Aurora Blackwood
By LuanaWhiteIch hatte einfach keine ruhige Minute. Silas war zu Scarlett gegangen, aber da ich wusste dass Jacky noch ihre Zeit mit Cole genoss, wollte ich sie nicht stören. Ich betete dass alles gut gehen würde und mein Bruder wohl behalten zurück kam. Aber ich hielt es in dem Anwesen gerade nicht aus und so verlies ich es um in die Stadt zu gehen. Vielleicht kam ich dort etwas auf andere Gedanken, wenn ich mir frisches Blut gönnte.
Aber irgendwie lief ich nur gedankenverloren umher und sah mich gar nicht richtig um. Ich war nur bei Lucian mit meinen Kopf und mein schlechtes Gefühl dass ich bereits bei der Versammlung gehabt hatte, wurde irgendwie immer größer. Ich kämpfte mit meiner Fassung und plötzlich lief ich in jemanden rein. Der Geruch von Tribrid stieg in meine Nase und als ich aufsah, blickte ich in Michaels Gesicht.
Seit dem Ball hatte ich ihn nicht mehr gesehen und ich wollte ihn doch vergessen. Aber irgendwie schien das Schicksal zu wollen dass wir uns immer wieder begegneten.
"Aurora." kam es ihm leise über die Lippen und ich sah Michael irritiert an, als er mich nicht wie sonst einfach stehen ließ. Er wirkte sogar als würde er sich freuen mich zu sehen. Aber das sollte er nicht. Er hatte von Anfang an recht gehabt. Aber dennoch sehnte ich mich danach dass er mich in seine starken Arme nahm und mir Trost spendete, aber das würde wohl kaum passieren.
"Hallo Michael." entgegente ich ihm leise und wich einen Schritt zurück. Ich wollte nicht dass er sah wie nahe ich den Tränen war, aber durch diese Begegnung war ich nun noch aufgewühlter als vorher und eine Träne bahnte sich ihren Weg nach draußen. Ich wischte sie mir schnell weg und wandte mein Gesicht von Michael ab.
Bestimmt viel ihm auf, dass ich diesmal anders war als bei unseren bisherigen Treffen. Aber vermutlich war es ihm eh egal. Naja, ich war ja nur ein Vampir, ein Monster. Aber dann sagte Michael etwas, was ich niemals gedacht hätte. "Alles in Ordnung?" fragte er mich plötzlich und ich riss erstaunt meine Augen auf.
Er fragte mich ob alles in Ordnung war? Wie kam denn das auf einmal? Eigentlich sollte ich gehen. Wenn jemand aus dem Clan sah, wie ich hier zusammen mit Michael stand, würde es schon ausreichen es gegen uns zu verwenden. Aber wo sollte ich überhaupt hin?
Verzweifelt sah ich zu Michael und schüttelte mit dem Kopf. "Nein, eigentlich ist überhaupt nichts in Ordnung." erklärte ich ihm traurig. Aber wieso interessierte ihm das auf einmal?
Michael schien zu überlegen. Wusste er nicht was er darauf sagen sollte? Er musste ja nichts sagen, wenn er nicht wollte. Er war mir nichts schuldig. "Das tut mir leid zu hören." entgegnete er mir dann aber doch und das sogar richtig mitfühlend.
Ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte, dass Michael sich auf einmal für mein Wohlergehen zu interessieren schien. Hatte es was damit zu tun, dass ich ihm gesagt hatte dass ich in ihn verliebt war? Oder dass ich ihm mein Blut angeboten hatte?
Ich sah weiter zu ihm und wusste nicht was ich sagen sollte. Aber allein seine Gegenwart zu spüren schenkte mir irgendwie Trost. Doch dann trafen sich unsere Blicke und irgendwie gingen wir dabei wieder näher aufeinander zu. Was passierte hier denn gerade? Ich wollte Michael doch vergessen, und dass hier war das Gegenteil.
"Es tut mir auch leid, Michael. Ich war egoistisch gewesen. Es tut mir leid wenn ich dir Probleme gemacht habe. Aber ich habe mich an mein Versprechen gehalten. Ich habe keine Menschen mehr leer getrunken. Ich weiß dass mit uns kann und darf nichts werden, aber ich wollte nur dass du es weißt." erklärte ich ihm ehrlich. Er sollte wissen dass es kein Spiel für mich gewesen war, das war ich ihm irgendwie schuldig.
Tatsächlich wirkte Michael überrascht. Er hatte wohl nicht erwartet dass ich es wirklich durchziehen würde, aber auch Vampire hielten sich an Versprechen.
"Ich glaube dir und ich finde das gut." entgegnete Michael mir, als sein Handy klingelte. "Ich muss leider zurück ins Anwesen. Aber man sieht sich bestimmt. Sei vorsichtig." verabschiedete er sich von mir und machte sich auf den Weg.
Ich wollte nicht dass Michael ging. Ich wollte ihm nachrufen ihn um einen Kuss bitten, aber das war vermutlich falsch. Nein, ich durfte solche Wünsche nicht mehr haben. Michael war ein Tribrid, und ich die Prinzessin der Vampire. Ich musste ihn mir entgültig aus dem Kopf schlagen. Auch wenn Michael heute überraschend nett gewesen war, empfand er nicht das selbe wie ich und selbst wenn wäre es uns ohnehin verboten.
Ich machte mich nun auch langsam auf den Heimweg und hoffte inständig, dass man inzwischen was von Lucian gehört hatte, oder dass er wieder zurück war. Aber ich kam nicht mal in die Nähe des Anwesens, als Gabriel vor mir auftauchte. Er sah schmutzig aus. Seine Kleidung war angesenkt. Aber wieso war er hier allein?
"Gabriel? Wo ist Lucian?" fragte ich ihn sofort. Immerhin waren sie doch zusammen auf der Mission gewesen. Das Gefühl in meinen Bauch wurde immer größer und ebenso die Angst um meinen Bruder.
"Er wird nicht mehr zurückkommen. Leider. Die unsterblichen Krieger haben ein Feuer gelegt und leider hat es Lucian nicht heraus geschafft. Schade." Was sagte Gabriel da? Erzählte er mir gerade wirklich dass Lucian tot war? Das konnte nicht wahr sein!
Ich stand unter Schock als Gabriel näher kam und Tränen stiegen in meine Augen. Daher bemerkte ich auch nicht wie Gabriel plötzlich eine Spritze herausholte und dann stieß er die Nadel direkt in meine Adern. Er hatte mir Flammenblumen gespritzt?
Doch bevor ich zu Boden ging, hob Gabriel mich hoch. "Es ist Zeit zum Schlafen, Prinzessin." hörte ich ihm sagen als er sich mit mir in Bewegung setzte. Das Gift breitete sich spürbar aus und ich konnte nichts machen. Ich war wehrlos.
"Gabriel... Du..." brachte ich nur noch zwischen meinen Lippen hervor und dann verlor ich das Bewusstsein.
Ich hatte es von Anfang an gewusst dass Gabriel irgendwas vor gehabt hatte, nun wusste ich was und er hatte es geschafft. Er hatte meinen Bruder getötet, und jetzt brachte er mich zur Strecke. Somit war die Königsfamilie ausgelöscht und zwischen ihm und dem Thron stand kein Hindernis mehr.
Doch Gabriel tötete mich nicht. Ich war völlig benommen als ich wieder zu mir kam. Ich konnte mich nicht bewegen, nicht sprechen. Es war dunkel, ich konnte Wasser tropfen hören und die Luft war feucht. Dann hörte ich eine eiserne Tür. Egal wo ich war, hier würde mich vermutlich niemand finden. Nicht Silas, nicht Jacky. Ich würde Michael niemals wieder sehen. Und mein geliebter Bruder... Zumindest war er jetzt wieder mit unseren Eltern zusammen. Ich hoffte egal wo er war, dass er Frieden erfuhr.
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Bloody Royal - War of Clans
FantasyIn der Stadt Lake Charles leben zwei große Clans. Der eine Clan besteht aus Tribriden, die Vampire, Hexen und Werwölfe in einem vereinen. Die Tribriden können sich fortpflanzen und der große Anführer hat zwei Kinder. Einen Prinzen und eine Prinzessi...