Und ich irrte mich nicht. Angelina war zur Kapitänin des Quidditch Teams geworden und führte sich auf wie die Queen. Sie forderte das Team sehr und hing ansonsten ständig an George. Dieser schien das zu genießen und nicht minder glücklich zu sein. Ich fand das zum Kotzen. Vor allem, da er mich gar nicht mehr beachtete. Harry hatte es doch tatsächlich geschafft, sich in seiner ersten Stunde bei dem pinken Biest Nachsitzen einzufangen. Sie ließ ihn mit Liebe leiden und Ginny litt mal wieder stumm mit. Ich tröstete sie, auch wenn es mir mit George nicht besser ging.
Fred kam hin und wieder zu uns, aber er und George versuchten sich ihr Standbein aufzubauen. Ein weiterer Grund, warum George überhaupt keine Zeit mehr für Ginny und mich hatte.
Die Wochen zogen ins Land, der Unterricht bei Umbridge wurde nicht besser. Ich biss mir mehrmals auf die Zunge, um irgendwelche Kommentare hinunter zu schlucken. So gut es ging, versuchte ich mich musterhaft zu verhalten, was bei den ganzen Verboten zunehmend schwerer wurde.
Abwechslung schien das Quidditchspiel zwischen Gryffindor und Slytherin zu bringen. Voller Vorfreude machten Ginny und ich uns auf den Weg zum Stadion. Auf der Tribüne gesellte sich Luna zu uns.
„Ich bin auch für Gryffindor", erklärte sie uns. Da war sie nicht allein, wie ich merkte. Der Großteil der Schüler schien heute mit Gryffindor zu fiebern.
Die Spieler betraten den Platz. Ginny schaute gebannt zu ihren Geschwistern. Mittlerweile war auch Ron im Team.
Wie immer ging es heiß her zwischen den beiden Mannschaften. Slytherin führte, da Ron nicht unbedingt die beste Figur machte, doch Harry fing schließlich den Schnatz. Ein gewaltiger Jubel erhob sich von den Tribünen. Dreiviertel der Schülerschaft rissen ihre Hände in die Höhe und schrien sich die Seele aus dem Leib. Irgendwie erinnerte es mich bisschen an die Weltmeisterschaft. Als die ersten Hände wieder hinuntersanken, konnte ich erkennen, dass die Rivalität der Mannschaften auf dem Rasen weiterging. Jeder wusste, dass die Slytherins schlechte Verlierer waren, aber diesmal schien hier ordentlich die Post abzugehen. Hatte das etwas mit dem Lied der Idioten in grün-silber zu tun? Ich hoffte nicht, über so was sollten die Jungs doch eigentlich drüber stehen.
„Lass uns mal darunter gehen", murmelte Ginny mir zu.
Ich nickte und wir kämpften uns die Tribünen hinunter bis zum Spielfeldrand. Nicht allzu weit von uns konnten wir Malfoy erkennen. Er rief irgendetwas gemeines, denn Alicia, Angelina und Katie waren damit beschäftigt, Fred festzuhalten, während Harry George umklammerte. Malfoy schien dies zu genießen und setzte wohl noch einen drauf, denn kaum eine Sekunde später hatte Harry George losgelassen und die beiden stürzten sich gemeinsam auf diesen blonden Vollidioten. Ginny schrie erschrocken auf, doch bevor wir bei ihnen ankamen, stand schon McGonagall fuchsteufelswild vor den Jungs und schickte sie weg. Dann folgte sie ihnen.
Malfoy lachte sich schippelig, als er den anderen nachschaute. Im Abwenden fiel sein Blick auf Ginny und mich. Nun lachte er höhnisch in unsere Richtung. „Mal sehen, was die beiden erwartet!", meinte er siegessicher.
Ginny rannte auf ihn zu und ich folgte ihr.
„Oh, da kommt die nächste! Ich habe es doch glatt vergessen, dich ebenfalls in dem Lied zu nennen. Mein Fehler", witzelte er.
Ginny blieb ruckartig stehen, doch ich schoss an ihr vorbei. „Du widerlicher Mistkerl!", schimpfte ich und haute ihm zum zweiten Mal in unserer Schullaufbahn eine rein. Wenigstens war McGonagall diesmal nicht in der Nähe.
Malfoy schaute mich ungläubig an.
Ich hatte mich gerade abgewendet, als eine schrille Stimme hinter mir meinen Namen rief.
„Miss Matthews! Stehen bleiben!"
Ich verdrehte die Augen und stöhnte. Die Alte hatte mir gerade noch gefehlt.
Ich drehte mich um und sah das pinke Biest auf mich zu watscheln. Auf ihrem Gesicht lag kein Zorn, wie es bei McGonagall vorhin gewesen war, sondern eine sadistische Vorfreude.
„Mitkommen!", quiekte sie, also folgte ich ihr schweigend.
Ginny schaute mir geschockt hinterher. Auch Hermines Blick konnte ich erkennen. Hinter mir freuten sich Malfoy und Konsorten diebisch.
Umbridge lief durch das Schloss und blieb schließlich vor einer Tür stehen. Ich erkannte diese als McGonagalls Bürotür. Umbridge öffnete ohne zu fragen und räusperte sich. McGonagall schaute auf und Harrys und Georges Köpfe flogen zu ihr herum.
„Ich denke, die Bestrafung reicht noch nicht", schmunzelte Umbridge. „Ich hatte also doch recht, als ich zögerte Gryffindor die Spielerlaubnis zu geben. Als hätte ich es geahnt. Ihre Spieler sind eine Gefahr für die Allgemeinheit." Sie schaute McGonagall gespielt empört an. McGonagall wurde blass – leichenblass.
„Was heißt das?", hauchte sie.
„Hier wäre lebenslanges Quidditchverbot angebracht. Für Mr. Potter und Mr. Weasley. Und am besten auch noch für den anderen Mr. Weasley."
„Fred hat nichts gemacht!", empörten sich Harry und George.
„Aber auch nur, weil er mit Erfolg von gleich drei Mädchen festgehalten wurde. Was passiert, wenn beim nächsten Mal niemand da ist, der ihn festhält?"
McGonagall schaute geschockt zu Umbridge.
„Und bevor ich es vergesse, ich habe hier noch jemanden aus Ihrem Haus, der sich nicht benehmen kann." Umbridge trat einen Schritt beiseite und machte den Blick auf mich frei.
McGonagall stöhnte genervt. „Miss Matthews, was haben Sie nun wieder angestellt?"
Harry und George schauten mich erschrocken an.
„Hm", machte Umbridge. „Sie hat sich auf den armen Mr. Malfoy gestürzt. Wie ein Tier!"
Ich schaute sie ungläubig an. „Bei allem Respekt, ich habe mich nicht wie ein Tier auf Malfoy gestürzt. Ich habe ihn nur zurück in die Realität geholt."
McGonagall verdrehte nun vollends entnervt die Augen. „Schon wieder?", fragte sie mich.
Ich nickte kleinlaut.
„Was heißt hier schon wieder?", quietschte Umbridge. „Also haben Sie, Minerva, Kenntnis davon, dass eine Ihrer Schülerinnen regelmäßig gewalttätig gegenüber Mr. Malfoy wird?"
„Regelmäßig garantiert nicht. Vor drei Jahren gab es einmal einen Vorfall zwischen den beiden. Doch ich hatte eigentlich gedacht, dass beide daraus gelernt haben." McGonagall sah mich drohend an.
„Hab ich ja auch!", sprudelte es aus mir heraus. „Aber er hat Ginny beleidigt!"
McGonagall seufzte. „Megara, ich dachte, dies hätten wir geklärt. Mr. Malfoy wird sich nicht ändern und ich hatte Sie doch gebeten, ihn zu ignorieren."
Umbridges Mund wurde eine schmale Linie. „So regeln Sie also Fehlverhalten mit Ihren Schülern? Das ist nicht ausreichend! Ich erwarte Ms. Matthews zum Nachsitzen. Vielleicht bekommt man dann die Gewalttätigkeit aus ihr heraus."
Damit drehte sich Umbridge um und verließ das Büro.
McGonagall sank auf ihren Stuhl zurück. „Drei fliegen aus dem Quidditchteam und eine wird die nächsten Wochen mit Nachsitzen verbringen. Was eine Bilanz!"
Mit einer Handbewegung bedeutete sie uns, dass wir gehen sollten.
„Du hast ihm echt schon wieder eine reingehauen?", fragte Harry grinsend.
„Ja, und er hat genauso geschaut, wie beim ersten Mal", antwortete ich lachend.
George stieg nicht in unser Lachen ein, er sah im Gegenteil noch wütender aus, als vorher.
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Only You
Hayran KurguMegara ist Ginnys beste Freundin. Gemeinsam meistern sie ihre Zeit in Hogwarts und erleben ihre Abenteuer. Doch Megara hat ein Problem. Sie verliebt sich in George. Doch dieser sieht in ihr nur die beste Freundin seiner kleinen Schwester... Alle R...