Kapitel 72: Der schönste Tag

163 8 1
                                    

Jin's Sicht: (Am Samstag)
Namjoon hatte mir noch immer nicht den Grund verraten, was er eigentlich vor hatte, aber das war schon okay, denn ansonsten wäre es ja auch keine Überraschung mehr. In letzter Zeit war er wieder so abweisend, dass ich erneut das Bedürfnis bekam, mich wieder zu ritzen, aber dann kamen mir wieder die Kommentare der Armys in den Sinn und ich konnte es dann doch nicht. Namjoon hatte ja recht. Ich mochte meine selbstverliebte Art auch sehr, aber dann hatte sich einiges geändert. Das muss auch wieder geändert werden und ich werde es für Namjoon tun. Ich wollte ihn auf keinen Fall verletzen.

Nachdem ich meinen Anzug angezogen hatte, den mir Namjoon rausgegeben hatte, sah ich mich nochmal kurz in den Spiegel und nur für einen Moment kam meine Selbstverliebtheit wieder durch, was mich sofort freute. Er hat ja recht. Ich muss es nur zulassen. Dann wird ja alles wieder besser.

Ich verließ langsam mein Zimmer, wo ich schon auf Taehyung und Jimin traf. Was war denn hier los? Verwirrt runzelte ich die Stirn. "Na, bist du soweit?" fragte mich Jimin mit einen hübschen Lächeln. Verwirrt nickte ich. "Dann geh jetzt die Treppe runter." sagte Taehyung und zeigte neben sich auf die Treppe. Okay, hier war definitiv etwas nicht in Ordnung.

Unten erwartete mich schon Jungkook, der mich schließlich glücklich hinaus begleitete. Was waren denn mit denen los? So hatte ich sie ja noch nie erlebt, aber letzendlich dachte ich mir auch nichts dabei und verließ den Dorm. Im Türrahmen standen die Maknaes die mir einfach nur freudig zuwinkten.

Als ich meinen Blick wieder nach vorne richtete, konnte ich Namjoon schon sehen, mit einer Limousine? Wo hatte er die denn her? Er hielt mir sogar noch die Tür auf. "Steig ein!" Irgendwas stimmte hier gewaltig nicht, aber ich sollte mich nicht beschweren. Namjoon wollte mir immerhin den schönsten Tag gestalten. Ich bin gespannt, was er alles noch so geplant hatte.

Ich stieg nur dankend ein, was mir Namjoon schließlich nach machte und er sich kurzerhand neben mich setzte. Er legte einen Arm um mich und zog mich zu sich. Er drückte mich liebevoll an sich und strich mir durch die Haare. Ich schloss genüsslich meine Augen und ließ mich einfach fallen. Die Berührung war sehr liebevoll und beruhigend.

"Jin?" Ich öffnete langsam meine Augen und mir fiel sofort auf, dass ich wohl eingeschlafen sein musste. Ich richtete mich sofort auf. "Ausgeschlafen?" Ich errötete sofort. "Das muss dir nicht peinlich sein. Komm, steig aus! Wir sind da!" Er hielt mir wieder einmal die Tür auf und ich stieg aus. Ich streckte mich einmal genüsslich und sah in den Himmel. Es war bereits Abends. Kein Wunder. Es war später Nachmittag, als wir losgefahren waren.

Ich sah vor mir und blickte sofort auf ein Kino. Ich sah verwundert zu Namjoon. "Die Tickets sind schon besorgt!" Deswegen war er in den letzten Tagen so abweisend? Das hatte sich auf jeden Fall gelohnt.

Er bezahlte schließlich alles, obwohl ich dagegen protestiert hatte, aber wir gingen dann in einen Film, den Namjoon ausgesucht hatte. Er wusste eben in welchen Film ich nur zu gerne gehen wollte und dorthin gingen wir schließlich auch.

Es war sehr schön. Ich merkte auch, wie Namjoon mir immer näher gekommen war, einen Arm um mich gelegt hatte und mich zu sich zog. Ich ließ einfach alles zu und atmete genüsslich aus. Das war jetzt schon der beste Tag meines bisherigen Lebens. Dagegen konnte man nun wirklich nichts sagen.

Mit einem Mal drehte er meinen Kopf sanft zu sich. Wir sahen uns erst lächelnd und tief in die Augen, bis wir uns langsam näher kamen. Ich schloss meine Augen und kurz danach spürte ich auch schon seine sanften und weichen Lippen auf meinen. Der Kuss fing scheu an, doch er wurde stürmischer, nachdem meine Hände an seinen Nacken lagen und seine an meiner Hüfte. Kurz danach wurde daraus einen Zungenkuss. Er schmeckte einfach wunderbar süßlich und von den Popcorn etwas salzig. Ich liebte seinen Geschmack einfach.

Nach einer Stunde waren wir wieder draußen und wir hielten Händchen. "Danke, Namjoon! Schon jetzt hast du mir diesen Tag zu etwas besonderen gemacht." Er drehte sich ebenfalls zu mir und lächelte. "Das war aber noch nicht alles. Komm mit! Bis dahin können wir laufen." Er zog mich mit sich mit. Ich folgte ihn nur und lächelte. Wie kann man einen Menschen eigentlich so lieben wie ich es bei Namjoon tat?

Nach wenigen Minuten waren wir auch schon angekommen. Wir standen nun vor einem riesigen Restaurant. "Also...ich will nicht wissen, wie teuer alles war." Namjoon schnappte nur meine Hand und zog mich mit rein. "Tisch und Essen ist schon bestellt." Moment! Was??? Woher wollte er denn wissen, was ich will! Schon auf einen Blick konnte er meinen Blick lesen. "Ach, Jinnie! Du bist zu durchschaubar." Er führte mich zum Tisch und wir setzten uns nebeneinander in die Ecke. Kurz danach kam der Kellner auch schon zu uns und stellte das Essen ab. Es war ein Essen für Paare. Jetzt hab ich verstanden.

Wir redeten kaum, sondern fütterten uns irgendwie gegenseitig. Es hatte damit angefangen, dass Namjoon anfing mich zu füttern, also hatte ich den Spieß einfach umgedreht.

Als wir das Restaurant wieder verließen, war es mittlerweile dunkel. Die Sterne und der Mond leuchteten hell am Himmel über uns. "Danke, Joonie! Das war ein echt schöner Tag." "Wir sind aber noch lange nicht fertig. Komm mit! Ich hab da eine letzte Kleinigkeit vorbereitet!" Jetzt war ich verwirrt, aber folgte ihn schließlich.

Er führte mich in den Park, der mit Lichterketten an den Bäumen hell beleuchtet war. "Joonie...die Lichterketten..." Ich musste nicht mehr sagen, da er einfach nickte. "Richtig! Es war alles mein Plan, aber ich hab das nicht alleine geschafft. Für den Park waren Yoongi und Hoseok zuständig. Sie haben das alles so hergerichtet."

Wir gingen immer weiter und weiter, bis wir an einem See ankamen. Hier standen einige Stangen, die voll mit Lichterketten waren. Alles war beleuchtet. Vor dem See lag eine Decke, wo ebenfalls eine Lichterkette drumherum lag. Es war alles so unglaublich schön, dass mir sogar die Tränen kamen. Nun war ich mir vollkommen sicher. Ich will für den Rest meines Lebens mit Namjoon zusammen sein.

Einige Stunden später lagen wir immer noch am See und schwiegen. Dennoch sollte ich vielleicht irgendwas sagen. "Namjoon, ich...d-danke...für alles! Du bist das Beste was mir je passiert ist." Mir kamen langsam die Tränen. "Du musst dich für nichts bedanken. Ich tue alles für dich, Jinnie...das kannst du mir glauben und das einzigste was ich will...ist zu leben, mit dir zusammen! Ein Leben ohne dich war nämlich unvorstellbar!" Das waren die schönsten Worte die ich je gehört hatte. Kurz danach küsste er mich auch schon.

Das war sowohl der schönste Tag meines Lebens, als auch die schönsten Worte die ich von jemanden hören durfte. Ich will wirklich für immer mit Namjoon zusammenbleiben. Niemand kann uns mehr trennen. Auf keinen Fall! Wir lieben uns und das wird sich niemals ändern.

I Need Your Love, Before I FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt