I Need Your Love, Before I Fall

Kapitel 38: Die Wahrheit kommt ans Licht

Jimin's Sicht:
Jetzt musste ich es Yoongi also sagen? Ich werde damit Jin verraten, wenn die im Krankenhaus sowieso nicht schon die Wahrheit mitbekommen würden. Das wollte ich alles nicht. Hätte ich früher reagieren sollen? Ja! Hätte man ihn dann noch helfen können? Vielleicht! Man, ich hab soviel falsch gemacht und das war jetzt das Ergebnis? Ich wollte ihn nur helfen! Ich wollte es alleine tun, da er sich niemanden anvertraut hatte. Namjoon hätte ihn einfach direkt seine Liebe gestehen sollen. Ich war so ein Idiot! Ich hab die Wahrheit vor den anderen geheim gehalten. Wir waren doch eine Familie. Hier war doch jeder für alle da, oder nicht?

Ich versuchte langsam zu sprechen, aber durch die vielen Tränen gelang es mir kaum. "Y-Yoongi, i-ich...! Ich hab das alles nicht gewollt." Ich sah kurz zu ihn hoch, der mich etwas undefinierbar, aber besorgt und traurig ansah. Er hielt mich einfach weiterhin in seinen Armen. Es fühlte sich gut an. So hatte ich nicht das Gefühl für das alles verurteilt zu werden. "Chim, sprich langsam, okay? Hab keine Angst davor mir die Wahrheit zu sagen. Ich verspreche dir, dass ich versuchen werde dich zu verstehen, okay?" Er sprach das so sanft und rührend aus, dass mir neue Tränen hochkamen. Ich konnte daraufhin nur nicken.

Ich atmete einmal kurz tief ein und aus, bevor ich Yoongi von Anfang an alles erzählen würde. "Ich hab es nur durch Zufall mitbekommen...vor vier Tagen." Ich machte eine kurze Pause, um Luft zu holen. Yoongi hielt währenddessen meine Hand, was ich echt süß von ihn fand. "Ich hatte doch mit Tae und Kookie telefoniert. Nach diesem Gespräch wollte ich Jin berichten. Ohne zu klopfen bin ich da einfach reingestürmt." Wieder stoppte ich kurz, da sich die Erinnerung in meinen Kopf erneut abspielte. "Moment mal! Du hast doch da nach Jin gerufen und wir kamem rein." Ich konnte dies nur mit einem Nicken bestätigen. Immerhin erinnerte er sich dran. "Er saß auf dem Bett. Das ganze Laken war voller Blut. Seine Arme waren voller Schnitte...die stark bluteten." Nun konnte ich mich nicht mehr halten und wurde von Yoongi in seine Arme gezogen. Es tat mir gut. So konnte ich endlich alles rauslassen. Es tat mir nur für Jin leid, dem ich damit gerade verraten hatte. "Ich will nicht sagen...das Joonie Schuld ist, aber er trägt einen großen Teil dazu bei. Der größte Teil...waren die Hate-Kommentare...die er Tag für Tag bekam."

Yoongi's Sicht:
Das er sich ritzen könnte, war von Anfang an unsere Vermutung gewesen. Nachdem wir nämlich das Zimmer verlassen hatten, hatten wir noch über Jin und Jimin's seltsames Verhalten gesprochen. Unsere Vermutung lag also goldrichtig. Er ritzt sich und das nur wegen Namjoon. Die unerwiderte Liebe tat weh. Ich kannte es ja selber. Noch dazu waren die Hate-Kommentare bestimmt eh am schlimmsten. Wie bekamen wir dies nur wieder auf der Reihe? Wir mussten ihn jetzt helfen.

"Yoongi, k-kannst du das...erstmal für dich behalten?" Er sah traurig zu mir hoch. Ich würde es gerne, aber die anderen hatten doch sowieso schon den Verdacht, dass er sich ritzte. Sanft legte ich meine Hand an seiner Wange und strich ihn vorsichtig mit meinem Daumen die Tränen weg. "Chim, ich würde es gerne, aber die anderen hatten schon den Verdacht, dass er sich ritzt. Wir hatten es uns alle gedacht." Er nickte nur traurig und kuschelte sich wieder an mich.

Eine Weile verweilen wir so, bis Jimin's Handy den Nachrichtenton von sich gab. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck zog er es aus seiner Hosentasche und schaltete es an. Er hatte eine Nachricht von einer umbekannten Person bekommen, auf dessen Chat er jetzt drauf geht.

Unbekannt: "Hilf Jin nicht mehr, denn dann wird es nicht mehr so gut für euch aussehen. Habt ihr mich verstanden?"

Erschrocken nahm ich Jimin das Handy weg. Ich untersuchte das Profil genauer. Es war niemand, den wir kannten. Es war eine unbekannte Nummer. Was hat das alles nur zu bedeuten? Ängstlich krallte sich Jimin an mich. "Yoongi, ich hab...Angst!" Er zitterte wieder, woraufhin ich meinen Arm um ihn legte und sanft über seinen Rücken strich. "Keine Sorge! Das hat bestimmt nichts zu bedeuten." Ich gab ihn einen sanften Kuss auf sein Haar. Er sah auf und diese Gelegenheit nutzte ich und gab ihn gleich einen kurzen Kuss auf seine weichen und wunderschönen Lippen. "Ich liebe dich, ChimChim...vergiss es nicht." Er schüttelte nur den Kopf und lächelte leicht. "Niemals! Ich liebe dich auch, Yoongi...so so sehr!" Ich drückte ihn stärker an mich und kurz danach lagen auch schon seine Lippen auf meine. Wie konnte man diesen lieben kleinen Engel denn nicht lieben? Ich tat es und war auch glücklich damit. Ich liebe ihn und da war es mir egal, wer was anderes behauptete. Es war mir auch egal, wer diese Person war. Nur noch wir zählten.