Michael Leicester
by MusicalGirl200Spike und ich waren gerade aus dem Wald zurückgekommen, wo wir einige Runden gedreht hatten. Wir wollten zum einen sicher gehen, dass die Vampire sich an das Friedensabkommen hielten und zum anderen, dass sich die unsterblichen Krieger von uns fern hielten.
Inzwischen war das zu meiner wichtigsten Aufgabe geworden. Es war seltsam Nathan und Vanja nicht mehr aufs College zu begleiten, aber es war besser so. Vanja war nicht zufrieden gewesen und das hatte ich akzeptiert. Vielleicht fühlte sie sich jetzt mit ihrem besten Freund Peter wohler.
Spike und ich waren gerade im Anwesen angekommen, als er es scheinbar ziemlich eilig hatte. Er war hier irgendwie zu meinem einzigen Freund geworden. „Wo willst du denn so eilig hin?", fragte ich ihn daher. Ich würde jetzt erstmal duschen gehen.
Spike schrieb jemanden schnell eine Nachricht. "Ich habe eine Verabredung mit Grace. Ich komme eh schon zu spät", erklärte er mir. Wieso wunderte mich das gerade nicht.
Ich wusste immer noch nicht, was ich davon halten sollte, dass Grace von all dem wusste, aber Spike würde wissen, was er tat. Also sagte ich tschüss und eilte in mein Zimmer, um zu duschen. Ich wollte den Schmutz aus dem Wald los werden.
Frisch geduscht und in frischen Klamotten ging ich nach unten in die Küche und holte mir einen Blutbeutel. Ich schlenderte durch das Anwesen und konnte es nicht leugnen, dass ich mich auch irgendwie einsam fühlte. Mein Weg führte mich in den Garten, wo ich mich setzte und etwas vor mich hin starrte.
Doch plötzlich kam Vanja auf mich zu und ich sah sie mir großen Augen an. Sie setzte sich zu mir und versuchte sich an einem Lächeln. "Hey, wie geht's dir?", erkundigte sie sich bei mir sanft.
Es wunderte mich wirklich sehr, dass Vanja zu mir kam. Auf ihre Frage zuckte ich etwas mit den Schultern. „Hey, es passt und dir?", antwortete ich und trank gierig von meinem Blutbeutel. Ich hatte schon immer etwas eine Schwäche für Blut und das manchmal mehr als andere Tribriden.
Vanja ging es im College jetzt bestimmt besser, wo ich ihr nicht mehr hinterher lief und sie belehrte und sie nicht verstand. Mit Peter hatte sie bestimmt mehr Freude daran. Deshalb hatte ich Viktor auch darum gebeten mich abzuziehen.
Vanjas Lächeln erstarb und sie seufzte leise aus und zuckte etwas mit den Schultern. "Geht so. Naja... Du hast nicht auf meine Nachrichten reagiert.
Ich wollte dir einfach nur sagen, dass es mir leid tut, Michael. Naja du kennst mich und mir gefiel es genauso wenig wie dir, dass wir immer aneinander geraten sind. Ich wollte mich eigentlich immer nur mit dir anfreunden, weißt du?
Ich habe gedacht, wenn wir Freunde wären, dass es dann leichter wäre, aber irgendwie schlug jeder meiner Versuche fehl und hat nur das Gegenteil bewirkt. Nämlich, dass es uns auseinander getrieben hat, und das tut mir wirklich vom Herzen leid", erklärte sie mir traurig.
Ich sah Vanja überrascht an. Das hatte ich nicht erwartet. „Ich habe nicht reagierte, weil ich dir deinen Freiraum geben wollte Vanja. Du warst nicht glücklich gewesen, dass ich im College war, um auf dich und Nathan Acht zu geben, also wollte ich etwas tun, damit es dir dort wieder besser gefiel.
Du brauchst dich für nichts entschuldigen, wirklich nicht. Man hat nicht immer die selben Ansichten Vanja. Ich habe mich immer nur um dich gesorgt, weil du mir nicht egal bist und nicht nur, weil ich meine Pflicht als Soldat erfüllen wollte", erklärte ich ihr und leerte meinen Blutbeutel.
Vanja lächelte etwas und legte ihre Hand an meine Schulter. „Du irrst dich. Ich habe dich sehr wohl gerne auf dem College gehabt. Ich hätte mir nur gewünscht dass du naja, vielleicht etwas lockerer wirst damit wir miteinander Spaß haben können. Zusammen lachen, verstehst du?
Aber vielleicht hat es ja nicht geklappt, weil wir unter Druck gestanden sind. Wollen wir vielleicht nochmal von vorne anfangen und Freunde sein?", machte sie mir dann einen Vorschlag und hielt mir ihre Hand entgegen.
Vanja überraschte mich immer wieder. Allerdings war mir schleierhaft, was sie mit lockerer werden meinte. „Na gut", gab ich dann nach schüttelte ihre Hand. „Ich verstehe dennoch nicht, was du mit lockerer werden meinst. Ich bin so, wie ich bin", erklärte ich ihr Schulter zuckend.
Dann blickte ich auf meinen leeren Blutbeutel. Irgendwie hatte ich immer noch Hunger. „Ich hole mir noch einen Blutbeutel. Willst du mit?"
Und plötzlich umarmte Vanja mich und ich war zunächst verwirrt, wie ich auf ihre Umarmung reagieren sollte, aber dann legte ich auch vorsichtig meine Hand um sie. Dann lösten wir uns wieder voneinander und sie lächelte mich an. "Klar komme ich mit. Ich habe auch schon länger kein Blut mehr getrunken und könnte ein Glas vertragen", antwortete sie mir nun gut gelaunt.
Schon länger? Ich holte gerade meinen zweiten Blutbeutel und trank jeden Tag. Vielleicht lief in der Hinsicht bei mir etwas nicht ganz richtig. Also standen wir auf und gingen in die Küche. Ich warf meinen leeren Blutbeutel weg und holte zwei frische aus dem Kühlschrank.
Dann holte ich ebenso ein Glas aus einem der Schränke und reichte es Vanja samt Blutbeutel, während ich aus meinem gleich so trank. Doch dann kamen zwei von Viktors Leute und berichteten mir, dass es blutleere Leichen in der Stadt gab. Erneut.
Ich legte meinen Blutbeutel ab, der bereits wieder halb leer war und entschuldigte mich bei Vanja, um mit den anderen in die Stadt aufzubrechen. Wieder hatten die Vampire getötet. Das Abkommen schien wohl nichtig geworden zu sein.
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Bloody Royal - War of Clans
FantasyIn der Stadt Lake Charles leben zwei große Clans. Der eine Clan besteht aus Tribriden, die Vampire, Hexen und Werwölfe in einem vereinen. Die Tribriden können sich fortpflanzen und der große Anführer hat zwei Kinder. Einen Prinzen und eine Prinzessi...