Vanja Petrova
By LuanaWhiteOh man, dieser letzte Kurs hatte sich ja ganz schön in die Länge gezogen. Ich ging echt gerne aufs College, aber manche Dinge langweilten mich eben. Meist war das so, weil ich die Dinge, die uns der Professor oder die Professorin beibringen wollte, schon längst wusste.
Aber ich genoss es hier einfach unter Menschen zu sein, normale Dinge zu tun, ein normales Mädchen zu sein. Und meinen großen Bruder Nathan ging es ebenso. Wir liebten unsere Familie und unseren Clan, aber es gab noch so viel anderes auf dieser Welt.
Irgendwann wollte ich einmal die Welt bereisen. Völlig allein und auf mich gestellt. Mein Leben selbst in die Hand nehmen. Das Amt der Tribridenprinzessin einfach ablegen und machen worauf ich gerade Lust hatte.
Ich lief gerade über das Campusgelände um zur Cafeteria zu laufen, wo ich mich mit Nathan und unseren Freunden treffen wollte, als mir Michael über den Weg lief. Dad's treuster Gefolgsmann und unser Babysitter... Letzteres fand ich echt daneben. Wir waren immerhin alt genug um auf uns selbst aufzupassen.
"Vanja, wir müssen Nathan suchen und dann nach Hause. Euer Vater wünscht sich, dass ihr nach Hause kommt. Lucian Blackwood wurde gestern zum König des Blackwood Clans gekrönt und es kommen schwere Zeiten auf uns zu." erklärte Michael mir eindringlich, aber ich rollte etwas mit den Augen.
Wir hatten ja bereits damit gerechnet dass Cornelius' Sohn seinen Platz einnehmen würde, aber warum machte man da so ein Drama draus? Wir hatten mit dem Tod des Vampirkönigs immerhin nichts zu tun.
"Michael, du solltest dich mal entspannen. Manchmal wirkst du so, als hättest du einen Besen verschluckt. Und wie es der Zufall will, wollte ich mich sowieso jetzt mit meinen Bruder treffen." erklärte ich ihm und marschierte auch schon los. Und natürlich folgte mir Michael wie ein treuer Pudel.
Er nahm seine Aufgabe viel zu ernst und auch wenn er es nicht glaubte, verstand ich ihn. Aber er könnte sich sein Leben um so vieles leichter machen, wenn er nicht so verklemmt wäre.
"Ich mache meinen Job und sorge mich ebenso." antwortete er mir ernst.
"Ja, das sagst du immer. Ich frage mich, ob du dich auch manchmal einfach vergnügst, Spaß hast? Das ist schließlich genauso wichtig wie seine Pflichten zu erfüllen. Also ich würde mich freuen wenn du mal aus dir raus kommen würdest." versuchte ich ihm zu erkären. Er war kein übler Kerl, aber wie gesagt, er sollte mal lockerer werden. Er musste doch auch Bedürnisse haben, niemand war durch und durch Soldat. Manchmal fragte ich mich, wer Michael wirklich war, tief in seinem Inneren.
Aber dann kamen wir auch schon in der Cafeteria an und mein Bruder Nathan verzog das Gesicht, als er sah wer mich begleitete. Im Gegensatz zu meiner Freundin Grace, die Michael anlächelte. Cole schien das allerdings herzlich egal zu sein und interessierte sich gerade nur für sein Smartphone.
Mein großer Bruder seufzte tief aus und erhob sich vom Tisch, wodurch Cole aufsah. "Vanja, warum hast du Michael im Schlepptau? Was gibt es nun wieder?" fragte er mich.
Michael sah ihn daraufhin etwas grimmig an. "Du weißt schon, dass du mich das auch direkt fragen kannst." sagte dieser und Nathan zuckte unschuldig mit den Schultern. So war er nun mal.
"Na was wohl, Dad will dass wir nach Hause kommen. Was sonst." erklärte ich meinen Bruder und unsere beiden menschlichen Freunde sahen uns irritiert an.
"Alta wirklich? Ihr seit doch keine zwölf mehr. Ich weiß euer Dad ist ein hohes Tier in der Stadt, aber trotzdem. Wir wollten doch ins Kino." begann Cole sich aufzuregen und ich setzt mich an den Tisch. Wir würden auch ins Kino gehen. Die Blackwoods würden uns schon nicht angreifen. Das glaubte ich wirklich nicht.
Grace setzte sich ebenfalls neben mich und schob mir eine Cola hin, während Nathan Cole auf die Schulter klopfte. "Und wir gehen auch ins Kino. Ich werde das mit unserem Vater klären." meinte er zu unseren Freund.
Immerhin würde mein Bruder eines Tages in die Fußstapfen unseres Vaters treten. Sollte es also einen Angriff von dem Blackwood Clan geben, konnten wir uns schon wehren.
"Die Anweisungen eures Vaters waren eindeutig." blieb Michael eisern.
"Echt jetzt wegen ins Kino gehen?" schüttelte Nathan den Kopf und wählte Dads Nummer.
"Dann gehe ich auch ins Kino mit." beschloss Michael eigenständig.
Mit hoch gezogenen Brauen sah ich zu Michael. Er wollte mit ins Kino? Das konnte ich mir irgendwie gar nicht vorstellen, aber warum nicht? Vielleicht konnten wir es ja schaffen dass er endlich lockerer wurde, ich würde es mir wünschen. "Bist du sicher, Michael? Das ist eine spaßige Freizeitbeschäftigung. Fühlst du dich dieser Aufgabe wirklich gewachsen?" fagte ich während Nathan mit Dad telefonierte.
Cole lachte. "Vanja, du bist manchmal wirklich freaky. Ihr alle drei seit das." meinte er und ich zuckte unschuldig mit den Schultern und wir lachten alle drei. Nur Michael lachte nicht und knurrte in sich hinein, was ich deutlich hören konnte.
"Werde endlich erwachsen, Vanja." setzte er dagegen und ging ebenfalls zur Seite.
Nein, Michael verstand wirklich keinen Spaß. Das konnte ja ein toller Nachmittag werden! Nathan erklärte, dass er mit Dad gesprochen hatte und alles geklärt wäre. Darüber freuten wir uns und diskutierten heftig welchen Film wir uns nun eigentlich ansehen sollten. Ich war ja für einen guten Horrorfilm.
Ich wünschte mir, Michael würde sich auch etwas ins Gespräch mit einbinden. Wenn er nicht immer so ernst wäre, dann könnten wir Freunde sein und dann könnten wir mehr Zeit miteinander verbringen und er würde seine Aufgabe auch leichter erfüllen können.
So oft hatte ich schon versucht ihn etwas lockerer zu machen, aber nie hatte etwas funktioniert. Ich wusste nicht was sein Problem war. Es war zu Schade. Aber jetzt wollte ich mir nicht mehr zu viele Gedanken darüber machen, sondern den Tag mit meinen Bruder und unseren Freunden genießen, ehe ich heute Abend in die Campusbar zur Arbeit musste.
Ja, ich hatte tatsächlich einen Job, und nicht weil ich das Geld brauchte, sondern weil es mir ganz einfach Spaß machte. Und dass meine beste Freundin Grace mir mir zusammen dort arbeitete, war ein zusätzlicher Bonuspunkt. Es gab dort auch ständig süße Jungs. Ein weiterer Vorteil, oder?
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Bloody Royal - War of Clans
FantasiIn der Stadt Lake Charles leben zwei große Clans. Der eine Clan besteht aus Tribriden, die Vampire, Hexen und Werwölfe in einem vereinen. Die Tribriden können sich fortpflanzen und der große Anführer hat zwei Kinder. Einen Prinzen und eine Prinzessi...