Kapitel 26

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Das Nachsitzen zog sich über Wochen. Die Worte Ich darf meine Mitschüler nicht verletzen waren mittlerweile mehr als deutlich zu erkennen. Meinen Eltern hatte ich dies verschwiegen, ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machten oder gar eine andere Dummheit begehen würden.

Umbridge hatte sichtlich Spaß daran, mir beim Schreiben zuzuschauen und auch Malfoy ließ keine Gelegenheit aus, um mich darauf anzusprechen. Dieser widerliche Feigling. Eines Tages würden wir beide uns mal alleine begegnen und dann würde er sein blaues Wunder erleben. Meine Rachepläne liefen auf Hochtouren.

Ginny verdrehte bereits die Augen, wenn ich nur den Namen Malfoy in den Mund nahm. Sie hatte mir eine krankhafte Manie attestiert, wenn es um ihn ging.

Ansonsten hatte sich nicht großartig was verändert.

Die Jungs gafften mich immer noch an, Umbridge hatte mich nun voll auf dem Kieker und George ignorierte mich mehr denn je.

Der DA waren Ginny und ich natürlich sofort beigetreten, immer hin mussten wir schon zum zweiten Mal Stoff aufholen. Sogar der falsche Moody hatte uns mehr beigebracht, als diese Zimtzicke.

Kurz vor den Ferien war es zu einem erneuten Zwischenfall gekommen. Ein Typ hatte mich blöd angemacht und mir mehr als deutlich auf mein Dekolleté gestarrt, was mich zu einem gemeinen Kommentar verleitet hatte. Zu allem Überfluss kam die Lehrerin um die Ecke, die ich am wenigsten hätte gebrauchen können. Umbridge spielte sich vor uns auf und wollte mir Nachsitzen aufbrummen, weil ich schon wieder einem Jungen gegenüber gemein war. Ich protestierte und auch Zeugen der beiden Szenen nahmen mich in Schutz. Viel hatte es nicht gebracht, nun musste ich trotzdem nachsitzen. Nicht mehr wegen der angeblichen Gemeinheit. Nein, ich musste nachsitzen, weil ich zu viel mit meinen Reizen gespielt hätte und damit den armen Jungen in Verlegenheit gebracht hatte. Es war ja auch meine Schuld, dass meine Oberweite größer war als bei anderen und es war auch meine Schuld, dass die Jungen davon abgelenkt wurden. Sie konnten nichts dafür.

Also startete meine zweite Runde Nachsitzen. McGonagall hatte auch nichts ausrichten können, auch wenn sie seitdem innerlich brodelte.

Fred hatte sich am meisten aufgeregt und ließ mich seitdem nicht mehr allein. Er begleitete mich überall hin. Nachdem die ersten gemurmelten Gerüchte die Runde machten, wir wären ein Paar, schien dies Fred auf die Idee gebracht zu haben, dies tatsächlich so zu sehen. Wo immer wir waren und jemand sich daneben benahm, verkündete er, wir wären zusammen und er würde für nichts garantieren können, wenn jemand seine Freundin belästigte. Da Fred Weasley der Scherzkönig war, war er zwar beliebt, aber die Schüler wussten auch, dass eine Menge Magie hinter den Artikeln steckte und keiner wollte sich mit Fred anlegen.

So wurde es allgemein etwas ruhiger um mich. Die Blicke verschwanden, auch die ständigen Anmachsprüche und ich konnte endlich wieder ruhig meiner Wege gehen.

Zwei Nächte vor den Weihnachtsferien schrak ich aus dem Schlaf. Es musste mitten in der Nacht sein, so dunkel wie es war, aber ich war mir sicher, Geräusche gehört zu haben. Ich spähte in die Dunkelheit, doch konnte nichts erkennen. Wenig später hörte ich wieder Geräusche. Sie kamen aus dem Gemeinschaftsraum. Dann kamen Schritte die Treppe zu den Mädchenschlafsälen hoch. Unsere Tür wurde geöffnet und McGonagall schlich herein. Sie ging auf Ginnys Bett zu und versuchte diese zu wecken.

„Professor", wisperte ich. „Was ist denn los?"

„Alles gut, Ms. Matthews. Ich erkläre Ihnen das später!"

Ginny wurde währenddessen wach. McGonagall sagte ihr, sie solle mitkommen. Als Ginny sah, dass ich wach war und alles beobachtete, blieb sie stehen.

„Kann Meg nicht mitkommen? Ich brauche sie."

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