Dinner for one?

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Gegen 17 Uhr machte ich mich auf den Weg zu den Cullens. Ich war mehr als nur neugierig was Alice vorhatte, da sie mir in der Schule vehement nichts sagen wollte. Als ich vor dem Haus der Cullens ankam erwartete mich Jasper vor der Haustür. Ich stieg aus und auf meinem Gesicht breitete  sich unmittelbar ein Lächeln aus. Ohne zu zögern trat ich auf Jasper zu und küsste ihn. Er lächelte in den Kuss und löste sich von mir "Wofür war der denn?"Fragend sah er mich an. "Ich weiß nicht, einfach für alles." Ich zuckte mit den Schultern und gab ihm einen weiteren kurzen Kuss auf die Lippen. Dann öffnete er mir die Haustür und wir betraten das Anwesen. In der Küche traf ich auf Esme, sie warf gerade einen Blick in den Backofen und sah dann mich. "Hallo Liebes, schön dass du da bist!" Wiedereinmal trat ein ehrliches Lächeln auf ihr Gesicht und sie umarmte mich. Jasper stand hinter mir und legte nun die Arme locker um mich, als Esme mir erzählte, was es zum Essen gab. Es gab einen Auflauf mit allem möglichen an Gemüse und mit Käse überbacken, ich freute mich schon wirklich darauf ihn zu probieren. "Jasper tust du mir den Gefallen und redest nachher einmal mit Edward? Er ist schrecklich durcheinander." Sagte Esme nun freundlich zu dem wirklich attraktiven Kerl hinter mir. "Ja natürlich Esme." Antwortete er und ich musste mich jetzt doch einmischen. "Was ist denn mit Edward los? Geht es ihm nicht gut?" Eigentlich war es nicht meine Art mich in Sachen einzumischen, die mich nichts angingen, aber diesmal musste ich einfach fragen, da meine Neugierde überwog. "Nun ja, ich hab dir ja erzählt, dass es mit der Neuen" "Mit Bella" unterbrach ich ihn und ich spürte sein Lächeln "dass es mit Bella Probleme gibt." Ich nickte "Wegen ihres Geruchs ja." "Es gibt immer mal wieder Menschen, die besonders verlockend für uns riechen und Bella riecht für Edward geradezu unwiderstehlich." Jaspers Ton hatte etwas sachliches. "Naja und wie seid ihr bisher damit umgegangen?" Jasper räusperte sich und auch Esme sah betroffen weg. "Oh ich verstehe. Ihr habt sie auf eine andere Art zum Essen eingeladen." Esme blieb still und auch Jasper wirkte angespannt. "Warte mal, was ist denn mit mir?" Verwirrt blickte mich Jasper an. Dann schien er aber zu schalten. "Naja du bist in anderer Hinsicht besonders. Dein Blut wirkt nicht mal annähernd verlockend. Es ist als hätte es keinen Geruch." Ich musste leise lachen über den absurden Gedanken, der sich in meinem Kopf bildete "Ich rieche also neutral? Oh Gott ich bin verdammter Kaffee!" Esme lachte aus vollem Halse und Jasper fragte verwirrt "Wieso Kaffee?" Ich musste in Esmes Lachen einsteigen "Na wenn man zum Beispiel in einer Parfümerie ist und zu lange an irgendwelchen Parfüms gerochen hat, dann halten die Verkäufer einem regelmäßig Kaffee unter die Nase, um den Geruch zu neutralisieren." Jasper lachte nun auch "Du kommst auf Ideen." Esme schmunzelte immer noch. Dann fuhr Jasper fort "Nur weiß ich nicht, warum dass bei dir so ist, ich vermute wegen deiner Gene." Nun war ich verwirrt "Meiner Gene?" Esme nickte und erklärte "Wir vermuten dass es daran liegt, dass du das Wolfsgen in dir trägst. Richtige Wölfe riechen absolut abstoßend für uns Vampire, was uns auf natürliche Weise davon abhält ihr Blut zu trinken. Du hast aber über mehrere Generationen ein Gen geerbt und dich nie verwandelt. Deshalb riechst du nicht unangenehm aber auch nicht verlockend wie andere Menschen. Du riechst einfach..." Sie rang nach Worten "Neutral ich verstehe schon." Jasper gab mir einen Kuss auf den Kopf. "Das ist nichts Schlechtes, ich bin sehr dankbar dafür." Ich musste daran denken, wie Jasper in der Schule näher an mich herangerückt war, als Bella den Raum betrat, jetzt ergab das Ganze Sinn.

Wie erwartet schmeckte das Essen köstlich und Esme freute sich sichtlich, dass es mir schmeckte. Ich bedankte mich mehrmals für das Essen und bot ihr an, ihr beim Aufräumen zu helfen. Sie lehnte jedoch ab und Jasper und ich gingen ins Wohnzimmer. Im Kamin brannte ein Feuer, was sie vermutlich für mich extra angezündet hatten und so wärmte ich meine Finger daran. Plötzlich kam Alice in den Raum, sie schob Emmett und Rose vor sich und dirigierte sie auf das Sofa. Danach verließ sie den Raum und wiederholte das Ganze mit Esme und Carlisle. Dann verließ sie abermals den Raum. Ich begrüßte die anderen kurz und sah fragend zu Jasper, dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern und zog mich zu sich. Keine Minute später kam Alice mit Edward wieder.  Als dann alle im Raum versammelt waren klatschte Alice freudig in die Hände. "Also ich dachte mir" Emmett unterbrach sie mit einem "das fängt schon schlecht an" Alice bedachte ihn allerdings nur kurz mit einem mahnenden Blick und fuhr dann unbeirrt fort. "dass wir eine Krisensitzung halten, jetzt wo Edwards Bella Problem aufgetreten ist. Und da du, Nina, Teil unserer Familie bist, wollte ich dich mitreden lassen." Ich sah zu Jasper und wusste nicht Recht wie ich reagieren sollte. Edward hingegen schien es genau zu wissen "Ist das dein Ernst Alice?" Er schien wütend zu sein. "Ach komm schon Edward, wo ist das Problem. Nina ist auch ein Mensch." Langsam wurde mir das Gespräch echt unangenehm und ich klammerte mich an Jasper fest. "Ja sie ist ein Mensch und allen ist klar, dass eine Beziehung zwischen Mensch und Vampir nicht gutgehen kann. Nichts gegen dich Jasper, aber sowas erspare ich mir lieber. Ich werde mich von Bella fernhalten, Ende der Diskussion." Autsch, das hatte gesessen. Edward verließ schlagartig den Raum und es herrschte eine bedrückte Stimmung. "Ich hasse es, wenn Leute ständig ihre Meinung ändern." Sagte Alice und verließ den Raum, offensichtlich hatte sie den Ausgang dieser Diskussion anders hervorgesehen, aber bei der Zukunft spielten nun mal viele kleine Faktoren eine Rolle, wenn sich ein Faktor änderte, konnte das alles ändern. Es hatte zwar noch nie jemand wirklich ausgesprochen, aber es stimmte. Jaspers und meine Beziehung war zeitlich befristet, wir alle wussten das. Ich strich gedankenverloren Jasper über den Rücken und sah noch immer auf die Tür, durch die erst Edward und dann auch Alice verschwunden waren. Emmett stand vom Sofa auf und grinste wie üblich, dann klatschte er einmal kurz in die Hände und sagte "Ja, tolles Gespräch, gerne wieder!" Ich erwachte aus meinen Gedanken und sah ihn lächelnd an, Emmett konnte einen immer aufheitern. Er nahm Rose's Hand und zog sie vom Sofa, auch sie verließen den Raum. Zurück blieben nur Esme, Carlisle, Jasper und ich. Esme sah mich entschuldigend an "Tut mir leid, Alice ist manchmal etwas voreilig, aber sie hat es nicht böse gemeint. Edward ist einfach etwas überfordert mit der Situation." Ich unterbrach sie mit einer Geste "Schon gut, er hat ja nur ausgesprochen was alle schon die ganze Zeit denken." Ich selbst hatte schließlich auch keine Antwort darauf. Jasper löste sich von mir und drehte sich zum Fenster. "Ja ich werd dann jetzt wohl mal fahren, danke fürs Essen Esme, du bist wirklich eine großartige Köchin." Ich verabschiedete mich von ihr und gab Carlisle die Hand. Jasper stand immer noch wie versteinert am Fenster und blickte auf den Wald. "Komm ich bringe dich zur Tür." Sagte Carlisle zu meiner Überraschung und ich nickte ihm zu, dann folgte ich ihm die Treppe hinab. Er öffnete mir die Haustür und brachte mich bis zum Wagen, vermutlich um dem Vampirgehör seiner restlichen Familie auszuweichen. "Für uns alle ist es neu, dass plötzlich ein Mensch von uns weiß. Wir haben Jahrhunderte lang immer die Menschen gemieden." Ich nickte und blieb vor meinem Wagen stehen. "Ja ich weiß, ist für mich ja auch nichts Alltägliches. Aber im Endeffekt gibt es eh nur zwei Möglichkeiten." Carlisle blickte mich konzentriert an und ich fuhr fort "Entweder werde ich irgendwann so wie ihr oder Jasper und ich müssen uns trennen. Ich bin nicht blind Carlisle." Carlisle machte eine beruhigende Geste mit seinen Händen "Das hat nie einer behauptet Nina und ich sehe wie glücklich du und Jasper sind, aber" "Aber was? Aber ich soll keine von euch werden, das ist es, nicht wahr?" Carlisle nickte "Ich würde das nie jemanden antun, der eine andere Wahl hätte." Ich schnaubte "Hab ich das wirklich? Glaubst du das?" Er runzelte die Stirn und schien nicht Recht zu begreifen. "Carlisle ich habe keine Familie zu der ich zurückkehren kann. Jasper ist im Moment das Einzige, was mich überhaupt davon abhält illegale Sachen abzuziehen und wieder auf die schiefe Bahn zu geraten. Ich habe schon früher leichtfertig mein Leben riskiert und ich will ehrlich zu dir sein" ich holte tief Luft bevor ich weiter redete, ich konnte Carlisle ansehen, dass er überrascht war, von meiner plötzlichen Offenheit ihm gegenüber. "ich würde wieder damit anfangen, mein Leben ist wertlos ohne Familie oder Jasper. Ich würde es wegschmeißen und vermutlich wäre ich irgendwann mit 30 tot. Also nein, ich denke nicht, dass wir hier über zwei gleichrangige Alternativen reden. Im Endeffekt werde ich früh sterben, so oder so." Carlisle schien es schwer zu fallen das zu verdauen, er wirkte unschlüssig darüber, was er davon halten sollte und so ergänzte ich nur "Ich habe keine Wahl. Weil ich schon gewählt habe." Dann stieg ich ins Auto ohne seine Antwort abzuwarten und fuhr davon.

Wie als wollte mich das Schicksal ärgern kam ein Anruf auf dem Prepaid Handy rein, sobald ich durch die Haustür getreten war. "Hallo?" Ging ich sofort ran. "Hey Nina, hier ist Zedric. Endlich gehst du mal ran." "Ja sorry ich war unterwegs, was gibts denn?" Kurz blieb es still "Hast du noch interesse bezüglich unserer Fahrgemeinschaft?" 'Hatte ich das?' "Ja." Antwortete ich nur einsilbig. "Gut, Freitag 23 Uhr, Port Angeles starten sie, Route wird vorort bekannt gegeben." "Port Angeles?" "Ja, ist das ein Problem?" "Nein, aber warum nicht Seattle?" Die breiten Straßen in der deutlich größeren Stadt würden mehr Sinn ergeben. Darauf antwortete Zedric nur kurz "Zu viel Polizeipräsenz im Moment." "Ok, ich werd da sein." "Gut, ruf mich an wenn du da bist, ich schick dir den Treffpunkt aufs Handy." "Alles klar, bis Freitag." Ich wartete seine Antwort nicht ab sondern legte direkt auf.

Als ich mich umdrehte erschrak ich. "Das zum Thema, du hättest deine Wahl getroffen." Jasper stand neben dem Fenster und sah mich aus beinahe schwarzen Augen an.

Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt