Kapitel 16

438 18 2
                                    

Bei all der Vorfreude verging die Zeit nur langsam. Dumbledore hatte mit dem Turnier auch einen Weihnachtsball angekündigt. Doch bevor Ginny und ich uns freuen konnten, wurde auch hier klargestellt, dass er erst ab der vierten Klasse besucht werden konnte. Für alle Jüngeren gab es nur das Schlupfloch, dass sie von jemand älterem als Partner mitgebracht wurden.

Damals hatte ich noch gedacht, dass es somit unmöglich wäre.

Doch nur eine Woche später waren mir die ersten Blicke aufgefallen, die die Jungs mir zuwarfen.

„Ich weiß nicht, was mit allen los ist", stöhnte ich, als ich mich erschöpft zu Ginny und Hermine an den Tisch fallen ließ.

Es war Zeit fürs Mittagessen. Meine Tasche legte ich unter meine Bank, die restlichen Bücher hatte ich bei meinem Satz schon auf den Tisch geknallt.

Ginny zuckte zusammen.

„Was meinst du?", fragte sie dann.

Ich schaute sie ungläubig an. „Du willst mir jetzt nicht sagen, dass dir die Blicke, die uns zuteilwerden, nicht auffallen, oder?"

Ginny schüttelte irritiert den Kopf. „Welche Blicke?"

Mir fiel auf, dass Harry und Ron, gegenüber von mir, ihre Köpfe bewusst weggedreht hatten. Auch Dean und Seamus bemühten sich in eine andere Richtung zu schauen.

Waren jetzt alle übergeschnappt?

Hermine neben mir gluckste.

Ich drehte mich zu ihr und zog fragend beide Augenbrauen hoch.

„Meg, wie soll ich dir das sagen?", fragte sie sich mehr selbst.

„Was denn?", fragte ich immer noch ratlos.

„Meg, die Blicke gelten alle dir", sprach sie vorsichtig aus.

Nun riss ich meine Augen auf. „Was? Aber warum?"

„Meg, ich ... ich kann dir das nicht sagen, ohne dass es dämlich klingt", zögerte Hermine.

Ich schaute zu Ginny, doch diese hatte die gleiche Miene aufgesetzt, wie Hermine. So langsam kam ich mir verarscht vor.

Harry, Ron, Seamus und Dean schauten immer noch angestrengt in eine andere Richtung.

„Okay, Leute. Was ist hier los?", fragte ich aufbrausend.

Nun räusperte sich Fred. Er, George und Lee saßen auf Rons anderer Seite und hatten sich bisher aus dem Gespräch heraus gehalten.

Mein Blick schoss zu ihm.

„Hör zu, Megs." Er hatte Georges Spitznamen für mich übernommen.

„Da deine Freundinnen sich nicht trauen, es dir sachlich mitzuteilen und scheinbar alle anderen" er schaute die Jungs an „den Mund nicht aufbekommen, muss ich es nun richten."

Ich zog fragend eine Augenbraue hoch.

„Wie drücke ich das nun am besten aus?" Fred griff sich gespielt nachdenklich mit der Hand ans Kinn.

Dann schaute er mich wieder an. „Megs, du hast dich verändert."

Ich lachte ungläubig los. „Leute, ich habe mir im Sommer die Haare bis zu den Schlüsselbeinen abschneiden lassen. Das war es aber auch. Ich bin immer noch die alte Meg."

Fred verdrehte die Augen. „Eins kannst du mir glauben: deine neue Frisur ist hier niemandem aufgefallen. Zumindest nicht denen, mit dem Y-Chromosom."

Ich runzelte wieder nachdenklich die Stirn.

„Herr Gott, Megs!", fluchte George.

„Du wirst zu einer Frau!", meinte nun Fred geradeheraus.

Ich riss ungläubig die Augen auf. „Wie meinst du das denn?"

„Meg", versuchte es noch mal Hermine. „Du bekommst Brüste." Dann wurde sie knallrot, da sie es so direkt scheinbar nicht hatte ansprechen wollen.

Ich schaute an mir herunter. Ja, gut. Ich hatte etwas Oberweite bekommen. Aber ich war auch in die Länge gewachsen – zumindest ein bisschen.

Nun schaute ich die Reihe mir gegenüber an. Seamus, Dean, Harry und Ron schauten immer noch die Decke an. Fred schaute mich mit einem Grinsen an, George neben ihm schaute mich ebenfalls an, aber ohne Grinsen. Und Lee schaute ebenfalls in eine andere Richtung.

Mir blieb der Mund offen stehen.

„Megs, Mund zu. Sonst glaubt noch irgendeiner, dass das eine Einladung ist", lachte Fred.

Nun wurde ich rot.  

Only YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt