Kapitel 19

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Einige Tage später saßen wir wieder mal in der großen Halle.

Ron und Harry hatten immer noch keine Begleitung.

Fred warf Ron mit einem Papierball ab und fragte, wen er als Begleitung hätte. Ron konterte nur damit, wissen zu wollen, mit wem Fred denn ging.

Fred nutzte die Chance und fragte Angelina. Diese willigte freudig ein, auch wenn sie George zuerst einen Blick zu warf. Komisch, dachte ich.

Ron versuchte es seinem Bruder nach zumachen und fragte Hermine. Ich grinste, als sie ihn abblitzen ließ und aufstand. Ron drehte sich weiter zu mir um und sah mich fragend an. Ich grinste noch mehr und schüttelte den Kopf.

„Hermine hat nie im Leben eine Begleitung", murmelte er Harry zu.

Ich prustete los, was mir Blicke von allen einfing. „Doch, hat sie. Und glaub mir eins, du wirst Augen machen."

„Was ist eigentlich mit dir, Meg? Wollen wir nicht zusammen als Freunde hingehen?", versuchte es Ron nun.

Ich hörte ein Husten aus Georges Richtung, doch ignorierte es.

„Nein, tut mir leid, Ron, geht nicht", antwortete ich.

„Und warum nicht?", fragte dieser nun.

„Weil ich schon verabredet bin", sagte ich zuckersüß.

Ron klappte der Mund auf und dieses Mal konnte ich das Husten, welches von George kam, nicht ignorieren.

George schaute mich ungläubig an. Was war denn mit dem los?

„Und mit wem gehst du?", bohrte Ron weiter. „Oder ist das auch so eine Überraschung wie bei Hermine?"

„Nein, ich gehe mit einem Jungen, der Nikolai heißt und ein Schüler von Durmstrang ist."

George sah aus, als wolle er gleich etwas zerstören.

Ich erhob mich. Bei meinen nächsten Worten schaute ich zwar Ron an, aber eigentlich waren sie an George gerichtet.

„Stell dir vor, im Gegensatz zu anderen, kam er einfach auf mich zu, fragte mich ganz nett und freundlich und war ein Gentleman. Er hat nicht gewartet, bis niemand mehr außer mir frei war. Nein, er kam und fragte."

Ich hatte mich schon umgedreht, als ich meinen Zeigefinger erhob und meinte: „Ach, und er hat mir nicht einmal auf meine Brüste geschaut."

Nun jaulte Fred vor Lachen los. Ein Seitenblick auf George genügte, um seine Wut zu erkennen. Tja, Georgie, was du kannst, kann ich auch, dachte ich und ging.


Erst Tage später hatte ich mitbekommen, dass George eigentlich noch keine Partnerin hatte. Ich weiß nicht, ob es gekränkter Stolz war oder einfach nur Wut auf mich, aber er überraschte mich, als er Alicia fragte. Ich wusste nicht, ob ich es mir eingebildet hatte, aber gefühlt hatte er mit der Frage darauf gewartet, dass ich in seiner Nähe war. Und es versetzte mir einen Stich ins Herz.

Ginny tröstete mich, als ich mir die Abende danach die Augen ausweinte. Es hatte nun auch die Runde gemacht, dass Harry mit Pavati Patil auf den Ball ging. Sie freute sich, Ginny nicht. Ihr Entschluss mit Neville zu gehen, stand zwar, aber dennoch war sie verletzt, dass Harry nicht auf die Idee gekommen war, sie zu fragen.

George und ich gingen uns die nächsten Tage etwas aus dem Weg. Es war nicht wirklich auffällig, aber ich war darauf bedacht, nicht zu sehr in seine Nähe zu kommen. Alicia beobachtete ich hingegen genauestens und fand, dass sie meiner Meinung nach, viel zu oft zu Fred hinüberschaute. Konnte sie die beiden immer noch nicht auseinanderhalten oder war das Absicht?

Diese Antwort bekam ich vier Tage vor dem Ball, als Alicia einem Mädchen aus Hufflepuff erzählte, dass sie einen Partnertausch vorgenommen hätten. Fred hätte seinen Bruder gefragt, ob dieser nicht mit Angelina gehen könne. Dies hätte mehrere Gründe. Angelina hatte ihm gesagt, dass sie eher einen Blick auf George geworfen hatte und er selbst hätte gemerkt, dass er sie, Alicia, viel interessanter fände.

Ich blieb entsetzt stehen. Eigentlich war ich erleichtert gewesen, dass Alicia scheinbar mehr auf Fred stand, als auf George. Auch wenn ich sie nicht leiden konnte, da ich dachte, sie würde nur mit George spielen. Doch Angelinas Blick zu George, bevor sie Fred eingewilligt hatte, hatte Bände gesprochen. Und nun ging diese auch noch mit George auf den Ball.

Das war mein persönliches Worst-Case-Szenario.

So schnell ich konnte, lief ich in den Gemeinschaftsraum. Ein Blick genügte, um zu sehen, dass Ginny nicht hier war. Dafür aber Angelina und George, die ziemlich eng beieinander auf dem Sofa saßen.

Ich stürmte die Treppe hinauf, stieß mir dabei das Schienbein an, doch rannte weiter, bis ich in unserem Schlafsaal angekommen war. Ginny lag auf ihrem Bett und las ein Buch, doch als sie mich hörte, schaute sie auf. Mit Tränen in den Augen fiel ich in ihre Arme und erzählte ihr alles. Dann weinte ich hemmungslos los.

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