I Need Your Love, Before I Fall

Kapitel 15: Sorgen um Jin

Yoongi's Sicht:
Langsam schlug ich meine Augen auf und bemerkte, dass ich noch immer mit Jimin in meinen Armen im Wohnzimmer saß. Uns wurde nur eine Decke übergelegt, da es bitterkalt wurde und erst jetzt merkte ich die Kälte, die sich langsam und erbarmungslos in mich hinein fraß. Als ich mich aufrichtete bemerkte ich, dass ich mit meinem Kopf auf Jimin's lag, aber wer hat uns zugedeckt?

Ich sah mich noch etwas verschlafen um, bis sich Jimin langsam bewegte. Er richtete sich langsam auf und sah mich verschlafen an. "Yoongi..." Er rieb sich die Augen und gähnte herzhaft auf. Wie süß. Wieso konnte ich nicht einfach sagen, wie ich für ihn fühlte? Das würde so vieles einfacher machen, aber dafür war ich zu feige, wie es Namjoon bei Jin war. Ich wusste ja, wie er sich fühlte. Wir waren gleich.

"Wo sind die anderen?" Das fragte ich mich auch, weshalb ich langsam aufstand und die Decke enger um Jimin legte, der sogar leicht zitterte. Er lief etwas rosa an. "Ich seh mal nach ihnen." Er nickte mir nur zu, weshalb ich auch das Wohnzimmer verlassen konnte und langsam nach oben ging.

Ich steuerte sofort das Zimmer an, was ich mir mit Jungkook teilte und war etwas schockiert. Ich konnte gleich drei schlafende Mitglieder erkennen. Namjoon lag im Bett, während Taehyung und Jungkook in einer sehr unbequemen Position am Boden saßen. Sie sahen echt niedlich aus, aber wo waren Hoseok und Jonghun?

Ich sah jetzt auch langsam nach den beiden, die ich recht schnell in Hoseok's Zimmer fand. Anscheinend war zwischen ihnen nochmal etwas passiert, denn sie lagen eng umschlungen im Bett von Hobi. Die beiden könnten glatt ein Paar sein.

Als ich zurück zu Jimin wollte, fiel mir Jin wieder ein. Er schien wohl immer noch nicht wieder da zu sein. Ich sah schnell in seinem Zimmer nach, aber dieses war leer. Direkt danach rannte ich die Treppen nach unten und in die Küche doch auch das war leer. Mein Blick glitt zur Uhr und meine Augen wurden größer. Es war schon Mittag und Jin war noch immer nicht wieder da. Was war da los? "Yoongi..." Jimin stand mit einem Mal im Türrahmen und sah mich besorgt an. "Wo ist Jin?" Genau das fragte ich mich auch. "Weck die anderen! Wir suchen ihn!" sagte ich schnell und verschwand sofort ins Wohnzimmer.

Ich schnappte mir mein Handy und wählte seine Nummer. Ich hielt mir mein Handy ans Ohr und es tütete. Verdammt! Jetzt nahm endlich ab. Als es beim ersten Mal nicht klappte, versuchte ich es nochmal. Das Tüten war das Zeichen, dass sein Handy nicht aus war, aber die Nachrichten von Jimin waren nie angekommen. "Man, verdammt! Wieso geht er nicht ran?" In meinen Augen traten langsam Tränen. Draußen lag schon eine sehr hohe Schneeschicht. Außerdem war es auch hier im Dorm nicht unbedingt wärmer. Es wird kälter. Es kam schließlich der Winter. Wieso haben wir Jin nicht aufgehalten? Wir hätten nicht zögern dürfen.

Die Tür ging auf und die anderen standen dort. Ich drehte mich verzweifelt zu ihnen um. Jimin sah mich sofort erschrocken an, kam zu mir und zog mich in seine Arme. Es sah mir nicht ähnlich, dass ich wegen sowas gleich weinte, aber Jin vertraute ich neben Jimin am meisten. Ich konnte mit ihn über alles reden und er wusste auch von meinen Gefühlen zu Jimin. Er war meine Vertrauensperson Nummer eins. Ich brauchte ihn. Wir brauchten ihn alle und wir haben ihn einfach gehen lassen. Was für Freunde waren wir eigentlich?

"Was ist eigentlich passiert?" fragte Namjoon, nachdem einige Zeit verstrichen war und wir auf der Couch saßen. "Ich...kann Jin nicht erreichen." gab ich verzweifelt von mir, woraufhin jeder schockiert die Luft einzog. "Er geht nicht an sein Handy. Wir müssen ihn suchen!" beschloss ich und sah ernst zu Namjoon. Er muss bestimmen.

Alle sahen jetzt ebenfalls zu Namjoon. Er sah ziemlich fertig aus mit seinen knallroten Augen. Generell wirkte er ziemlich fertig. "Wir teilen uns auf! Wir müssen Jin finden und hoffen das er noch leben würde. Yoongi! Jimin! Ihr geht in die Innenstadt." Wir nickten entschlossen. "Hoseok! Jonghun! Ihr sucht den Wald rund um Seoul ab." Die beiden nickten ebenfalls. "Gut und wir drei übernehmen den Rest." Taehyung nickte zwar entschlossen, aber Jungkook war sich nicht so sicher. Er wirkte irgendwie total fertig. "Kookie, schaffst du das?" Er nickte aber dennoch, als Namjoon vorsichtshalber nachgefragt hatte. "Keine Sorge! Es geht hier um Jin! Wir müssen ihn finden!" Da hat er nicht unrecht und schon machten wir uns langsam fertig. Wir mussten uns verdammt warm anziehen. Wir hofften nur, dass er okay war, aber da war ich mir nicht sonderlich sicher. Eigentlich war es ja Namjoon's Schuld. Das wäre sonst nie passiert, wenn er als Fehler so stehenlassen hat. Nein, er musste ihn ja noch kränken.

Jin's Sicht:
Langsam schien ich wieder zu mir zukommen, aber alles war noch verschwommen, als ich langsam meine Augen öffnete. Ich spürte meinen Körper nicht mehr. Das was ich nur noch spürte, waren die starken Schmerzen die durch die Kälte entstanden war. Wieso war ich noch nicht Tod oder war das hier etwa das Jenseits?

Ich drehte kurz meinen Kopf nach links, doch ich sah nur eingeschneite Bäume. Ich war ebenfalls vollkommen mit Schnee bedeckt und mein ganzer Körper war taub und ich fing unkontrolliert zu zittern an. Ich konnte kaum mehr einen Finger rühren.

In meine Augen traten langsam Tränen. Ich hörte nichts und sah immer schlechter. Meine Augen brannten, mein Kopf pochte unangenehm gegen die Schädeldecke. Was war das alles? Alles prasselte auf mich ein. Ich konnte es irgendwie nicht unterscheiden. Alles schmerzte und teilweise konnte ich manche Gliedmaßen nicht mehr spüren, die zu Eis erstarrt waren. Lediglich war Schmerz das einzigste was ich spürte. Ich spürte nicht mal mehr meine vereisten Lippen und so schlossen sich langsam meine Augen und hoffte auf Hilfe, doch ich weiß nur zu gut, dass ich keine Hilfe erwarten brauch. Es wird niemand kommen. Die wollen mich doch eh bloß loswerden und das haben sie geschafft. Namjoon hatte es geschafft. Es ist am besten, wenn ich einfach starb. Ich konnte nicht mehr und so fiel ich langsam in eine tiefe Bewusstlosigkeit.