Rückfahrt war wirklich angenehm. Der Regen prasselte ruhig auf das Dach des Jeeps und es war schon dunkel. Die Stimmung war wirklich gut, ich hatte das Gefühl wir waren beide entspannter, da wir uns verstanden fühlten. Es fühlte sich richtig an mit Emmett befreundet zu sein und ich war erstaunt über die Seite, die ich von ihm kennengelernt hatte. 

Je näher wir Forks kamen, desto missmutiger sah Emmett drein und auch ich fand mich plötzlich in einer Realität wieder, die ich nicht halb so gern mochte. "Ich mag es dich lachen zu sehen." Er sah mich nicht an als er das sagte und fügte hinzu "Ich hab dich bisher noch nie wirklich glücklich gesehen." Ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte und er sagte nur "Jasper ist zwar wie ein Bruder für mich, aber trotzdem muss ich das jetzt sagen. Du hast ein Recht glücklich zu werden und so zu leben wie du es willst." Ich spürte trotz der Dunkelheit, dass er mich ansah. "Ich habe das Gefühl, du lebst nur um andere glücklich zu machen." Ich seufzte. "Ja manchmal denke ich das auch." "Es muss nicht so sein." Sagte er leise. "Emmett?" Er erwiderte meinen Blick kurz, bevor er wieder zur Straße sah. "Du weißt dass das auch für dich gilt oder ? Wenn du eine Auszeit brauchst, nimm sie dir. Du musst nicht immer glücklich sein und alle aufmuntern. Du hast auch ein Recht glücklich zu sein. Egal wie dieses Glück aussieht." Er musterte mich und sein Blick hatte etwas an sich, dass ich nicht deuten konnte. "Vielleicht hast du Recht." Murmelte er.

Als wir vor meinem Haus ankamen blieben wir noch kurz sitzen. "Lass uns das gerne wiederholen. Ich habe die Drama freie Zeit sehr genossen." Sagte ich zu ihm und lächelte. "Ich auch Kleine. Ich schätze wir sehen uns morgen in der Schule. Das Alice Orakel sagt, morgen gibt es wieder Regen." Er grinste. "Dann bis morgen Emmett." Er umarmte mich zum Abschied. "Bis morgen Kleine." Ich stieg aus und ging eilig durch den Regen zur Haustür. Erst als ich die Tür hinter mir schloss, hörte ich wie der Jeep wegfuhr. Ich legte meine Tasche beiseite und setzte mich in die Küche, um mir einen Tee zu machen. Dann starrte ich aus dem Fenster und lauschte dem Regen. Warum hatte sich mit Emmett alles so leicht angefühlt? Manchmal wünschte ich mir einen Freund wie ihn. Jemand, mit dem ich rumalbern kann und jemand der das eh schon ernste Leben nicht noch ernster nahm. Ich seufzte, meine Welt stand Kopf. Was war da in diesem Augenblick, als Emmett mich von seiner Schulter herunterließ? War das nur mir so gegangen, dass es sich sehr vertraut angefühlt hatte? Ich schüttelte abwesend den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Ich glaube einfach, dass ich mich in letzter Zeit sehr allein gefühlt hatte, durch die Streitereien mit Jasper und Paul. Und Emmett war der Freund, den ich brauchte und zu meinem Erstaunen, schien auch ich die Freundin zu sein, die er zur Zeit brauchte. Ich hatte den Hünen unterschätzt. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass wir gute Freunde werden würden.

Am nächsten Morgen regnete es wie versprochen. Ich fuhr langsamer als gewohnt zur Schule und hing meinen Gedanken nach. Der Parkplatz war schon relativ voll als ich ankam. Nachdem ich ausgestiegen war kam Bella auf mich zu. "Guten Morgen." Sagte sie und ich konnte ihr direkt ansehen, dass sie etwas bedrückte. "Guten Morgen, na wie gehts dir Bella?" Ich lächelte sie aufmunternd an und sie flüsterte "Ich weiß gar nicht was ich zu ihm sagen soll, jetzt wo er wieder da ist." Ich sah wie rot ihre Wangen waren und fühlte mich sofort wie eine ältere Schwester von ihr. "Das wird schon. Ich bin mir sicher das ergibt sich." Bella schüttelte den Kopf. Ich sah wie die Cullens uns über den Parkplatz hinweg ansahen. Jaspers Blick bohrte sich in meine Augen und ich sah wieder weg, da es mich irritierte. Ich wünschte ich könnte sie warnen, dass die Cullens jedes einzelne Wort unser Konversation mitverfolgten. "Nein das geht bestimmt schief. Er sieht manchmal so sauer aus und dann ist er wieder sehr nett." Ich seufzte. "Ich weiß. Er meint es bestimmt nicht böse. Frag ihn doch einfach, was er die letzten Tage gemacht hat. Das ist doch naheliegend oder ?" Sie blickte mich irritiert an. "Ist das nicht irgendwie zu persönlich?" Ich lachte leicht. "Das haben Gespräche so an sich. Du willst ja schließlich keinen politischen Diskurs mit ihm führen." Sie musste auch schmunzeln. Dann klingelte es und sie fragte "Sitzen wir heute beim Mittagessen zusammen?". Überrascht von ihrer Frage willigte ich ein. "Klar, können wir machen! Bis nachher" Sie hob kurz die Hand zum Abschied, dann verschwand sie in ein anderes Gebäude. Ich steuerte auf den Haupteingang zu. 

Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt