Kapitel 2

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Viktor Petrova
By LuanaWhite

Cornelius Blackwood war tot. Doch wir, die Tribriden, hatten nichts damit zu tun. Vor vielen, vielen Jahren hatten Cornelius und ich einen Waffenstillstand ausgehandelt, womit beide Seiten zufrieden waren, das hatte er uns zumindest versichert.

In den Zeiten, wo wir gegeneinander gekämpft hatten, hatte jede Seite zu starke Verluste einstecken müssen. Die letzten Jahre herrschte eigentlich Frieden, aber ich hatte Angst wie das der neue Vampirkönig sehen würde, Cornelius' Sohn. Würde er sich auch an den Waffenstillstand halten?

Meine Familie und unsere Clanmitglieder waren zwar alles Tribriden, das bedeutete wir waren Hexe, Werwolf und Vampir zugleich. Unsere Gene hatten sich im Laufe der Zeit vermischt und wir waren alle geboren als Tribriden. Unser Volk war eigentlich recht friedlich, aber die Vampire sahen es nicht gerne dass es mächtigere Wesen als sie gab.

Wir brauchten keine Menschen zu beißen. Wir konnten von Blutkonserven leben, und brauchten davon auch wirklich wenig. Wir nannten es kaltes Blut. Vampire hingegen brauchten warmes Blut, frisch von der Ader, da es ihnen ihre besonderen Fähigkeiten schenkte und die Fähigkeit in die Sonne zu gehen. Taten sie das nicht, waren sie Gefangene der Nacht.

Abgesehen davon konnte unser Werwolfgift sie krank machen und natürlich war da auch noch die Magie. Doch wir waren alle Wesen mit Seele und ich arbeitete ständig auf eine Co-Existenz hin. Doch was wenn dem neuen König der Frieden nicht gefiel? Ich hatte Angst um meine Familie. Meine Ehefrau Jeannine, und unsere beiden Kinder Nathan und Vanja, dem Tribidenprinz und die Tribridenprinzessin. Und all die anderen Tribriden, für die ich verantwortlich war.

Verzweifelt saß ich in meinen Arbeitszimmer und dachte darüber nach, was ich tun sollte, sollte wieder Krieg ausbrechen. Diese Vorstellung war schrecklich. Doch dann ging die Tür auf und meine reizende Ehefrau kam herein.

Liebevoll legte sie von hinten ihre Arme um meine Schulter und drückte einen Kuss auf meinen Kopf. "Liebster, du musst etwas raus aus diesem Arbeitszimmer. Ich weiß, du bist besorgt aber ich vermisse dich." sagte Jeannine sanft und massierte ein wenig meine Schultern. Das tat wirklich gut.

Ich legte meine Hand auf Jeannine's und schloss einen kurzen Moment meine Augen. Ich brauchte doch irgend einen Notfallplan. Vielleicht sollte ich mit Alexander, meinen jüngeren Bruder darüber sprechen. Zwei Köpfe waren schließlich besser als einer.

"Ja, ich weiß. Tut mir leid. Aber das Ableben von Cornelius könnte uns alle in Gefahr bringen." erklärte ich meiner Frau und drehte dann meinen Kopf zu ihr. "Sind die Kinder schon aus dem College zurück?" fragte ich sie. Mir gefiel es nicht dass Vanja und Nathan am College waren. Aber sie bestanden darauf, weil sie ein normales Leben außerhalb des Clans führen wollten. Aber mein treuster Mann Michael war auch dort, um auf die beiden aufzupassen. Das war mein Ultimatum gewesen.

Meine Ehefrau schüttelte ihren Kopf und streichelte zärtlich meine Wange. Auch nach all den Jahren Ehe waren wir immer noch glücklich verheiratet und ich wusste, dass ich immer auf meine Liebste zählen konnte, umgekehrt war es genauso.

"Sie werden bald zu Hause sein. Ihnen wird nichts geschehen, mein Liebster. Sie passen gut auf sich auf. Hab Vertrauen und lass dir nicht dein Leben nehmen von dem Blackwood Clan. Und jetzt lass dich von mir auf einen Spaziergang in den Garten entführen." meinte Jeannine und lächelte mich voller Liebe an.

Diesen Wunsch konnte ich ihr natürlich nicht abschlagen und somit erhob ich mich und wir gingen zusammen hinaus. Am liebsten waren wir im Garten bei den Rosensträuchern, denn meine Jeaninne war ebenfalls eine Rose, die niemals aufhörte zu blühen.

"Du siehst heute wieder unglaublich schön aus." machte ich ihr ein Kompliment und küsste voller Liebe ihre Wange.

Sie lächelte daraufhin geschmeichelt. Ja, ich war ein Romantiker, aber ich stand dazu. Ich liebte meine Ehefrau nun mal über alle Maße und daran würde sich nie was ändern. Sie sah mir verliebt in meine Augen, und ich in die ihre.

"Mein süßer Charmeur. Danke für dein Kompliment. Du hast dich aber auch gut gehalten, mein Liebster. Ich liebe dich, Viktor." erwiderte sie mir und drückte ihre Lippen sanft auf meine.

Voller Liebe erwiderte ich den Kuss meiner Ehefrau. Sie schaffte es immer mich auf andere Gedanken zu bringen und dafür liebte ich sie noch mehr als ich es ohnehin schon tat. Und wir lösten uns auch nicht voneinander, erst als Spike zu uns kam.

Spike könnte von seinem Aussehen her zu den Bösen gehören. Im Laufe der Zeit hatte er seinen gesamten Körper zu tättowiert. Aber er war einer unserer besten und loyalsten Männer und zudem einer der engsten Freunde unserer Kinder.

"Entschuldigt die Störung. Ich und ein paar andere wollen in den Wald um uns zu verwandeln. Wollt ihr vielleicht mitkommen?" fragte er uns und ich sah meine Frau abwartend an. Ich hatte mich seit dem letzten Vollmond nicht mehr verwandelt und ja, ich hatte irgendwie schon Lust dazu.

Jeannine streichelte zärtlich meine Wange. "Na dann lass uns gehen, Viktor. Ich kann es schließlich in deinen Augen sehen, wenn du für etwas brennst." zwinkerte sie mir zu und verschloss unsere Finger ineinander.

Ich begann etwas zu lächeln und wir gingen zusammen mit Spike zu den anderen, um dann gemeinsam in den Wald zu gehen. Insgesamt waren wir acht Tribriden. Das würde sehr schön werden. Ich ging mit den Männern etwas nach rechts damit wir uns ausziehen konnten, und Jeannine mit den Frauen auf die andere Seite. Schließlich würden unsere Anziehsachen der Verwandlung nicht stand halten.

Wir lösten alle unsere Verwandlungen aus, wo unsere Knochen begannen zu brechen und sich neu zusammen fügten, um die Form eines Wolfes anzunehmen. Gleichzeitig begann uns auch Fell am gesamten Körper zu wachsen. An die Schmerzen dabei gewöhnte man sich nach der Zeit.

In meiner Wolfsform streckte ich mich erstmal ausgiebig, ehe meine Ehefrau zu mir kam. Sie war eine so wunderschöne Wölfin. Ich liebte sie einfach in jeder Form.

Liebevoll rieb sie ihren Kopf an meinem. "Du bist wunderschön, mein Liebster, so wie immer seit wir uns kennen." sagte sie zu mir über Gedanken. Ich könnte mir keinen bessere Ehefrau wünschen.

Ich brummte glücklich vor mir her und leckte Jeannine die Wange ab, ehe das Rudel sich ein wenig aufteilte. Wir hatten alle ein schönes und zufriedenes Leben, voller Freundschaft, Harmonie und Liebe. Ich hoffte nur dass das auch so blieb.

Bloody Royal - War of ClansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt