Kapitel 42: Der erste Kuss

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Hoseok's Sicht:
Wie kommt nur jemand auf die Idee, die beiden da einfach einzuschließen? So wie ich Yoongi kenne, wird er bestimmt wütend darüber sein, denjenigen finden wollen und dann würde er ihn umbringen. Man, dass hätte derjenige nicht tun dürfen und jetzt hab ich um Jimin Angst. Er hasst die Dunkelheit. Meistens schlafen wir immer in einem Bett, damit er sich beschützt fühlte, denn wenn jemand bei ihn war, dann konnte er nur einschlafen, ansonsten würde es Stunden dauern, oder gar nicht. Jetzt hat er ja Yoongi, aber obwohl er mit ihn zusammen war, kam er dennoch jeden Abend zu mir. Wahrscheinlich damit Yoongi nicht sah, wie 'erbärmlich' er war, um es mit seinen Worten zu sagen. Dafür brauchte man sich aber nicht zu schämen. Jeder hat doch mal vor irgendwas Angst, oder etwa nicht?

Nach ungefähr fünfzehn Minuten erreichte ich das Studio und blieb erstmal vollkommen erschöpft davor stehen. Ich stützte mich auf meinen Knien ab und versuchte Luft zu bekommen. Hoffentlich ging es den beiden gut.

Ich ging näher auf den Eingang zu und öffnete die Tür oder hatte es zumindest vor, aber sie ließ sich einfach nicht öffnen. Was war da los? Hatte sie den ganzen 'Laden' schon geschlossen? Gut, möglich wäre es um die Uhrzeit, aber ich hätte dennoch erwartet, dass sie noch einige Minuten offen hatte. Dann muss ich mir wohl einen anderen Weg nach drinnen suchen.

Ich lief langsam um das Gebäude drumherum, bis zu den Fenstern des Studios. Mit einem Mal begann das Gras hinter mir zu rascheln an und drehte mich vollkommen schockiert um. Da war aber niemand. Erleichtert atmete ich aus. "Ich werd schon paranoid von sovielen Horror-Filmen." flüsterte ich mir selbst zu, drehte mich um und ging weiter, oder hatte es zumindest vor, denn als ich mich umdrehte, spürte ich einen Schlag auf den Kopf und alles wurde schwarz.

Namjoon's Sicht:
Man, wo bleiben die denn? Hoseok müsste sie doch schon längst darausgeholt haben. Was war denn da los? Ich sah ständig auf mein Handy, doch ich sah einfach keine Nachricht von Hoseok. "Namjoon, beruhige dich! Ihn geht es doch bestimmt gut." Ich wusste es echt zu schätzen, dass Hoseok versuchte mich aufzumuntern, aber das war gar nicht mal so einfach. Ich mache mir echt große Sorgen. Hätte ich ihn besser begleiten sollen? Ich wollte Jin aber auch nicht alleine lassen.

Ich sah zurück zu Jin, dessen Augenlider langsam zu flackern begannen. Er wacht auf? Ein Glück! Ich nahm wieder seine Hand in meiner, als er langsam und vorsichtig die Augen öffnete. Er gab ein quälendes Geräusch von sich, aber das war irgendwie zu erwarten, wenn er ja noch irgendwo Schmerzen hatte.

Langsam drehte er seinen Kopf zu mir, dass wir uns in die Augen sehen konnten. Ich erschrak, was ich da in seinen Augen sah. Leere, Schmerz, Trauer, Angst und Dunkelheit. Oh Gott! Was hab ich nur angerichtet?

Bevor ich es überhaupt realisierte, rollten mir schon die ersten Tränen aus den Augen. Ich hab ihn so vermisst! Es wird Zeit ihn meine Liebe zu gestehen. Da konnte ich nicht mehr warten.

Mit einem Mal legte er seine Hand auf meiner Wange und streichelt mir fürsorglich die Tränen weg. So war er schon immer. Immer für andere da und sich ignorieren. Das sah ihn sehr ähnlich. Meine Hand legte ich langsam auf seiner und lehnte mich instinktiv in die Berührung. Jetzt war ein guter Zeitpunkt, aber der falsche Ort. Egal! Wenn ich nicht wollte, dass er weiter wegen mir litt, dann musste ich es jetzt durchziehen. Koste es, was es wolle.

Ich beugte mich langsam über ihn, wobei er mir mit großen Augen nach sah. "Jinnie, verzeih mir...das ich es nie bemerkt hab." flüsterte ich ihn noch zu, bevor ich meine Lippen auf seine legte. Im ersten Moment war er geschockt und verkrampfte sich, doch dann spürte ich seine warmen Hände an meinen Nacken, die mich näher zu sich zogen und er den Kuss somit erwiderte.

Eine Weile küssten wir uns. Es fühlte sich gut an, doch aus Luftmangel mussten wir uns lösen. Er sah mich schwer atmend und mit Tränen in den Augen an. Einige rollten aus seinen Augen, die ich ihn aber sofort wegwischte und ihn warm anlächelte. "Jin, ich liebe dich!" Ich sah ihn an, dass er mir nicht ganz glaubte. "Aber...bist du nicht...hetero? Wie...kannst du mich denn lieben? Etwa...aus Mitleid!" Es schockiert mich, dass er so dachte, aber so war das doch gar nicht. "Nein, Jin! Ich meine es Ernst! Ich liebe nur dich! Ich bin ebenfalls schwul, okay? Und es tut mir leid, dass ich dich leiden lassen hab. Ich wusste, dass du in mich verliebt warst. Du warst in dem Alptraum gefangen und hast gemeint...du würdest mich lieben. Im ersten Moment war ich schockiert, doch dann war ich so glücklich. Ich wollte ein romantisches Date planen, doch ich hatte keine Ahnung...das ich dir so wehgetan hab. Ich liebe dich, Jinnie...und wenn du mir nicht verzeihen kannst, dann verstand ich es."

I Need Your Love, Before I FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt