George erholte sich die nächsten Tage stetig, während wir alle genug Arbeit vor uns hatten. Die Hochzeit von Bill und Fleur stand an und von morgens bis abends wurden wir durch Mrs. Weasley mit Arbeit zugeschüttet.
Als Mitglieder des Ordens hatten meine Eltern zugesagt, die Hochzeit von Bill und Fleur mit zu beschützen. Also reisten sie einige Tage später ebenfalls zum Fuchsbau und brachten mir mein Kleid mit.
Hier herrschte schon ein wildes Treiben. Mrs. Weasley fand ständig etwas zu meckern und Fleur gingen die Nerven durch.
„Sollte ich mal heiraten, hau mir eine rein, wenn ich so drauf bin", murmelte ich Ginny zu, als wir Fleur einen Beruhigungstrank gebracht hatten.
Ginny grinste und antwortete: „Du mir aber auch."
Angelina machte sich das Leben leicht, sie reiste erst eine halbe Stunde vor Beginn der Trauung an. Ich musste zugeben, dass sie gut aussah und scheinbar konnte sie von mir auch nicht das Gegenteil behaupten. Ihre Blicke versuchten mich zu töten und sie behielt George schon beinahe krankhaft im Auge.
Dieser warf mir immer wieder Blicke zu, sprach mich aber nicht an.
Da ich mich in einem geschützten Rahmen befand, genoss ich es auch einmal, im Mittelpunkt zu stehen. Mein Kleid war silbern und ging bis zu meinen Knien. Das Oberteil lag eng an und betonte meine Kurven. Es hatte ein schönes Dekolletee ohne billig und aufdringlich zu wirken. Der Rock fiel locker um meine Oberschenkel. Meine Haare hatte ich zurückgesteckt und ich war dezent geschminkt. Fred pfiff anerkennend als er mich sah und meinte lachend: „Verdammt, hätten wir uns doch nicht getrennt."
Ich stieg in sein Lachen ein, doch Mrs. Weasley kam wutentbrannt auf ihren Sohn zugelaufen und machte diesem für den Kommentar die Hölle heiß.
Nun konnte ich mich kaum mehr halten vor Lachen und während ich mir einige Tränen aus dem Augenwinkel wischte, sah ich George, der ebenfalls nicht sonderlich glücklich aussah.
Ich entschied in die Offensive zu wechseln und lächelte ihn freundlich an. Er lächelte zurück und wollte gerade zu mir kommen, als Angelina an seiner Seite auftauchte und seine Aufmerksamkeit beanspruchte.
Genervt drehte ich mich weg.
Im Zelt nahm ich meinen Platz neben Ginny ein. Auch Harry und Hermine saßen bei uns. Meine Eltern patrouillierten außen um das Zelt.
Die Trauung war schön und hin und wieder erwischte ich Ginny, wie sie Harry verstohlene Blicke zu warf.
Soweit ich wusste, hatten die beiden im Moment nur Stress, aber ich wollte mich dieses eine Mal heraushalten.
Die Feier war lustig und ich hatte sichtlich Spaß. Einer von Fleurs Cousins machte mir schöne Augen und ich genoss es mit ihm zu tanzen. Vor allem, da George jedes Mal so aussah, als würde er gleich das Zelt abreißen. So langsam fand ich gefallen an den Provokationen.
Doch wie so oft kam es anders. Kingsleys Patronus traf ein. Meine Mutter kam ins Zelt gerannt, suchte mich und verschwand anschließend mit mir. Zu Hause angekommen, schmiss sie einige Sachen in eine Tasche. Ich war so in meiner Schockstarre gefangen, dass ich mich nicht bewegen konnte. Angst durchströmte meinen Körper. Unfähig auch nur irgendeine Kleinigkeit zu sagen, wartete ich stumm auf meine Mutter. Nachdem sie mit dem Packen fertig war, apparierte sie mit mir weiter zu meinen Großeltern nach Irland.
Diese waren sichtlich überrascht, als wir mitten in der Nacht bei ihnen auftauchten. Meine Mutter setzte sie kurz über die Situation in Kenntnis, drückte und küsste mich noch mal und verschwand. Weinend blieb ich zurück und schaute noch Minuten später auf die Stelle, an der sie verschwunden war.
„Meg, mein Schatz, komm rein!", rief meine Oma von der Küchentür aus, doch ich blieb stehen.
Kurz darauf legte sich eine Hand auf meine Schulter. „Komm, Kleines, wir können nichts anderes machen als warten", tröstete mich mein Opa und führte mich ins Haus.
Zusammen saßen wir die ganze Nacht in der Küche und sprachen nur das Nötigste.
Im Morgengrauen ertönten kurz hintereinander zwei Knallgeräusche. Meine Großeltern sprangen auf und zückten ihre Zauberstäbe.
Doch zum Vorschein kamen meine Eltern. Sie wirkten müde und abgekämpft. Ich fiel ihnen nacheinander um den Hals und bombardierte sie mit Fragen.
„Meg, lass sie erst mal reinkommen", meinte mein Opa, während Oma ihnen einen Kaffee einschüttete.
„Was ist mit den Weasleys?", fragte ich erneut.
„Süße, es geht allen gut. Die Weasleys sind wohlauf und an einem sicheren Ort. Genauso wie du. Wir wollten auch nur kurz nach dir schauen und treffen uns dann bereits wieder mit den Mitgliedern des Ordens. Du wirst die restlichen Sommerferien hier bleiben und mit niemandem Kontakt haben. Das Haus hier ist gesichert und so soll es auch bleiben."
„Und dann?", fragte ich neugierig.
Mein Vater seufzte. „Wirst du zurück nach Hogwarts gehen."
Überrascht schaute ich ihn an. „Echt jetzt?"
„Ja. Eigentlich wollten wir das nicht, aber du bist reinblütig und in Hogwarts vermutlich sicherer als hier draußen. Molly hat uns überzeugt. Auch sie schicken Ginny wieder dahin."
„Und Ron?"
„Ist verschwunden. Zusammen mit Harry und Hermine. Wir haben keine Ahnung, wo sie stecken."

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Only You
FanfictionMegara ist Ginnys beste Freundin. Gemeinsam meistern sie ihre Zeit in Hogwarts und erleben ihre Abenteuer. Doch Megara hat ein Problem. Sie verliebt sich in George. Doch dieser sieht in ihr nur die beste Freundin seiner kleinen Schwester... Alle R...