Die Wochen nach unserem Gespräch vergingen schnell. Fred und George hatten die Schule verlassen und dabei ein gewaltiges Feuerwerk abgefeuert. Es war wundervoll gewesen und am Schönsten war die Rache an Umbridge. Sie hatte es voll abbekommen. Fred und ich führten unsere Pseudobeziehung immer noch. Auch, wenn er nicht mehr körperlich anwesend war, kam mir niemand zu nahe. Mit ihrem genialen Abgang hatten sie so viele Sympathiepunkte geholt, dass ich als seine Freundin nach wie vor respektiert wurde. Es hatte sogar einen sich steigernden Effekt. Ich war auf einmal selbst beliebter. Mir wurde wie oft Trost gespendet, weil mein Freund doch weg sei, ich wurde beglückwünscht für die Aktion der beiden und manche beneideten mich nun sogar für einen so tollen Freund.
An mir prallte das Meiste jedoch ab. Immerhin war er ja nicht mein richtiger Freund. Fehlen taten mir die Beiden schon. Die Schule war nicht mehr dieselbe ohne sie.
Auch Ginny war traurig über den Abgang ihrer Brüder. Nun hatte sie nur noch Ron. Doch der war immer so sehr mit Harry und Hermine und seinen Schwierigkeiten mit der Schule beschäftigt, dass er kaum Zeit für seine kleine Schwester hatte.
Die Aktion im Ministerium hatte ich nicht mitbekommen, ich hatte mal wieder Zeit beim Nachsitzen bei Umbridge verbracht. Da diese die vielen Nachsitzer mittlerweile von anderen Schülern beaufsichtigen ließ, hatte sie Zeit sich um Harry und Co. zu kümmern und ich konnte nicht mit. So traurig war ich nicht darüber, denn die Erzählungen reichten mir, um zu wissen, ich wäre vor Angst vermutlich gestorben. Warum ich in Gryffindor gelandet war, war mir seit geraumer Zeit eh ein Rätsel. Mut war schon mal keine meiner Tugenden. Vielleicht hatten auch nur die vielen Stunden Nachsitzen diesen verblassen lassen.
Die Ferien kamen mir ganz gelegen. Zum zweiten Mal machten wir keinen Sommerurlaub. Meine Eltern waren zu sehr mit dem Orden beschäftigt und ich gammelte zu Hause herum. Eines Tages knallte eine Eule während unseres Frühstückes an das Fenster. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich Errol. Meine Eltern schauten sich einen Moment verblüfft an, doch dann stand mein Vater auf und ließ die Eule herein.
Errol sah sichtlich zerknautscht aus. Meine Mutter gab ihm etwas zu essen und trinken, während mein Vater sich dem Brief widmete.
„Er ist von Molly und Arthur", meinte er schließlich.
Meine Aufmerksamkeit hatten sie eh schon, nun schaute ich abwechselnd zwischen ihnen hin und her.
„Was wollen sie?", fragte meine Mutter irritiert. „Es war doch alles abgesprochen."
Mein Vater schüttelte den Kopf. „Es geht nicht um den Orden. Molly fragt, ob Meg nicht Lust hat die restlichen Ferien bei ihnen zu verbringen."
Ein strahlendes Grinsen legte sich auf mein Gesicht. „Darf ich?", platzte es kurz darauf aus mir heraus.
Meine Eltern wechselten einen kurzen Blick.
„Na ja, sie langweilt sich hier ja...", setzte meine Mutter an.
„Heißt das, ich darf in den Fuchsbau?" Aufgeregt hüpfte ich auf meinem Stuhl auf und ab.
„Jaaahhh....ja", meinte mein Vater nach einem kurzen Blick auf meine Mutter.
Schnell kritzelte ich ein Ich darf auf ein Stück Pergament und scheuchte Errol aus dem Fenster hinaus.
„Hoffentlich schafft er den Flug", meinte meine Mutter zweifelnd.
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Only You
FanfictionMegara ist Ginnys beste Freundin. Gemeinsam meistern sie ihre Zeit in Hogwarts und erleben ihre Abenteuer. Doch Megara hat ein Problem. Sie verliebt sich in George. Doch dieser sieht in ihr nur die beste Freundin seiner kleinen Schwester... Alle R...