Kapitel 23

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Die nächsten Tage zogen ziemlich monoton an mir vorbei. Wir standen auf, frühstückten, mussten im Haus helfen, aßen zu Mittag, halfen wieder im Haus, aßen zu Abend und wurden dann vor den Besprechungen weg gescheucht. Meine Eltern bekam ich kaum zu Gesicht, genauso wie die anderen Ordensmitglieder. Außer Mrs. Weasley. Ihre Aufgaben waren das Haus, die Verköstigung der Mitglieder und unsere Obhut. Wenn es etwas gab, war sie unser Ansprechpartner.

Das hier entwickelte sich langsam zu den schlimmsten Sommerferien, die ich jemals hatte. Ich war in einem gruseligen, alten Haus gefangen, meine Eltern nicht da, keine Ausflüge oder großartige Freizeitbeschäftigung und am schlimmsten, die ganze Zeit in Georges Nähe.

Nachdem Harry hier angekommen war, änderte sich nichts. Er wurde einfach in unsere Arbeitsgruppe integriert und maulte von uns allen am Lautesten.

Ginny und ich verbrachten viel Zeit zu zweit und unterhielten uns über alles Mögliche. Sie hatte sich irgendwie auf Harry gefreut, doch dieser beachtete sie kaum. Ich wusste nun auch, dass George und Angelina nach wie vor ein Paar waren. Das erklärte vielleicht auch, warum George sich ständig von mir fern hielt. Es war nicht mehr so wie früher. Nun fühlte ich mich noch nicht einmal mehr, wie eine kleine Schwester. Er hatte mir früher geholfen und mit mir geredet, doch nun ging er mir scheinbar aus dem Weg. Und das tat weh.



Ich war noch nie so glücklich gewesen, wieder im Hogwartsexpress zu sitzen, wie dieses Jahr.

Ginny und ich saßen mit Luna zusammen in einem Abteil.

Mir waren die Blicke der Jungen bereits wieder aufgefallen. Im Vergleich zum letzten Jahr war ich diesmal kaum in die Höhe gegangen, dafür hatte sich mein Körper überlegt, etwas mehr in meine Oberweite zu investieren.

Meine Mutter hatte mir kurz vor Schulbeginn noch neue Umhänge von der Arbeit mitgebracht, da ich meine Alten nicht mehr zu bekam.

Nun saß ich mit einem Rollkragenpullover im Zug und schwitzte etwas vor mich hin. Aber lieber schwitzte ich, als dass mir weiterhin ständig Blicke auf meine Oberweite zu teil wurden.


Die Einteilung ging dieses Jahr recht schnell, die Rede des Sprechenden Hutes war nicht so fröhlich, wie in den vorangegangenen Jahren und die Stimmung wirkte gedrückt. Das Ministerium tat alles, um Harry und Dumbledore in ein schlechtes Licht zu stellen und das merkte man gerade. Im Gemeinschaftsraum eskalierte es zum ersten Mal, als Seamus Harry Vorwürfe machte. Auch andere schlossen sich murmelnd an.

Ich verdrehte die Augen und machte mich mit Ginny zusammen in unseren Schlafsaal.

Dieses Schuljahr würde scheiße werden, ich wusste es jetzt schon.

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