I Need Your Love, Before I Fall

Kapitel 43: Aussprache

Jin's Sicht:
Was sollte ich noch glauben? Er hat mich verletzt und leiden lassen, aber das war ja auch meine Schuld. Hätte ich es vorher gewusst, wäre es auch nie dazu gekommen. Kam das nur, weil ich immer weiter abnahm? Genau! Das musste es sein. Wer will schon einen fetten Jungen lieben? Niemand! Es war die richtige Entscheidung, aber wieso sah Namjoon mich denn so traurig an? Ich verstand ihn gerade nicht. Ich verstand ihn eigentlich immer ohne Worte, aber jetzt war er ein geschlossenes Buch. Was soll ich noch glauben?

Ich sah auf, als er meine Hand in seiner nahm. "Jinnie, ich meine es Ernst! Ich liebe dich und nur dich. Ich habe nie gemerkt, wie schlecht es dir gut. Sorry, dass ich deine Liebe vorher nie bemerkt hab." Wie kann er mich jetzt noch lieben? Ich bin hässlich. "Wie kannst du jemanden lieben, der doch allen Anschein nach hässlich ist." Daraufhin weiteten sich seine Augen. Er war sichtlich geschockt. Jonghun, der noch hier im Zimmer war, ignorierten wir einfach. "Wieso, Jin? Was ist nur aus dem worldwide handsome geworden, den jeder gemocht hatte?" Ich wusste es. So mochte mich keiner. "Versteh mich nicht falsch, Jin...aber ich will ehrlich sein." Worauf will er denn jetzt hinaus?

Mit einem Mal nahm er meinen Arm und ich schluckte. Er kannte mein Geheimnis? Das darf nicht sein. Ich wollte mich doch in nächster Zeit umbringen, zu todehungern, damit es niemand bemerkt. Jetzt kam es also so raus.

Er zog meinen Ärmel nach oben, der von vielen Verbändern bedeckt war. Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. "Wieso, Jin? Wieso hast du dich selbst so verunstaltet! Um geliebt zu werden...hättest du es nicht tun brauchen." Weiß er es etwa von Jimin? Hat er mich verraten? "Ich...fand keinen anderen Ausweg mehr." schluchzte ich etwas mit erstickter Stimme.

Er setzte sich neben mich, nahm mich einfach nur in den Arm und streichelte meinen Arm. Ich krallte mich einfach nur komplett aufgelöst an ihn. "Jinnie, bitte! Erzähl mir alles! Wir sind doch...eine Familie! Wir halten immer zusammen. Vertrau dich uns an, damit wir dich besser verstehen." Ich wusste nicht, ob das half. Ich wollte Namjoon auch kein schlechtes Gewissen machen. War es dazu eigentlich noch zu früh oder war es schon zu spät? Wahrscheinlich war alles schon zu spät, wenn in meinem Kopf nur dunkler Nebel herrschte. "B-Bitte...J-Joonie...h-halt mich einfach." Das hatte ich gerade gebraucht. Er drückte mich sogar noch stärker an sich. "Wie du willst...Prinzessin!" Obwohl ich es nicht sah, spürte ich dennoch dieses Grinsen auf seinen Lippen. "Ich bleib bei dir! Für immer und ewig!" Ich nickte nur schwach und drückte mich stärker an ihn.

Die ganze Zeit sagte niemand ein Wort. Es herrschte Stille. Jonghun war vor einigen Minuten gegangen mit den Worten, dass er sich hier überflüssig vorkam. Ich musste ihn recht geben, aber da fiel mir noch etwas anderes auf. Wo waren Yoongi, Jimin und Hoseok?

Ich wandte mich langsam aus Namjoon's Armen, der mein Gesicht in seine Hände nahm und mich anlächelte. "Von jetzt an...werde ich immer für dich da sein." Seine Worte berührten mein Herz, woraufhin ich einfach nur nicken konnte. Kurz danach lagen auch schon seine Lippen auf meinen. Er schmeckte so süßlich, dass es mir so gut gefiel, dass ich den Kuss intensivierte und ein kleiner Zungenkampf stattfand, den er gewann.

Aus Luftmangel lösten wir uns langsam wieder voneinander und sahen uns schwer atmend und verliebt in die Augen. "Jinnie...du bist so wunderschön. Ich liebe dich einfach!" Ein kleines Grinsen sich schlich auf meine Lippen, als er das sagte und mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. "Ich liebe dich auch, Joonie! Ich bin zwar durch die Hölle gegangen, aber das war es mir Wert! Ich würde es immer wieder tun, nur um in deinen Armen zu liegen." Dies schien ihn zu freuen, denn er gab mir noch schnell einen Kuss auf die Stirn und stand langsam von Bett auf. Sofort wurde mir kalt, so ohne ihn. "Joonie, komm wieder her!" schmollte ich, was ihn zum Kichern brachte. "Ja, warte kurz!" Er nahm sich ein Glas und füllte es mit Wasser. "Hier, Jin! Trink erstmal was! Deine Stimme klingt ziemlich rau." Er hat recht! Das fiel mir jetzt auch erst auf.

Ich nahm das Glas dankend an und trank es in einem Zug aus. Ich stellte es auf den Nachtschrank und sah Namjoon ernst an. "Wo sind die anderen?" Er zuckte sichtlich zusammen und blickte traurig zu Boden. "Yoongi und Jimin wurden wohl im Studio gefangen." Daraufhin weiteten sich meine Augen schockiert. "Ist das dein Ernst?" Er nickte nur. "Hoseok ist los und wollte sie darauslassen, aber seitdem ist jetzt auch schon eine Stunde vergangen. Ich verstand gar nichts mehr." Das war ein harter Schock. Wir mussten da hin. Wir mussten sie retten. "Namjoon, es liegt an uns! Wir werden sie retten!" In diesem Moment vibrierte Namjoon's Handy und er holte es hervor. Ich sah ihn über die Schulter. Es war eine Nachricht von Yoongi.