Kapitel 33

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Scarlett St. Clair
by MusicalGirl200

Ich sah überrascht zu Silas, als er das sagte. War es ihm nach all den Jahren nun aufgefallen, wie verfallen ich ihm war? Ich hatte all die Jahre geschwiegen, um unsere Freundschaft nicht zu zerstören und ich hatte gehofft, er würde es von selbst merken.

Aber er hatte es nie getan, bis jetzt. „Für dich war ich all die Jahre nur eine gute Freundin, aber für mich warst du schon immer mehr", gab ich dann offen vor Silas zu und sah auf meine Hände. Ja, all die Jahre lang hatte ich zugesehen, wie er eine Orgie nach der anderen feierte. Deswegen wollte ich auch nie zwanglosen Spaß.

Silas streckte seine Hand zu mir und streichelte sanft über meine Wange. "Es tut mir leid, dass ich es nicht bemerkt habe. Aber wieso hast du nie was gesagt? Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das die ganze Zeit für dich gewesen sein muss", fragte er mich sanft.

Es war schrecklich gewesen und ich hätte mich selbst dafür Ohrfeigen können, indem ich mir immer wieder aufs Neue weh getan hatte. Und irgendwie hatte es jeder gewusst, außer Silas. Dabei hatte ich sogar Angst gehabt, dass er es merken würde, wo ich nein zu Spaß gesagt hatte.

„Ich hatte Angst. Ich wollte unsere Freundschaft damit nicht zerstören. Und da du es nicht gesehen hast, dachte ich immer es wäre einseitig. Ich wollte dich nicht verlieren, also habe ich geschwiegen und es akzeptiert, wie es ist", antwortete ich ehrlich und sah weiter auf meine Hände. Weil mir dieses Thema nicht leicht fiel.

Silas atmete tief durch und drehte mein Gesicht zu seinem, damit ich ihn wieder ansah. "Hör mir jetzt gut zu. Niemals würde unsere Freundschaft kaputt gehen. Ich habe von Anfang an etwas Besonderes in dir gesehen, Scar. Aber ich war zu blöd, um zu begreifen, dass es Liebe war. Jetzt wird mir das gerade erst richtig bewusst.

Es tut mir leid, dass ich so blind gewesen war. Es tut mir leid, dass ich dir so unzählige Male weh getan habe ohne es zu merken. Aber das ist jetzt vorbei. Das verspreche ich dir", versicherte er mir und lehnte sich zu mir rüber, um mich in einen zärtlichen, liebevollen Kuss zu verwickeln.

Ich konnte nicht anders als Silas Kuss zu erwidern. Hieß das nun wirklich, dass mein allergrößter Traum wahr wurde? Waren Silas und ich nun zusammen? War er bereit dafür? War er bereit all die Orgien aufzugeben?

Langsam löste ich meine Lippen wieder von seinen und lehnte meine Stirn an seine. So lange hatte ich davon geträumt und jetzt konnte ich es einfach nicht glauben. „Bist du dir auch sicher?", fragte ich ihn leise. Nach all den Jahren war es kein Wunder, dass ich Angst hatte, dass das hier nur ein Traum war.

Mein bester Freund streichelte noch etwas über meine Wange, ehe er sich etwas von mir zurückzog.

"Ich weiß, dass ich etwas für dich fühle, Scar. Aber das ist neu für mich. Du weißt wie ich bin. Lassen wir es auf uns zukommen? Aber jetzt sollten wir deine Eltern nicht weiter warten lassen", erklärte Silas mir und startete dann wirklich das Auto um nach Hause zu fahren.

Ich nickte, weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte. Ich wusste nicht, ob das zwischen uns funktionieren konnte. Jetzt wusste Silas, wie es in mir aussah. Ich wollte ihm die Zeit geben, die er brauchte. Aber ich wusste nicht, wie lange mein Herz noch warten konnte.

Als wir im Anwesen ankamen, kam uns meine Mum auch gleich entgegen. „Scarlett Liebes, wo steckst du nur ständig? Wir müssen Wichtiges besprechen. Es ist an der Zeit, dass wir nochmal mit Lucian sprechen, damit du seine Gefährtin wirst, so wie Cornelius es sich auch immer gewünscht hat.

Du wirst neben Lucian eine starke Königin sein. Er kann sich mit dir glücklich schätzen", erklärte meine Mum und ich verdrehte die Augen. „Mum, das hatten wir doch schon. Ich werde nicht Lucians Gefährtin", warf ich ihr entgegen und strich mir angestrengt mein Haar aus dem Gesicht. Jeden Tag das gleiche Thema. Es ging mir so sehr auf die Nerven.

Leider ließen sie dieses Thema nicht einfach mal sein. Lucian hatte ebenfalls schon klar und deutlich gesagt, dass dies niemals passieren würde. Aber das war ihnen egal. "Hör auf deine Tochter. Lucian ist nicht daran interessiert sich eine Gefährtin zu nehmen. Außerdem hat er als frischer König andere Dinge im Kopf", erklärte Silas ebenso.

Es war lieb, dass Silas sich für mich einsetzte, aber bei meinen Eltern hatte das alles keinen Sinn. Ihnen war es wichtig, dass ich Namen und Rang hatte. Es sollte mir an nichts mangeln. „Lass das mal meine Sorgen sein Silas. Unsere Tochter hat nur das Beste verdient und Lucian wird das auch noch einsehen. Cornelius Wunsch soll immerhin geehrt werden.

So und du kannst dich jetzt gerne deinen Orgien widmen und wir kümmern uns um unsere Tochter, dass sie glücklich ist", erklärte Mum fest entschlossen und zog mich mit sich. Ich warf Silas noch einen entschuldigenden Blick zu. Das zwischen uns beiden würde leider nicht einfach werden.

Bloody Royal - War of ClansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt