Kapitel 35: Jin's Geheimnis

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Jimin's Sicht:
Ich war so glücklich, als ich mit Taehyung und Jungkook telefonierte. Ich hatte die beiden schon vermisst, obwohl es gerade erstmal einige Stunden her waren, dass sie gegangen waren. Dennoch war ich so froh wie noch nie. Sie schienen zumindest ebenfalls glücklich miteinander zu sein. Sie waren in Busan gut angekommen und ihnen ging es den umsprechen entsprechend gut. Wir hatten jetzt aber schon einige Stunden telefoniert. Sie waren und bleiben für mich immer meine wichtigsten Freunde. Da konnte man nichts gegen sagen. Das musste ich sofort Jin berichten. Es würde ihn auch freuen, wenn er erfuhr, dass seine 'Söhne', gut in Busan angekommen waren.

Ich sprang aus meinem Bett und sprintete aus meinem Zimmer. Ich lief schnell zu Jin's Zimmer, was sich nur zwei Türen weiter befand und riss sie auf. Doch das hätte ich besser nicht tun sollen. "Hyung, ich hab eben.. Oh Gott, was ist mit dir geschehen?" Meine Augen weiteten sich schockiert, als ich Jin in einer riesigen Blutlache auf dem Bett liegen sah. Ich atmete schwerer und in meine Augen traten langsam Tränen. "JIN!!!" rief ich schockiert aus, der mich jetzt ebenfalls mitbekam und sich schockiert aufrichtete. Er zog seine Ärmel runter und legte seine Decke um sich, damit ich das Blut nicht mehr sah.

Mit einem Mal kamen Yoongi und Namjoon, die erschrocken in der Tür stehen blieben. "Was ist hier passiert?" fragte Namjoon und trat ein. Ich zögerte und biss mich nervös auf die Unterlippe. Was sag ich ihnen denn jetzt? Jin hätte doch niemals gewollt, dass man ihn so sah. Ich hätte besser klopfen sollen, doch vor Freude hab ich dies auch noch vergessen. Ich bin ja so doof. "Chim, alles gut?" fragte Yoongi, woraufhin ich kurz durchatmete und mich dann geschwind mit einem Grinsen umdrehte. "Ja, alles gut! Ihr könnt gehen." Beide sahen mich skeptisch an, was mir ja leid tat. Dennoch musste ich dies für Jin tun. "Warum seid ihr überhaupt da?" fragte ich einfach weiter. "Naja, du hast erschrocken nach Jin gerufen. Kurz darauf kamen wir vorbei." Mist! Das war zu auffällig. Ich muss sie aus dem Zimmer schmeißen und mich danach um Jin kümmern. Gesagt getan und schon packte ich sie an den Handgelenken und zog sie mit nach draußen. "Wir reden später." Direkt vor ihrer Nase schlug ich ihnen die Tür zu. Nun konnte ich mich Jin wieder zuwenden.

Sicherheitshalber schloss ich die Tür ab und sah zu Jin. Ich erschrak bei seinem Anblick. Er saß einfach nur stumm da, sah zu Boden, zitterte stark und ich hörte ihn schluchzen. Was hat er nur? Lagen meine Vermutungen also doch die ganze Zeit richtig? Stimmte wirklich etwas nicht?

Ich bewegte mich langsam auf Jin zu, setzte mich dann neben ihn, legte einen Arm um seine Schultern und zog ihn schließlich langsam in meine Arme. Er begann da durch nur noch heftiger zu weinen. Ich strich ihn währenddessen über seinen Arm und versuchte ihn zu beruhigen, aber er weinte nur noch heftiger. Ich sah ihn besorgt an. Was hat er nur? Wieso und durch was hat er sich nur so verändert?

"Alles wird gut, Jin! Lass es einfach raus. Ich bin für dich da, obwohl du mir so einiges erklären musst!" Er nickte nur schwach, wischte sich die Tränen aus den Augen und schlug die Decke beiseite. Das ganze Blut auf dem Bettlaken kam zum Vorschein. Das konnte man nun nicht mehr verbergen. Er zog anschließend noch seine Ärmel hoch und legte somit seine Arme frei. Schockiert atmete ich die Luft ein und hielt sie unbewusst an. Das kann nicht sein. Er ritzt sich? Wie lange schon? Seine ganzen Arme waren voller Schnitte. Andere waren tiefer, andere oberflächlicher und zudem waren einige sehr frisch und bluteten noch etwas. Auf anderen Schnitten befanden sich Verkrustungen. "Jin..." atmete ich schockiert aus.

Er reagierte nicht mehr auf mich, sondern fing ruhig zu sprechen an. "Alles...fing vor ungefähr zwei Jahren an. Ich hab mich in Namjoon verliebt, aber er wird meine Liebe eh nie erwidern. Sieh mich an! Ich bin hässlich, fett, untalentiert und was nicht sonst noch alles. Der Schmerz wurde zu groß und hinzu kamen dann noch die ganzen Hate-Kommentare, die mich endgültig zerstörten." Er zerbrach nun völlig und wieder einmal zog ich ihn in meine Arme. Ich war teilweise zu geschockt von dem, was er da über sich selbst dachte. Was war denn mit dem worldwide handsome passiert? Das sah ihn doch nicht mal ähnlich. Außerdem war es doch auch so schon schlimm, dass er dachte, er sei fett. Das stimmt doch nicht. Es ist doch mein Job so über mich zu denken und untalentiert war er schon gar nicht. Klar, er war nicht der beste, doch auch er trägt einen großen Teil an allem bei, was wir taten. Wie konnte ich ihn dies bloß beibringen? Vermutlich schaffe ich das nicht mal alleine. Ich brauch die Unterstützung der anderen, aber die will Jin bestimmt nicht. Ach, Jin! Wie kann ich dir nur helfen? Ich muss was machen, sonst stirbt er noch und es wäre dann meine Schuld, dass ich nichts getan hab. So darf es nicht kommen. Ich musste das um jeden Preis verhindern.

I Need Your Love, Before I FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt