Michael Leicester
by MusicalGirl200Hier war ich also nun auf dem Ball und beobachtet die Vampire, dass niemand zu schaden kam. Und natürlich entging mir dabei auch nicht, wie Aurora immer wieder zu mir sah. Ja, sie sah schon wirklich gut aus, aber das war es auch. Sie war ein Vampir und tötete zum Vergnügen. Und das sah sie nicht einmal ein.
Nathan und Spike schwebten mit ihren Freundinnen auf Wolke sieben. Und ja das war auch irgendwie traurig, immerhin war ich schon sehr lange alleine. Aber so war das Leben nun mal, wenn man ein treuer Soldat war. Doch dann fiel mir auf, wie Silas und Lucian sich davon stahlen. Sie hatten etwas vor.
Dann kam Spike an meine Seite und ich klärte ihn auf. Sofort machten wir uns daran den beiden unauffällig zu folgen. Grace war bei Vanja und somit in Sicherheit, während wir den beiden Vampiren folgten. Bestimmt wollten sie sich wieder ein paar Menschen schnappen und von ihnen trinken. Konnten sich die Vampire nicht wenigstens mal einen Abend zusammen reißen?
Tatsächlich fanden wir Lucian und Silas vor, wie sie von einem Mann tranken. „Lasst den Mann in Frieden", sagte ich streng zu ihnen. Grinsend ließen sie von ihm ab und Lucian leckte sich noch etwas Blut von den Lippen.
„Habt euch doch nicht so. Es ist ja keiner gestorben. Ihr Tribriden seid immer so ein verklemmtes Volk. Vor allem du Schoßhündchen Soldat", verspottete uns Lucian und ich knurrte. „Und ihr seid alle Killer", setzte ich wütend dagegen.
Spike seufzte und zog den Mann von den beiden weg und gab ihm sein Blut zur Heilung und manipulierte ihn zu vergessen. Er wollte das hier schnell beenden und ich konnte ihn verstehen. "Können wir nicht einen Abend mal das Kriegsbeil begraben? Ich habe auf das hier keinen Bock. Zieht ab oder ich sorge dafür, dass ihr den Abend mit schrecklichen Juckreiz verbringen werdet", erklärte mein Freund genervt.
Lucian ging auf uns zu und warf erst mir und dann Spike einen amüsierten Blick zu. „Ganz ruhig Großer. So viel anders als wir seid ihr auch nicht", meinte der Vampir und ging mit seinem Freund. Unmöglich. Spike blieb noch einen Moment bei mir, ehe ich meinte, er könne ruhig zu Grace.
Dann stand ich also wieder an der Seite und behielt alles im Augen, als ich Gesellschaft bekam. Klasse. „Mein Bruder scheint dich sehr zu verärgern. Lass mich deine Laune heben und tanze mit mir, Michael", sagte Aurora leise zu mir. "Ich habe mich auch extra für dich hübsch gemacht", fügte sie hinzu und drehte sich für mich einmal.
War das gerade wirklich ihr Ernst? Ja, sie sah hübsch aus, aber das war es auch schon. Und ich war nicht zum Vergnügen hier, vor allem nicht mit einer Vampirin und noch dazu der Schwester des Königs des Blackwood Clans.
„Meine Antwort lautet nein, Aurora", erklärte ich ihr mit fester Stimme und ließ meinen Blick über die Tanzfläche schweifen, damit nicht wieder ein Mensch Opfer der Vampire wurde.
Aurora seufzte in sich hinein. „Ihr Tribriden wollt doch Frieden, oder? Ich bin bereit meine Einstellung zu ändern, Michael. Für dich. Erkennst du das nicht? Aber wenn du mich ständig abweist, habe ich keinen Grund dazu. Du willst doch nicht, dass ich meinen Frust an einem der Menschen hier auslasse, oder?
Also spring über deinen Schatten und schenk mir einen Tanz. Lerne mich kennen dann siehst du, dass ich nicht so ein Monster bin wie ihr alle denkt. Ich habe auch Gefühle", erklärte sie mir.
Irritiert sah ich Aurora an. War das ihr Ernst? Jetzt erpresste sie mich auch noch. Wieso war sie gerade an mir so interessiert? Ich verstand es nicht. Aber ich konnte nicht zulassen, dass Menschen starben, also hatte ich wohl oder übel keine Wahl.
Also hielt ich ihr meine Hand hin, die sie sofort freudig umfasste. „Ich hoffe dir ist bewusst, dass du mit einer Erpressung nur das Gegenteil erreichst", flüsterte ich ihr zu, während ich sie zur Tanzfläche führte.
Wir gingen in Tanzstellung und Aurora schmiegte sich etwas an meine Brust. Das machte mir irgendwie weniger aus, als es sollte. „Du hast mir keine andere Wahl gelassen. Manche Leute muss man zu ihrem Glück zwingen. Ich weiß du bist ein Soldat und alles, aber ich sehe mehr in dir.
Meine Freundin hat in einem Menschen die Liebe gefunden, also warum sollte das zwischen einem Vampir und einem Tribriden nicht auch sein können? Ich finde dich wirklich toll", erklärte sie mir und schloss einen Moment ihre Augen.
Was sollte ich dazu sagen? Es ging nicht. Ich konnte nicht glauben, dass Aurora sich wirklich ändern würde, nicht nach all dem, wo sie es all die Jahre durchgezogen hatte. Und so lange auch Lucian so weiter machte, sah ich dabei keine Zukunft.
„Man hat immer eine Wahl. Und alleine, dass du mich zu einem Tanz gebracht hast, weil du sonst tötest, zeigt mir, dass es nicht klappen wird. Menschen sind kein All you can eat Buffet. Das würde zwischen uns niemals funktionieren", erklärte ich ihr ernst und drehte sie einmal.
"Ich habe nicht gesagt, dass ich jemanden töten würde. Ich sagte lediglich, dass du nicht möchtest, dass ich meinen Frust an einem Menschen auslasse. Das kann vieles bedeuten aber du gehst vom Schlimmsten aus", seufzte sie ein wenig und als sie wieder in meinen Armen lag, sah sie sanft zu mir auf.
"Gib mir eine Chance mich zu beweisen. Trink von mir. Du weißt wie besonders es ist wenn man sein Blut teilt und ich möchte dir meines geben, Michael. Ich werde nicht mehr töten, ich verspreche es dir. Gib mir eine Chance und zeige, dass du ein Herz hast. Du willst doch nicht, dass ich bettle. Ich bin eine Prinzessin, vergiss das nicht", versuchte sie mich weiter zu überzeugen.
Ich hatte sehr wohl ein Herz. Aber ihr musste nach all den Jahren auch klar sein, dass es schwer war all das zu glauben. Und ich wusste nicht, was ich zu ihrem Angebot sagen sollte. Blut zu teilen, war etwas sehr intimes. Und ich war mir nicht sicher, was ich dazu sagen sollte.
„Wieso ich? Wieso bist du gerade an mir so interessiert Aurora?", wollte ich von ihr wissen. Ich wollte verstehen, was in ihrem Kopf vor sich ging.
Aurora seufzte etwas. "Ich weiß es nicht. Ganz ehrlich. Aber seit ich dich damals in der Stadt gesehen habe, muss ich ständig an dich denken. Ich weiß auch nicht wieso. Ich weiß nur das ich mich sehr zu dir hingezogen fühle und ich möchte das du mich magst. Mehr als das. Ich bin in dich verliebt", erklärte die Vampirin mir.
Mich verwirrten Auroras Worte enorm. Noch nie war ich in so einer Situation gewesen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. All das überforderte mich und das steigerte meinen Hunger, wie jedes Mal.
Der Tanz war beendet und ich verneigte mich höflich vor ihr. Ich musste hier weg! „Danke für den Tanz. Tut mir leid, ich...ich muss gehen", sagte ich zu ihr und raufte mir die Haare, während ich den Saal verließ und meine Augen glühten auf.
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Bloody Royal - War of Clans
FantasyIn der Stadt Lake Charles leben zwei große Clans. Der eine Clan besteht aus Tribriden, die Vampire, Hexen und Werwölfe in einem vereinen. Die Tribriden können sich fortpflanzen und der große Anführer hat zwei Kinder. Einen Prinzen und eine Prinzessi...