Kapitel 30

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Vanja Petrova
By LuanaWhite

Es war Wochenende und deshalb fanden heute keine Vorlesungen statt. Deshalb wollte ich die Zeit nutzen um ein wenig Zeit mit meinen Bruder zu verbringen und ja, ich wollte auch wissen wie das Date gestern mit dieser Liza gelaufen war. Deshalb klopfte ich an Nathan's Zimmertür und wartete bis er mir aufmachte.

"Komm rein Vanja, du neugieriges Mädchen!" hörte ich meinen Bruder rufen. Unsere Tribridennase verriet uns meistens, wer vor der geschlossenen Tür stand.

Lächelnd betrat ich Nathan's Zimmer und ließ mich auf seinem Bett nieder. Ja, ich war neugierig, aber dass war nicht der Hauptgrund wieso ich hier war. Nach allem was in letzter Zeit so los gewesen war, brauchte ich meinen Bruder. Er war immer schon mein größter Halt gewesen.

"Nach deiner guten Laune zu urteilen lief dein Date gestern gut?" erkundigte ich mich und hoffte auf ein paar Details. Nathan war schon so lange Single und ich würde es ihm wünschen wenn er endlich ein tolles Mädchen kennen gelernt hätte.

Nathan lachte etwas. "Ja, es lief tatsächlich ganz gut und das trotz anfänglicher Schwierigkeiten. Kannst du es glauben, ihre Mitbewohnerin hatte sie einfach im Badezimmer eingesperrt." erzählte er mir kopfschüttelnd. Okay, das war wirklich krass. "Aber sag mal, weißt du was von Spike und Grace? Wie lief es denn bei ihnen?" erkundigte mein Bruder sich. Tja, wer war hier jetzt neugierig?

"Soweit ich weiß auch ganz gut. Du kennst ja Spike und Grace ist von ihm hin und weg. Aber sie geben ein süßes Paar ab, findest du nicht?" meinte ich zu Nathan und er stimmte mir da vollkommen zu. Ich fand es schön dass es bei meinen Bruder auch so gut gelaufen war. Alle schienen gerade richtig Glück zu haben. Naja, alle außer mir.

Zuerst die ewigen Streits mit Michael, den ich nicht mehr gesehen hatte seit er seine Position abgetreten hatte, dann Lucian und die Diskussion mit Pete. Das war alles so kompliziert und ich fühlte mich irgendwie verloren.

"Und wann triffst du Liza wieder? Habt ihr euch geküsst?" erkundigte ich mich dann bei Nathan weiter und er lachte etwas.

"Du bist manchmal echt unmöglich, Vanja." scherzte er und sah zur Decke. "Ja, wir werden uns bestimmt wieder treffen und nein, wir haben uns noch nicht geküsst. Ich bin ein Gentleman.

Außerdem war das nach ewiger Zeit mein erstes Date. Und du? Du wirkst so, als würde dich etwas beschäftigten. Ist es immer noch wegen Michael?" erkundigte mein großer Bruder sich nun ebenfalls und sah mich an.

Seufzend ließ ich mich auf das Bett zurück fallen. "Ja und nein. Ich fühle mich schrecklich, obwohl ich einfach nur immer wieder versuche das Richtige zu tun. Aber alles was ich zur Zeit anfassen scheint kaputt zu gehen, Nathan. Und dann ist da noch Lucian.

Seit er bei mir in der Bar war muss ich ständig an ihn denken. Aber nicht so wie du denkst. Ich habe gesehen dass auch er verletzlich ist. Sie sind genauso zum Teil menschlich wie wir. Ich denke es ist noch nicht zu spät. Wir könnten die Vampire immer noch dazu bewegen, gut zu sein. Da bin ich mir sicher.

Und bevor du was sagst, Pete hat mir schon deutlich klar gemacht dass ich allein mit dieser Meinung bin, aber deswegen muss sie ja nicht falsch sein, oder?" fragte ich meinen Bruder ein wenig verzweifelt, welcher mich eingehend betrachtete.

"Also wegen Michael, weißt du ich habe gehört vernünftig miteinander zu reden könnte Probleme aus der Welt schaffen. Und wegen Lucian... Vanja, es mag sein, dass manche Vampire da draußen vielleicht sich ändern können.

Aber Lucian Blackwood gehört nicht dazu. Ich kann einfach nicht glauben, dass gerade er, naja will soll ich sagen, friedlich sein soll." versuchte mein großer Bruder mir zu erklären. "Aber Frieden wäre toll, dann würden unsere Eltern kein Drama mehr machen, dass wir aufs College gehen." fügte er hinzu.

Ja, ich wusste Dad würde uns am liebsten hier im Anwesen einsperren, aber das konnte er sich abschminken. Ebenso wusste ich, dass ich bei dem Thema Lucian völlig allein da stand. Aber sowas war ich schon gewohnt. Am liebsten würde ich heulen, aber inmitten all der Jungs mit denen ich aufgewachsen war, hatte ich es mir abgewöhnt meine verletzliche Seite zu zeigen. Ich musste stark sein. Immer.

"Ich würde ja gerne mit Michael reden, aber ich habe ihm schon ewig nicht mehr gesehen und auf meine Nachrichten reagiert er nicht. Ich glaube er geht mir aus dem Weg." erklärte ich Nathan, denn über die anderen Dinge zu sprechen machte wohl eh keinen Sinn.

"Du bist auch eine Hexe, Vanja. Du könntest ihn leicht mit Magie aufspüren. Und er geht dir nicht aus dem Weg, glaub mir. Er ist zurzeit viel im Wald auch wegen der unsterblichen Krieger." erzählte Nathan mir. Das wusste er bestimmt von Spike, der ja selbst die meiste Zeit im Wald verbrachte, wenn er nicht gerade mit meiner besten Freundin zusammen war.

Natürlich wusste ich, dass ich Michael mit meiner Magie aufspüren könnte, aber das kam mir irgendwie nicht richtig vor. Wenn er reden wollte, dann hätte er ja auf einen meiner Nachrichten reagiert.

"Er ist eben durch und durch Soldat und hat in seinem Leben wohl keinen Platz für andere Dinge. Es ist eben wie es ist. Aber genug jetzt. Was hältst du davon wenn wir selbst ein wenig Laufen gehen?" fragte ich meinen Bruder und ich wusste da würde er nicht nein sagen. Ich kannte keinen Tribriden der sich nicht gerne in einen Wolf verwandelte.

Nathan grinste mich an und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Na klar doch. Ich bin immer für dich da, Schwesterherz. Und Michael ist nicht nur Soldat durch und durch. Frag mal Spike." meinte er und sprang auf.

Dann verließen wir sein Zimmer und das Anwesen, nachdem wir Onkel Alexander Bescheid gegeben hatten und gingen in den Wald, um uns zu verwandeln.

Nachdem wir beide die Gestalt unseres Wolfes angenommen hatten, streckte ich mich ordentlich durch und sog tief die frische Luft ein. Etwas zu laufen würde mir bestimmt gut tun und so schlug ich Nathan ein Wettrennen zum See vor, was er natürlich toll fand.

Natürlich gewann mein Bruder das Rennen, was er jedesmal eigentlich tat, aber ich war mir sicher dass ich ihm irgendwann schlagen würde. Man sagte ja, die Hoffnung stirbt zuletzt und ich war voller Hoffnung, dass sich das alles wegen Michael und Lucian noch zum Guten wenden würde. Ich würde es mir zumindest wünschen.

Bloody Royal - War of ClansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt