Kapitel 22

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Liza Thompson
By LuanaWhite

Während meines letzten Kurses knurrte mir richtig der Magen. Man, hatte ich Kohldampf. Deswegen lief ich auch danach direkt in die Cafeteria um was zu essen. Mit meinen beladenen Tablett ging ich bei den vollen Tischen vorbei auf der Suche nach einem freien Platz, und da sah ich ihn. Nathan Petrova. Er sah wieder so verdammt gut aus.

Wie immer saß er zusammen mit seiner Schwester Vanja, Cole und Grace an einem vierer Tisch. Seit zwei Semester ging ich jetzt aufs College und Nathan war mir von Anfang an aufgefallen. Aber wir hatten noch nie miteinander zu tun gehabt, geschweige denn hatten miteinander gesprochen.

Die Petrova Familie gehörte zu den einflussreichsten und vermögensten Familien der Stadt und es stand ausser Frage dass so ein Junge Interesse an einem durchschnittlichen Mädchen wie mir hatte. Ich wusste ich sollte ihn mir aus dem Kopf schlagen, aber das schwer wenn ich ihn fast jeden Tag sah. Aber vermutlich wusste er nicht mal dass es mich gab.

"Hör auf ihn so anzustarren, Liza. Sprich ihn lieber einfach mal an." sagte plötzlich Naya, die neben mir auftauchte. Ich seufzte leise aus, weil sie genau wusste dass ich niemals den Mut dazu finden würde.

"Wozu? Um mich lächerlich zu machen? Bestimmt hat er eine Freundin. Sieh ihn dir doch mal an. Außerdem spielt Nathan Petrova in einer völlig anderen Liga als ich. Seine Familie ist reich und ich muss neben dem College arbeiten, damit ich überhaupt alles bezahlen kann." erklärte ich ihr während wir weiter gingen und uns an einen kleinen Tisch setzten, der gerade frei geworden war.

"Aber nur weil seine Familie reich ist heißt das doch noch lange nicht dass er ein eingebildeter Schnösel ist. Vielleicht ist er ein Prinz der noch nach seinem Aschenputtel sucht." setzte Naya entgegen. Da hatte aber jemand zu oft Cinderella gesehen, oder? Das hier war kein Märchen, sondern die Realität. Und in dieser Realität bekam der Quarterback immer den Cheerleader Captain und so unscheinbare Mädchen wie ich blieben unsichtbar. So war das nun mal.

Und weil ich eben unsichtbar war, konnte ich ihn auch anschmachten, auch wenn es nichts brachte. "Wir leben in keinem Märchen, Naya. Aber wäre es ein Märchen, welche Rolle wäre dann deine? Die einer der Mäuse? Immerhin bist du hier meine einzige Freundin." fragte ich sie dann neugierig und schmunzelte breit.

Naya lachte herzhaft. "Wohl eher deine gute Fee. Pass auf." sagte sie plötzlich und erhob sich von ihrem Stuhl. Wo ging sie hin? Doch als ich ihr hinterher sah konnte ich es einfach nicht glauben. Sie ging tatsächlich auf Nathan zu! Das würde sie jetzt nicht tun, oder?

Aber sie tat es. Naya war wirklich zu Nathan gegangen und dann sprach sie eine gefühlte Ewigkeit mit ihm! Wieso tat sie mir das an? Und immer wieder blickten die beiden in meine Richtung. Das war so peinlich! Ich lief bestimmt rot an wie eine Tomate und wäre am Liebsten im Erdboden versunken.

Dann kam Naya endlich zurück und hatte ein breites Grinsen auf den Lippen. Ich könnte sie gerade wirklich ohrfeigen.
"Also, Nathan würde gerne mit dir ausgehen, Liza. Aber nur wenn du von selbst zu ihm kommst. Na los, er wartet. Prinzen lässt man nicht warten, Aschenputtel." sagte meine Freundin dann zu mir und ich starrte sie mit großen Augen an.

Hatte Naya ihn wirklich wegen einen Date mit mir gefragt? Jetzt dachte er sicher ich wäre total der Feigling, aber das war ich ja auch irgendwie.
"Ich weiß nicht, Naya. Was ist wenn ich mich blamiere?" fragte ich aber sie schüttelte den Kopf.

"Du blamierst dich wenn du nicht zu ihm gehst. Na los." entgegente meine Freundin mir und ich schnappte tief nach Luft. Jetzt gab es wohl kein zurück mehr. Also nahm ich das kleine bisschen Mut dass ich hatte, stand auf und ging mit zittrigen Beinen auf Nathan zu.

Und er grinste mich an. Meine Güte, war sein Grinsen traumhaft. "Hey Liza, deine Freundin hat gemeint, du findest mich süß?" begrüßte er mich und ich wurde nur noch roter. Oh man!

"Wir gehen auf ein Date. Du weißt aber, dass du mich auch hättest selbst fragen können. Ich bin ein normaler Mensch, wie du auch und beiße nicht." versicherte Nathan mir.

Oh mein Gott, dass wurde ja immer peinlicher und ich wünschte ich könnte unsichtbar werden. "Ähm, ja... Natürlich... Aber ich... Naja, hatte Angst... weil du ja... Naja und ich... Und dann..." stotterte ich umher und brachte wirklich keinen einzigen vernünftigen Satz zusammen. Wieso wollte er mit mir Katastrophe überhaupt auf ein Date gehen? Was hatte Naya bloß zu ihm gesagt?

Nathan schmunzelte etwas. "Hey, du brauchst wirklich keine Angst vor mir haben, Liza. Wann hättest du denn Zeit? Diese Woche Samstag?" fragte er mich lässig. Er hatte wohl keine Probleme damit jemanden um ein Date zu fragen. Er war einfach durch und durch toll.

Ich schnappte noch mal nach Luft, und das mehrmals, damit ich endlich wieder normal sprechen konnte. Ich wollte nicht dass Nathan dachte ich wäre irgendwie beschränkt oder so. Aber dass seine Freunde und seine Schwester uns beobachteten, machte es auch nicht leichter.

"Samstag klingt gut. Naja Naya hat dich mit einem Prinzen verglichen und ich war Aschenputtel. Ich weiß das klingt bescheuert. Ich hätte nicht gedacht dass du wirklich mit mir ausgehen würdest. Ich hatte Angst mich lächerlich zu machen." erklärte ich Nathan dann ehrlich und strich mir immer noch nervös eine Haarsträhne hinters Ohr.

Nathan schmunzelte weiter amüsiert. "Na dann Prinzessin, du hättest dich niemals lächerlich gemacht. Ich bin ein ganz normaler Typ. Es ist schön, dass wir uns mal unterhalten. Samstag 18 Uhr? Ich kann dich mit meiner Kutsche abholen? Aber ich kann dir keine Kürbiskutsche bieten bedauerlicherweise." entgegnete er mir und scherzte ein wenig, woraufhin ich lächelte.

Nathan hatte ja Humor. Das war wirklich erfrischend. "Das ist auch gut so, sonst würde um Mitternacht der Zauber verfliegen." entgegente ich ihm und auch er musste lächeln. "18 Uhr klingt perfekt. Soll ich dir vielleicht auch meine Nummer geben? Also falls dir doch was dazwischen kommt oder so?" fragte ich ihn. Es konnte ja auch sein dass er es sich nochmal anders überlegte.

"Nathan, kommst du? Unser Kurs fängt gleich an!" rief dann Cole in unsere Richtung. Oh. Das bedeutete wohl Nathan musste jetzt vermutlich gehen. Schade.

"Ich komme sofort!" entgegnete Nathan seinem Freund und wandte sich wieder mir zu. "Gib mir mal dein Handy und mir wird nichts dazwischen kommen. Ich halte mich an Verabredungen." erklärte er mir.

Ich reichte Nathan mein Telefon und er tippte schnell seine Nummer ein. "Schreib mir deine Adresse dann hole ich dich ab. Wir sehen uns dann Liza." verabschiedete er sich und zwinkerte mir zu, ehe er zu Cole eilte.

"Äh ja. Bis dann." antwortete ich Nathan und ging dann zurück zu Naya. Meine Adresse war nicht so schwer zu finden, schließlich wohnte ich im Studentenwohnheim.

"Und? Wie lief es?" fragte meine Freundin mich und immer noch völlig ungläubig setzte ich mich.

"Wir gehen am Samstag aus. Ich kann es einfach nicht glauben. Ich habe tatsächlich ein Date mit Nathan Petrova." säuselte ich vor mich hin. Zum Glück musste ich am Samstag nicht arbeiten. Naya grinste mich an.

"Na dann hat die gute Fee wohl ihre Arbeit getan. Ich kann jetzt schon die Hochzeitsglocken klingeln hören." scherzte meine Freundin amüsiert und ich grinste sie mit leicht rollenden Augen an. Sie war wirklich hoffnungslos verträumt. Aber eins musste ich zugeben, ich fühlte mich gerade wirklich irgendwie wie Cinderella.

Bloody Royal - War of ClansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt