Kapitel 15

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Grace Walters
by MusicalGirl200

Aus traurigen Augen sah ich Vanja an. Ich schämte mich für Lewis und das ich auf ihn reingefallen war. Leider war es nicht das erste Mal gewesen und eigentlich hatte ich das hinter mir lassen wollen. Spike hingegegen, war zu gut um wahr zu sein.

Der Kuss vorhin war magisch gewesen. Wegen Lewis war er sowieso schon mein Held. Und weil er es nicht einfach hatte stehen lassen wollen, hatte er mir gesagt, dass er den Kuss schön fand und ich hatte jetzt seine Nummer. Das war doch ein gutes Zeichen, oder?

„Ich weiß Vanja. Du bist immerhin auch meine allerbeste Freundin und es tut mir leid. Ich habe mich einfach geschämt und wollte es hinter mir lassen. Ich hatte bis jetzt jedes Mal Pech mit Männern. Ich hoffe du bist mir nicht böse. Und was Spike betrifft. Naja, also ich fand ihn schon toll, als er mit Nathan in der Campusbar zum ersten Mal aufgetaucht war.

Er hat sich heute so lieb um mich gekümmert und seine Tattoos sind wirklich faszinierend. Und wir haben uns vorhin geküsst, als du zu uns gekommen bist", erzählte ich Vanja ehrlich und meine Wangen wurden etwas rot. Vanja schnaufte etwas die Luft aus und musste sich setzen.

"Du hast keinen Grund dich zu schämen, Grace. Aber ich verspreche dir, dass dein Exfreund dich in Zukunft in Ruhe lassen wird. Und diese Sache mit Spike... Er ist wirklich ein toller Kerl. Aber bevor du dich in ihn richtig verliebst, gibt es da etwas, dass du wissen musst. Nicht nur über Spike, sondern über uns alle.

Aber bevor ich es dir sage, musst du mir versprechen, dass du es niemanden verrätst. Auch nicht Cole, deinen Eltern, oder sonst irgendwem. Leben könnten davon abhängen, verstehst du? Allen voran dein eigenes. Weil schon allein, dass du meine Freundin bist, bringt dich irgendwie in Gefahr und das tut mir leid. Nathan und ich wollten einfach nur ein normales Leben führen und dabei gehören eben College und Freunde dazu", erklärte meine Freundin, wobei ich aber nur Bahnhof verstand.

Vorhin war Spike schon so kryptisch gewesen und Vanja jetzt auch noch? Um was ging es dabei nur? „Natürlich würde ich niemanden etwas sagen. Aber wenn du es mir sagst, weil wir beste Freundinnen sind, sollte Nathan es da Cole nicht auch sagen, wo für ihn das Gleiche gilt, wie für mich?", fragte ich Vanja verwirrt.

Was meinte sie mit Gefahr? Waren ihre Eltern in einer Gang? Oder einer Art Mafia? Das würde das Geld erklären, aber das glaubte ich nicht. Vanja und ihre Familie waren nette Leute, ganz genau wie Spike.

"Es ist Nathan's Sache ob und wann er Cole einweiht. Mein Bruder weiß auch gar nicht, dass ich dir jetzt die Wahrheit sage, Grace. Aber... Du musst es mir glauben, und bitte habe keine Angst", antwortete Vanja und ergriff dabei meine Hand.

"Das Übernatürliche existiert, Grace. Vampire, Hexen, Werwölfe... Übermenschliche Kräfte, Magie. Alles. Und meine Familie, wir alle, die hier in diesem Anwesen leben, wir sind Tribriden. Wir sind Hexen, Werwölfe und Vampire zugleich. Aber wir sind alle wirklich friedlich", offenbarte sie mir dann plötzlich und wirkte nervös wegen meiner Reaktion.

Meine Augen wurden riesig und ich konnte es einfach nicht glauben. Tribriden? Hexen? Werwölfe? Vampire? Was zum Teufel? Moment gab es den dann auch noch? „Ich...äh...was?", kam es mir überfahren über die Lippen. Meine beste Freundin war ein übernatürliches Wesen? Das klang so unwirklich.

Ich musste das erstmal verdauen. Deshalb hatte Spike Lewis hochgehoben und geworfen, als wäre er nichts. Und diese Heilpaste...Instinktiv griff ich an mein Handgelenk. Es tat fast nicht mehr weh. Magie. Ganz perplex sah ich meine Freundin an. „Ich muss das erstmal verarbeiten. Wieso nur, hast du mir nie was gesagt?", fragte ich sie völlig durch den Wind. Aber ich hatte keine Angst, niemals.

Vanja seufzte erneut aus und sah traurig auf ihre Hände. "Weil diese Welt auch gefährlich ist, Grace. In der Stadt lebt auch noch eine weitere Gruppe von Wesen. Reine Vampire. Im Gegensatz zu uns Tribriden müssen sie warmes Menschenblut trinken, um in die Sonne gehen zu können und bekommen dadurch auch Kräfte. Aber viele Schrecken nicht davor zurück diese Menschen dann zu töten.

Wir haben zwar ein Friedensabkommen mit ihnen ausgehandelt, aber der alte Vampirkönig ist tot und wir wissen nicht wie sein Nachfolger über all das denkt. Und da mein Dad der Anführer der Tribriden ist, müssen Nathan und ich besonders aufpassen, deswegen ist Michael auch für unseren Schutz da, wenn wir auf dem College sind. Wir wollen eigentlich nur ein normales Leben, aber den Vampiren gefällt es nicht, dass wir durch unser dreifaches Wesen so mächtig sind", erklärte sie mir weiter.

Anführer? Böse Vampire? Vampirkönig? Ok, das musste ich erstmal verarbeiten. Aber einiges ergab jetzt auch Sinn. Dennoch war mir eines wichtig, was Vanja wissen sollte. „Ok, dass muss ich alles erstmal realisieren. Aber du bist immer noch meine allerbeste Freundin und ich habe dich lieb Vanja", versicherte ich ihr und umarmte sie ganz fest. Vanja wirkte über meine Worte mehr als erleichtert.

Die restliche Nacht unterhielten wir uns weiter und Vanja beantwortete weitere, viele Fragen von mir und zeigte mir dann auch ein paar kleine Tricks mit ihrer Magie. Das war unglaublich.

Das alles war einfach nur unglaublich. Und als ich am nächsten Tag wach wurde, konnte ich es immer noch nicht glauben und die Schmerzen in meinem Handgelenk waren völlig verschwunden. Als ich den Verband abmachte, staunte ich nicht schlecht. Der Bluterguss war weg.

Das war wahrlich Magie. Spike. Ich war schon so aufgeregt ihn wieder zu sehen und mein Herz schlug wie wild als ich mit Vanja zum Speisesaal ging. Würde ich ihn jetzt gleich wieder sehen? Das er ein Tribrid war, war mir egal. Ich wollte ihn jetzt nur noch umso mehr kennenlernen.

Im Speisesaal trafen wir auf Vanjas Eltern und wir setzten uns gleich zu ihnen. Ich hatte sie schon ein paar mal getroffen aber sie schienen verstimmt zu sein. "Es ist schön dich zu sehen, Grace. Aber Vanja, das nächste Mal wäre es nett wenn du uns informieren würdest, wenn wir einen Gast haben", erklärte ihr Vater Viktor und Vanja schnaufte etwas aus.

"Ist ja nichts passiert und Grace ist jetzt übrigens in alles eingeweiht. Sie weiß was wir sind," sagte meine Freundin wie selbstverständlich und schnappte sich ein Brötchen. Dann tauchte Michael bei uns auf. Auch er wirkte nicht begeistert. Aber wo waren Nathan und Spike? Ich hatte mir so sehr gewünscht ihn zu sehen?

Michael sah fassungslos zischen Vanja und mir hin und her. Vielleicht hätte ich doch nicht über Nacht bleiben sollen. „Weißt du eigentlich wie verantwortungslos dein Verhalten war Vanja? Ein Mensch soll nichts von Übernatürlichen erfahren.

Zu seinem Schutz und auch dem unserigen. Das war leichtsinnig von dir und deine Eltern werden mir dabei zustimmen", machte Michael Vanja auf die Konsequenzen aufmerksam. Ich traute mich nichts zu sagen und senkte meinen Kopf. Ich hatte nicht für Streit zwischen allen Sorgen wollen. Vielleicht sollte ich jetzt lieber gehen.

Bloody Royal - War of ClansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt