Kapitel 1

96 9 0
                                    

Lucian Blackwood
by MusicalGirl200

Ein großer Tag stand heute bevor. Heute würde ich, Lucian Blackwood, in die Fußstapfen meines Vaters treten. Heute wurde ich zum König unseres Clans gekrönt. Als König und Anführer unseres Clans bekam ich nun eine große Aufgabe zugeteilt. Aber ich würde meinen Vater nicht enttäuschen.

Unser starker König Cornelius Blackwood würde nicht umsonst gestorben sein. Ich würde ihm Ehre bringen und unseren Clan zu neuer Stärke führen. Ich wusste, dass ich das konnte. Seit so vielen Jahren wurde ich auf diese Rolle vorbereitet und ich würde sie gerecht werden.

Mutter war kurz nach der Geburt meiner kleinen Schwester Aurora gestorben. Also hatte uns unser Vater alleine groß gezogen, bis er später, wo wir bereits erwachsen waren auf seine neue Gefährtin Rumina getroffen war mit deren Sohn Gabriel. Seit Anbeginn war das Verhältnis zwischen Gabriel und mir angespannt. Und auch mit Rumina hatte ich nicht das Beste.

Aber das war heute nicht relevant. Heute war mein großer Tag und an diesem Tag sollte es an nichts fehlen. Es klopfte an der Tür und Aurora kam mit zwei manipulierten Dienern in mein Zimmer. Es war an der Zeit mich richtig ankleiden zu lassen. Meine Schwester trug bereits ihr Kleid für meine Krönung.

Die Diener begannen einen schwarzen Anzug heraus zu suchen und einen langen blutroten Mantel. Während sie mich ankleideten, grinste ich meine Schwester an. Sie wirkte richtig aufgeregt. „Schwester, du wirkst ja noch aufgeregter als ich", meinte ich schmunzelnd und überlegte, ob ich mir noch einen Snack gönnen sollte.

Vaters Tod war noch nicht lange vorüber und wir lebten eigentlich alle noch in Trauer, aber der Clan brauchte einen Anführer und es war mir schon immer vorbestimmt diese Rolle einzunehmen. Und ich wusste Aurora würde mich als König immer unterstützen.

"Ich bin einfach so stolz auf dich. Und Vater wäre das auch. Hoch lebe der König", scherzte Aurora etwas und hatte dabei Tränen in den Augen. Wir hatten nur noch uns beide als Familie. Zu Rumina und Gabriel hatten wir nie ein gutes Verhältnis gehabt und sie waren auch nicht von königlichen Blut. Sie gehörten für uns nie zur Familie, auch wenn Vater sich das anders gewünscht hätte.

Ich schickte die Diener weg und drückte meiner Schwester einen Kuss auf die Wange. „Na dann, auf geht's zu meiner Krönung", sagte ich zu ihr und wir verließen gemeinsam mein Zimmer. Draußen schloss sich uns noch Silas an, mein allerbester Freund und meine rechte Hand. Vor dem großen Thronsaal blieben wir stehen und warteten noch auf Rumina.

Da sie die Gefährtin von Vater gewesen war, gebührte ihr leider auch die Ehre an meiner Seite zu sein.

Als Rumina endlich kam, schien sie mit Gabriel heftig zu diskutieren aber es sah so aus als würde sie ihren Sohn in die Schranken weisen. "Immer dieses Drama", kommentierte Silas, was Aurora und mir ein leichtes Lachen entlockte.

Dann kam endlich Rumina. "Wo ist Scarlett? Als deine zukünftige Braut sollte sie auch in der ersten Reihe stehen bei der Krönung, Lucian", fragte sie und achtete gar nicht auf Silas und Aurora. Das sollte sie in Zukunft lieber ändern, wo ich nun König war.

Ich verdrehte die Augen. „Scar ist nicht meine zukünftige Braut. Sie ist mit ihren Eltern bereits im Thronsaal und ich möchte jetzt auch gerne mit der Zeremonie anfangen", machte ich Rumina klar und drückte auch schon die Türen auf.

Als ich den Saal betrat erhoben sich sofort alle und ich ging selbstsicher auf den Thron zu. Dort angekommen stand eines der höheren Mitglieder unseres Clans. Er sprach seine Sätze hinunter, ehe er mich ernst sah. „Lucian Blackwood, bist du bereit deinem Clan ein guter König zu sein und immer an das Wohl des Clans zu denken?", fragte er mich.

Ich grinste schief. „Das bin ich", antwortete ich selbstverständlich und er nickte, ehe wir uns nun zu meinen Leuten drehten. „Hoch lebe unser König Lucian Blackwood!", verkündete er und reichte mir einen Kelch mit frischen Blut, um gleich auf meine Regentschaft anzustoßen.

"Hoch lebe der König!", rief der gesamte Clan im Chor und wir erhoben alle unsere Gläser, die uns gereicht wurden und tranken daraus. Es war vollbracht. Ich war nun ganz offiziell unser Oberhaupt und ich wünschte wirklich, Vater hätte das miterleben können. Aurora und ich vermissten ihn wirklich sehr.

Ich nahm auf dem Thron Platz und Aurora in dem kleineren neben mir. Dort war schon immer ihr Platz als Prinzessin gewesen und eines Tages würde vielleicht auch eine Königin hier sitzen. Aber heiraten war ein Thema, dass ich sehr gerne mied.

Während der Clan, einer nach dem anderen zu uns kam, um mir zu gratulieren, blieb Silas als meine rechte Hand an meiner Seite. Als der größte Ansturm jedoch vorbei war, verabschiedete ich mich, um mich unter die Leute zu mischen. Einige begannen zu tanzen.

Ich ging zu einem Tisch, wo ein Diener gerade aus einem Menschen frisches Blut in eine große Schale tropfen ließ. Köstlich. Sofort genehmigte ich mir ein Glas und nahm einen kräftigen Schluck, während ich den Blick über meinen Clan schweifen ließ.

Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus. Schließlich fiel mein Blick zu meiner kleinen Schwester, wie sie sehnsüchtig auf die Tanzfläche starrte. Also leerte ich mein Glas und eilte zu ihr. Charmant hielt ich ihr meine Hand hin. „Sollen wir Schwester?", forderte ich sie zu einem Tanz auf.

Ich kannte meine kleine Schwester einfach zu gut und sie begann breit zu grinsen. Sie erhob sich vornehm und machte einen kleinen Knicks. "Liebend gerne, mein König", entgegnete sie mir, worüber ich lachend meinen Kopf schüttelte und sie ihre Hand in meine legte, damit ich sie auf die Tanzfläche führen konnte.

Majestätisch schwebten wir übers Bankett und sahen auch Silas, wie er mit Scarlett tanzte und auch Auroras beste Freundin Jacky amüsierte sich prächtig. Eine wundervolle Feier, nur Gabriel stand brummend in der Ecke, was uns aber reichlich egal war.

Gabriel gehörte für mich nicht zur Familie und er würde es auch niemals. Er sollte niemals vergessen, wo sein Platz war. Er war hier sowieso nur wegen Rumina geduldet. Niemand würde es wagen mich herauszufordern, sonst würde er es bereuen. Das Gleiche galt auch für unsere Feinde, die Tribriden. Es war an der Zeit sie wissen zu lassen, dass für den Blackwood Clan eine neue Ära begann.

Bloody Royal - War of ClansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt