I Need Your Love, Before I Fall

Kapitel 40: Eingesperrt im Studio

Yoongi's Sicht:
Es dauerte jetzt ungefähr zwei Stunden, bis sich Jimin vollständig wieder beruhigen konnte. Nach dieser seltsamen Nachricht hatten wir keine weitere mehr bekommen. Es war so, als würde der Unbekannte uns kennen und versuchte uns zu trennen, in dem wir Jin einfach in Stich ließen. Das konnten wir doch nicht. Er war unser Freund. Er würde auch jederzeit für uns da sein. Ich verstand einfach nicht, was dieser Unbekannte mit Jin zu schaffen hatte und expliziet Jimin anschrieb und niemanden sonst. Das war alles irgendwie ziemlich seltsam. Ich machte mir darüber noch sehr lange Gedanken, bis mit einem Mal das Licht ausfiel.

Verwirrt sah ich zu Jimin nach unten, aber durch die Dunkelheit konnte ich ihn kaum sehen. Mittlerweile war es auch Abends und nur der Mond beleuchtete das Studio. Hatten wir etwa einen Stromausfall? Irgendwas war seltsam. Hier musste ja jemand sein und uns ständig beobachten. Er muss gewartet haben, bis es Abends geworden ist.

Ich zog mein Handy heraus und schaltete meine Taschenlampe an. In diesen Moment hatte Jimin nur noch mehr gezittert, als ohnehin schon und drückte sich stärker an mich. "I-Ich...hab Angst!" sagte er zittrig und legte seine kleinen und zierlichen Arme um mich. "Keine Sorge! Ich bin ja bei dir. Hab keine Angst!" Ich wusste ja, dass er schreckliche Angst vor der Dunkelheit hatte und damit meistens zu Hoseok ging, aber manchmal war seine Angst so schlimm, dass er eine Panikattacke bekam. Dann war er sehr anstrengend, also musste ich das verhindern.

"Komm, Jimin! Wir gehen!" sagte ich und half ihn auf. Ich führte ihn zum Ausgang, da er einfach nicht nach vorne sah. Hoffen wir, dass er noch etwas seine Angst in Schach halten konnte. Das machte mir immer sehr große Sorgen, wenn er eine Panikattacke bekam. Einmal war es so schlimm, dass er ins Krankenhaus musste. Dann war es besonders schlimm.

Wir erreichten die Tür und wollte sie öffnen, doch sie ließ sich nicht öffnen. Ich zog daran, aber sie ging nicht auf. Mist! Wieso ging das nicht? Wir waren hier allen ernstes auch noch im Studio eingesperrt. Niemals! Das darf einfach nicht wahr sein.

Etwas verzweifelt, sah ich zu Jimin, der leise wimmerte. Verdammt! Gleich würde es losgehen. Da gab es nur eine Ablenkung. Ich stellte mich vor ihn, nahm sanft sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn einfach auf seine wunderschönen und weichen Lippen. Er schloss sofort die Augen und erwiderte. Das sollte ihn erstmal ablenken und wenn das nicht half, dann soll er tanzen. Er meinte, dass er dann um sich herum alles vergessen würde und das versuchte ich bei ihn.

Jimin's Sicht:
Es fühlte sich sehr schön an, aber obwohl ich es sehr schätzte, dass er versuchte mich von unserer aktuellen Situation abzulenken, klappte es nicht wirklich. Ich hab immer noch große Angst und Panik vor der Dunkelheit und das wir jetzt offensichtlich auch noch eingesperrt waren, machte nichts besser. Wer war so fies? Wer hat uns hier eingesperrt? Ich verstand es nicht.

Er löste sich langsam von mir und sah mich verliebt an. Ich tat es ihn nach, aber kurz danach sackte ich schwach auf die Knie. "Chim, alles gut?" Ich nickte schwach, aber kurz danach packte mich wieder die Angst und ich drückte mich an Yoongi.

Obwohl mir das Denken nicht leicht fiel, fiel mir doch etwas ein, was wir machen könnten. "Yoongi, schreib die anderen! Sie können uns nur noch hier rausholen." Er nickte schnell, doch schnell klammerte ich mich auch wieder an seinen Arm. "Chim, sing und tanze!" Daraufhin sah ich ihn fragend an. Er hatte nicht unrecht. Das lenkte mich immer ab. "Ja, du hast recht!" "Warte! Ich mach dir dein eigenes Lied an und dann tanze und singe!" Er hat recht! Somit konnte unsere aktuelle Situation vergessen und würde mich freier fühlen.

Er machte die Melodie von 'Filter' an und schloss genüsslich die Augen, als ich in der Mitte des Studio's stand. Während ich langsam anfing zu meiner eigenen Musik zu tanzen und zu singen, schrieb Yoongi die anderen um Hilfe an, aber darüber verlor ich keinen einzigsten Gedanken mehr, sondern tanzte und sang um mein Leben.

Nach ungefähr drei-vier Minuten öffnete ich wieder die Augen und die Melodie verklung. Ich atmete etwas schwer und sah schließlich Yoongi. Er lächelte leicht, was mich erröten ließ. Er hatte zugesehen. Normalerweise tanzten wir immer alle zusammen. Es war so ungewohnt, aber währenddessen war ich frei und hab nicht mehr auf meine Umgebung geachten.

Jetzt stand er langsam auf und kam zu mir. Er legte seine Arme um meine Hüfte und nahm mich in den Arm. "Das war wunderschön." Ich errötete, aber kurz danach lagen seine Lippen wieder auf meinen. Ich legte meine Arme um seinen Nacken, wobei ich mich etwas auf meine Zehenspitzen stellen musste, da er nun mal größer war. Für einen kurzen Moment war unsere Situation vergessen, aber nur für einen kurzen Moment.