Kapitel 20

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Der Tag des Balls kam. Meine Trauer hatte sich gelegt. Mir konnte es eigentlich egal sein, mit wem George auf den Ball ging. All meine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. George sah in mir nur die beste Freundin seiner kleinen Schwester, der Altersunterschied war in unserem Alter einfach noch zu groß. Niemals würde ein 16-jähriger mit einer 13-jährigen auf einen Ball gehen.

Dennoch wollte ich ihm zeigen, was er verpasste.

Meine Mutter hatte mir ein wunderschönes azurblaues Kleid geschickt, was meine Augenfarbe betonte. Es war knielang und hatte einen Chiffonüberzug, der bis zum Boden reichte. Dazu war es trägerlos und am Oberkörper eng anliegend. Ein Wunder, dass mein Vater dieses Kleid hatte durchgehen lassen. Wahrscheinlicher war jedoch, dass er nichts davon wusste.

Neville wartete im Gemeinschaftsraum auf Ginny, Nikolai und ich würden uns vor der Halle treffen.

Da Neville nichts dagegen hatte, ging ich mit den Beiden hinunter. Als wir oben an der Treppe ankamen, konnte ich Nikolai sehen. Er sah gut aus und lächelte, als er mich sah. Nicht weit hinter ihm entdeckte ich George. Er hielt Angelina im Arm, welche ihn permanent anschmachtete. Ich hätte kotzen können.

Ginny sog auch einmal scharf die Luft neben mir ein, als sie Harry und Parvati entdeckte.

Ich ging die Treppe hinunter. George hatte mich nun auch gesehen und seine Blicke folgten mir. Als sie auf Nikolai fielen, huschte ein grimmiger Schatten über sein Gesicht, doch Angelina beanspruchte in diesem Moment seine Aufmerksamkeit und schon lag wieder ein seliges Grinsen auf seinem Gesicht.

Nikolai und ich unterhielten uns, während wir auf das Essen warteten. Er hatte zwei Brüder, der eine war noch zu jung für die Schule, der andere hatte die Schule bereits beendet.

Nach dem Essen stellten wir uns, wie alle anderen, an den Rand und schauten den Champions beim Eröffnungstanz zu. Hin und wieder konnte ich mir das Lachen bei Harrys Anblick nicht verkneifen. Ginny neben mir funkelte mir böse zu, doch sie konnte ihr eigenes Lachen kaum zurück halten.


Nikolai und ich tanzten viel. Wir hatten sichtlich Spaß miteinander. Manchmal entdeckte ich George in der Menge, aber er schien mich nicht zu sehen. War auch kein Wunder, seine Augen klebten an Angelina.

Gerade, als wir eine Trinkpause machen wollten, wurde Nikolai von seinen Freunden gerufen. Er entschuldigte sich und ging zu ihnen. So blieb ich allein zurück und schaute Ginny und Neville zu. Wer hätte gedacht, dass Neville ein so guter Tänzer war?

„Warum so allein hier?", drang eine Stimme an mein Ohr.

Ich musste schmunzeln. „Warum nicht?", konterte ich.

Fred lachte hinter mir auf. „Schlagfertig, Megs."

Ich drehte mich zu ihm um. „Und wo ist deine Begleitung?", fragte ich suchend.

„Steht da hinten bei George und Angelina. Ich wollte eigentlich nur etwas zu trinken holen, als ich dich hier so alleine gesehen habe." Nun musterte Fred mich.

Fragend schaute ich ihn an.

„Ist bei dir wirklich alles in Ordnung?"

Irritiert meinte ich nur: „Äh.. ja, warum?"

„Hey, du bist immerhin Ginnys beste Freundin. Und damit so was, wie auch eine kleine Schwester. Da muss ich einfach fragen, ob alles okay ist, wenn du hier so alleine herumstehst. Mal davon abgesehen, dass dir die Meisten immer noch Blicke zu werfen."

Schlagartig fühlte ich mich scheiße. Fred hatte meine größte Angst ausgesprochen. Ich war so etwas, wie eine kleine Schwester. Wahrscheinlich galt dann das Gleiche auch für George.

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