Kapitel 5: Kurzzeitig verschwunden

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Namjoon's Sicht:
Das Training für heute neigt sich langsam dem Ende zu. Wir alle waren mittlerweile außer Puste und vollkommen durchgeschwitzt. Wir hatten heute irgendwie viel mehr trainiert. Es gab zwischendurch auch einige Trinkpausen. Ohne etwas zu trinken könnte man das ja nicht mehr durchhalten.

Ich sah kurz dorthin, wo wir Jin zurückgelassen hatten, doch da war er nicht mehr. Wo war er denn hingegangen? Haben wir uns vielleicht zu sehr ablenken lassen? Wo war Jin? Das war gerade meine größte Sorge.

Ich ging rüber zu Yoongi, um mit ihn allein zu reden. Ich wollte die anderen nicht noch mehr in Sorge versetzen. "Yoongi, weißt du wo Jin ist?" Er sah mich erstmal verwirrt an und dann dorthin, wo Jin war, doch dann schüttelte er bloß den Kopf. "Das letzte Mal hab ich ihn auch nur dort gesehen." Uns blieb keine Wahl als das den anderen zu sagen.

Ich ging mit Yoongi langsam zu den anderen. "Leute, wir haben ein kleines Problem." Sofort hielt jeder in seiner Bewegung inne und sahen mich alle erstaunt an. "Es geht um Jin! Er ist verschwunden." Daraufhin zogen alle scharf die Luft ein und sahen dorthin, wo Jin noch vor einigen Stunden gesessen hatte. Dieser Idiot! Wo war er bloß?

Er konnte doch nicht einfach verschwunden sein. "Wir müssen ihn finden." rief Hoseok aus, woraufhin ich schließlich nickte und wir eilig nachdem Umziehen das Studio verließen. "Ich ruf ihn an!"

Schnell nahm ich mein Handy und wählte seine Nummer. Man, geh endlich ran, verdammt! Nach weiteren Minuten, legte ich schließlich auf und versuchte es nochmal und nochmal und nochmal. Es tütete ja, also war sein Handy an. Alle sahen mich erwartungsvoll an.

Nach weiteren quälenden Minuten, wurde doch abgenommen. "Namjoon, was nervst du eigentlich?" Erleichterung machte sich in uns allen breit und wir konnten wieder ruhig atmen. "Jin, ein Glück! Dir ist nichts passiert." "Natürlich nicht! Was soll mir denn passiert sein?" Er hatte anscheinend keine Ahnung, was für Sorgen er uns gemacht hatte. "Wir haben uns solche Sorgen gemacht." machte ich ihn langsam klar.

Am anderen Ende der Leitung war es still, bis man ein kleines Seufzen hören konnte. "Ach, Leute! Ich wollte euch nicht ständig dabei zusehen. Mir wurde es zu langweilig und dann war ich einfach spazieren gegangen. Jetzt bin ich zurück im Dorm." Ein Glück. "Bleib da! Wir kommen auch!" Ich legte auf und wir rannten alle zum Auto. Nun musste Yoongi uns zurück nach Hause fahren, was mir in diesem Fall am liebsten war.

***

Sofort stürmte ich in den Dorm und rannte die Treppen nach oben, bis zu Jin's und Hoseok's Zimmer. Die beiden teilten sich nämlich ein Zimmer, sowie ich und Yoongi uns ein Zimmer teilen mussten, ebenso auch Taehyung und Jimin, während Jungkook das Einzelzimmer bekommen hatte.

Ich riss die Tür zu seinem Zimmer auf und atmete erleichtert aus. Er saß auf seinem Bett. Ihn war nichts passiert. "Jinnie...dir gehts gut. Ein Glück!" Dieser sah mich nur verwirrt an. Mittlerweile waren auch die anderen hinter mir erschienen und stießen ebenfalls einen erleichterten Seufzer aus. "Na klar! Was soll denn passiert sein." fragte er belustigt, doch ich fand dies überhaupt nicht zum Lachen. "Man, Jin! Verstehst du es denn nicht? Wir haben uns solche großen Sorgen gemacht, dass dir etwas passiert sein könnte. Sag uns bitte vorher immer Bescheid, wo du hin gehst, okay?"

Eine unangenehme Stille war entstanden, wo er uns einfach nur sprachlos ansah und dann langsam nickte. "Sorry, ich hatte ja keine Ahnung wie wichtig ich euch eigentlich war." Will der uns jetzt komplett veräppeln. Natürlich war er uns wichtig. Er war unsere Eomma.

"Sag mal, gehts noch?" fragte Yoongi und stemmte die Hände an die Hüften. "Was glaubst du eigentlich, was du da sagst. Natürlich warst du uns wichtig. Ohne dich würden wir sterben. Du hälst uns am Leben, versorgst uns mit Essen und allem drum und dran. Ohne dich würden wir untergehen." Er blinzelte Yoongi verwirrt an, aber uns geht es auch nicht anders. Seid wann war Yoongi denn so wortgewandt. "S-Sorry..." Er braucht sich doch für gar nichts entschuldigen. "Äh, Leute? Könntet ihr uns mal kurz alleine lassen?" Sie sagten nichts, sondern verschwanden alle wortlos aus dem Zimmer. "Viel Spaß!" sagte Hoseok und schloss die Tür. Was meint er denn damit?

Jin hatte sich an die Bettkante gesetzt und sah mich auffordernd an. Ich setzte mich langsam neben ihn. "Hör zu! Du musst wissen, dass ich nur das Beste für dich will. Hättest du weitergemacht, wärst du wahrscheinlich umgekippt. Mach dich bitte nicht selbst schlecht. So schlecht bist du nämlich nicht, okay? Für mich bist du der beste dem ich je begegnen durfte." Seine Wangen färbten sich langsam wieder rot und er sah Verlegen zur Seite. Ich musste bei dem Anblick etwas kichern. "Ach, Jin! Du bist süß, wenn du so verlegen bist." sagte ich kichernd und kniff ihn in seine süßen Wangen. Er wurde nur noch röter und rutschte weiter weg.

Sein Anblick war so lustig, dass ich kurzerhand in Gelächter ausbrach. "H-Hey, hör auf zu lachen!" Allerdings konnte ich nicht anders. Dieser Anblick war einfach nur zu niedlich. "Idiot..." Da hat er wahrscheinlich gar nicht mal so unrecht, aber wenn dann war ich der liebenswerteste Idiot den es je gab.

Nach einiger Zeit konnte ich mich beruhigen und schmiss mich auf Jin drauf. "Lass den Kopf nicht hängen. Was auch immer los ist, du kannst jederzeit zu mir kommen, okay? Dafür sind beste Freunde da." Ich hätte gerne mehr gewollt, aber das hätte Jin bestimmt ekelhaft gefunden. Er war schließlich hetero. So machte es den Anschein, immer und immer wieder. Dennoch ließ ich mir davon nichts anmerken.

Eine Weile verharrten wir in der Position, Arm in Arm des jeweils anderen und genossen die angenehme Stille die sich über uns gelegt hatte. Die Zeit verstrich immer mehr und mehr. Das bekamen wir aber auch mit. Wir konzentrierten uns beide nur auf den jeweils anderen.

Langsam entfernte ich mich von ihn und setzte mich auf. Jin's Handy fing zu vibrieren an, aber er schien es zu ignorieren. "Jin, willst du nicht nachschauen, was du bekommen hast?" Er schüttelte nur den Kopf, aber ich konnte auch etwas Traurigkeit in seinen Augen erkennen. "Ist nicht weiter wichtig. Komm, wir gehen runter. Ich mache Essen." Ich nickte bloß und war aufgesprungen. Am liebsten hätte ich gewusst, was genau er vor mir verheimlichte, aber das konnte auch warten. Für mich zählte nur, dass Jin wieder halbwegs glücklich war. Wenn er glücklich war, war ich es auch.

I Need Your Love, Before I FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt