Kapitel 17

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Die nächsten Wochen wurden nicht besser.

Blicke folgten mir, egal wo ich lang ging. Vor allem Fred genoss es zutiefst, andere auf ihre Glotzerei aufmerksam zu machen. George sah eher so aus, als würde er ihnen gerne an die Kehle springen.

Ablenkung brachte die Ankunft der anderen Schulen. Wir versammelten uns alle vorm Schloss. Da gerade die Mädchen sich herausgeputzt hatten, froren jetzt nicht wenige. Ich grinste in mich hinein, denn wohlweislich hatte ich mir eine Strickjacke mitgenommen.

Zuerst kamen die Franzosen. Sie wurden von einer riesigen Frau ins Schloss geführt. Männlein wie Weiblein sahen aus wie Puppen. Keinem von denen traute ich auch nur ansatzweise das Turnier zu.

Danach kamen die Durmstrangs. Ihren Schulleiter fand ich Angst einflößend und mir fiel auf, dass er nur Jungen mitgebracht hatte. Unter den potenziellen Kandidaten war nicht ein Mädchen.

In der großen Halle wurden sie vor dem Festessen noch einmal vorgestellt. Eins musste man den Püppchen aus Frankreich ja lassen. Den Jungs hatten sie jetzt schon ordentlich den Kopf verdreht und ich hatte die Hoffnung, dass ich somit nicht mehr die volle Aufmerksamkeit bekam.


Ginny und ich verbrachten nun den Großteil unserer Freizeit in der Eingangshalle und beobachteten, wer alles seinen Namen in den Kelch warf. Gerade hatten wir Cedric gesehen und auch Angelina. Natürlich klatschten wir bei Angelina. Wenn sich schon einer aus unserem Haus bewarb, dann drückten wir ihm auch die Daumen.

Zu meinem Leidwesen tauchten dann die beiden auf, die ich nicht in der Nähe des Kelches sehen wollte. Fred und George hatten es doch tatsächlich geschafft, einen Alterungstrank herzustellen. Zugetraut hatte ich ihnen das nicht wirklich, wenn ich an ihre Noten dachte.

Kurz machte sich Panik in mir breit, auch Ginny neben mir zuckte.

George zwinkerte mir zu, als er mich sah. Meinen bösen Blick kommentierte er mit einem Lächeln. Vollidiot, dachte ich.

Doch alle Sorgen waren umsonst. Der Kelch spukte die Namen schneller wieder aus, als irgendeiner von uns gucken konnte. Dumbledore sei Dank.


Für die Auswahl hatten wir uns alle in der großen Halle versammelt. Ich saß neben Ginny und Hermine. Harry und Ron saßen auf Hermines anderer Seite, die Zwillinge hinter uns auf dem Tisch. Dumbledore bat um Ruhe. Sofort verstummte auch die ganze Halle und alle schauten nach vorne. Dumbledore trat an den Kelch heran und dieser glühte auf. Dann flog ein einzelner Zettel hinaus. Dumbledore fing ihn und las den Namen vor. Fleur Delawasweißich wurde also Champion für Beauxbatons. Wir klatschten höflich, aber mich interessierte nur, welche von denen nun aufstand. Kurz darauf erhob sich eine zierliche, blonde junge Frau. In ihr erkannte ich die Schülerin, die hier reihenweise sabbernde Kerle hinter sich ließ, wenn sie an ihnen vorbei ging. Das konnte interessant werden. Danach war der Champion für Durmstrang an der Reihe. Zur, nicht wirklichen, Überraschung wurde dies Viktor Krum. Meine Theorie war ja, dass nur er den Namen eingeworfen hatte und alle anderen zur Zierde dabei waren.

Nun wurde es spannend. Der Hogwarts-Champion stand noch aus. Ich suchte Angelina in der Menge und sah, dass sie die Augen fest geschlossen hatte und irgendetwas vor sich hin murmelte. Doch alle Stoßgebete hatten nichts gebracht, jubeln durften Cedric Diggory und Hufflepuff.

Fred und George schauten ihn böse an.

„Was ist euer Problem?" Gerade hatte ich mich zu ihnen umgedreht, als es wieder absolut still in der Halle wurde.
Ich drehte mich wieder um und sah gerade noch, dass ein weiterer Zettel aufgetaucht war. Nun war ich verwirrt. Ich dachte, es würde nur drei Champions geben, für jede Schule einen.

„Harry Potter!", rief Dumbledore.

Mein Blick schoss zu Harry. Er saß vollkommen erstarrt neben Hermine, die ihn versuchte zum Aufstehen zu bewegen, nachdem Dumbledore seinen Namen erneut rief.

„Das kann nicht sein!", murmelte ich geschockt.

Hermine sah nicht minder geschockt aus. Ich drehte mich vorsichtig zu Ginny. Hermines und meine Mienen waren ein scheiss gegen Ginnys. Einen Moment dachte ich, sie würde gleich stump umfallen, doch sie schien sich aufrecht halten zu können.

Langsam drückte ich ihre Hand. Ihr Kopf schnellte zu mir herum und in ihren Augen spiegelten sich Tränen.

Einmal hatte sie gedacht, Harry wäre fein raus. Wenn die Vollidioten hinter uns schon knapp an der Altersgrenze vorbei gerutscht waren, dann war Harry eigentlich mehr als sicher. Eigentlich.....

Wir wurden alle in unsere Gemeinschaftsräume geschickt, die Feierlichkeiten waren beendet.

„Wie bekommt er das immer hin? Von wegen, er will nicht!", maulte Ron vor mir. Hermine konnte nichts weiter, als ihn böse anzuschauen.

Ich hatte Ginny im Arm, die bei Rons Worten aufseufzte.

„Wahnsinn, was du deinem besten Freund so alles unterstellst!", murrte ich in Rons Richtung.

Dieser drehte sich zu mir um. „Was willst du denn, Meg? Es ist doch so. Keiner schafft es an der Altersgrenze vorbei, nur der große Harry Potter wieder."

Ich verdrehte die Augen.

„Ist ja schön und gut für ihn, dass er das geschafft hat. Aber er hätte uns ruhig mal fragen können, ob wir nicht auch wollten. Ich dachte eigentlich, dass wir so gut befreundet sind, dass man sowas miteinander teilt." Die Zwillinge waren hinter uns aufgetaucht und redeten miteinander.

„Bitte ihr nicht auch noch", stöhnte ich.

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