Kapitel 33

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Die Wochen zogen ins Land und durch meinen Eifer hatte ich mich zur Jahrgangsbesten gemausert. Nicht verwunderlich also, dass ich neben Harry, Ginny und Hermine Mitglied des Slugclubs geworden war. Dort lief ich regelmäßig Blaise Zabini über den Weg, der bei jeder Gelegenheit mit mir flirtete. Sein Ruf eilte ihm jedoch voraus und so stieg ich nie auf seine Avancen ein. Dennoch sorgte dies für Gerüchte in Hogwarts.

Die Weihnachtsferien wollte ich eigentlich in Ruhe zuhause verbringen, doch meine Eltern eröffneten mir sehr schnell, dass wir Weihnachten im Fuchsbau verbringen würden. Mr. und Mrs. Weasley hatten eingeladen.

So reisten wir einige Tage vorher an, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Die Stimmung war jedoch alles andere als weihnachtlich. Mrs. Weasley schien kurz vor der Kernschmelze zu stehen. Entgegen meines Denkens, dass die Vorbereitungen der Grund dafür seien, stellte sich schnell heraus, dass es an ihren Söhnen lag.

Bill würde Fleur mitbringen, George Angelina und Fred hatte mit mir Schluss gemacht. Dies war etwas, was Mrs. Weasley ihrem Sohn scheinbar nicht verzeihen konnte. Immer wieder traf man die sonst so freundliche Frau wild fluchend an. Mich bemitleidete und bemutterte sie, als hätte ich einen nahen Angehörigen verloren, während Fred regelmäßig die Beine schwingen musste, wenn er seiner Mutter zu nahe kam. Jeder Versuch meinerseits, sie zu beruhigen, schlug fehl.

An Weihnachten selbst waren dann schließlich Lupin, Tonks, meine Eltern und ich, Hermine, einige Ordensmitglieder und natürlich die Weasley Kinder, mit Ausnahme von Percy, samt Anhang anwesend. Die Stimmung war jedoch den Temperaturen draußen angepasst und ziemlich frostig. Hier war nichts von munterer Glückseligkeit zu spüren.

Mr. Weasley versuchte einige Male die Stimmung zu heben, doch so wirklich wollte es ihm nicht gelingen. Stattdessen ähnelte dieses Szenario mehr einer Seifenoper.

Am späten Abend hatte ich dann sämtliche Wendungen beisammen. Tonks war vollkommen in Lupin verliebt und versuchte ihm ständig zu imponieren. Dieser schien eigentlich nicht abgeneigt, versetzte sie trotzdem ständig. Mrs. Weasley beäugte drei ihrer Söhne permanent missmutig. Fleur versuchte alles, um Mrs. Weasley zu gefallen, doch diese machte alle Versuche zunichte. Bill wurde immer säuerlicher über den ganzen Abend bis er irgendwann seiner Mutter in der Küche die Meinung geigte. Diese nahm dies als absolut persönlichen Angriff und stampfte ihren Sohn in den Boden. Angelina schaffte es tatsächlich mit ihrer unfreundlichen Art jeden von sich wegzustoßen, was scheinbar George auf die Palme brachte und er sie hin und wieder maßregelte. Dies nahm sie ihm übel und drückte auf die Tränendrüse, bis er sich entschuldigte und alles zurücknahm. Hermine warf Ron den ganzen Abend vernichtende Blicke zu, wenn dieser den Namen Lavender in den Mund nahm. Sie war Gott sei Dank nicht anwesend. Harry und Ginny, die ihre Beziehung versuchten geheim zu halten, hatten scheinbar auch Probleme. Und Fred wurde nach wie vor von seiner Mutter verteufelt, wenn er ihr zu nahe kam.

Die restlichen Erwachsenen verzogen sich so schnell wie möglich. Nur ich blieb übrig, da ich hier übernachten sollte.

Hin und wieder trank ich heimlich einen Schluck Whiskey, um das Ganze auszuhalten. Als am späten Abend Bill, Fred und George allein im Wohnzimmer saßen und sich gegenseitig Trost zu sprachen, gesellte ich mich beschwipst zu ihnen.

„Oh, du fröhliche....", trällerte ich bei ihren Gesichtsausdrücken.

„Na, Megs, hast du es etwas gut gemeint?", fragte Fred grinsend, als er mir mein gefährlich schwappendes Glas aus der Hand nahm.

„Wie soll man diesen Abend sonst überstehen?", fragte ich zurück.

„Warum?", fragte Bill.

„Wirst du auch ständig angemault?", brummte George.

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