Kapitel 8

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Ginny und ich hatten uns den Rest des Schuljahres nicht mehr aus den Augen gelassen. Sie war bis zu den Ferien stark mitgenommen von allem und hatte auch Hermine lange nicht in die Augen schauen können.

Für die Sommerferien hatte sie mich für zwei Wochen zu sich nach Hause eingeladen. Meine Eltern hatten dem zugestimmt und so würde ich die letzten beiden Wochen im Fuchsbau verbringen.

Die Sommerferien bis dahin genoss ich in vollen Zügen. Ich hatte mich zuhause mit meinen Muggelfreunden getroffen, die alle glaubten, ich würde auf ein Eliteinternat gehen. Danach war ich für drei Wochen mit meinen Eltern in Frankreich im Urlaub gewesen. Dort hatten wir einfach nur die Seele baumeln lassen. Meine Mutter und ich hatten unserem Shoppingwahn gefrönt, den mein Vater nur mit einem Augenrollen quittiert hatte.

Nun waren wir wieder zuhause. Morgen würde ich dann auch in den Fuchsbau reisen.

Ich hatte bereits alles gepackt, sowohl für die restlichen Ferien als auch für die Schule. Ausnahmsweise hatte ich dies pünktlich gemacht. Meine Mum hatte mir aber auch dabei geholfen. Am nächsten Morgen brachte mein Vater mich zum Fuchsbau. Immer noch braun gebrannt stand ich in einer hellblauen Jeanshotpants, einem weißen T-Shirt und Sandalen vor der Haustür. Meine Haare waren zu einem Dutt geknotet. Mein Vater verabschiedete sich schnell von mir, da er auf die Arbeit musste. Nun stand ich allein hier.

Doch bevor ich klopfen konnte, ging die Haustür auf und Ginny kam mir entgegengerannt.

„Meeeegggg!", quietschte sie voller Freude und fiel mir um den Hals.

„Giiinnnnyyy!", quietschte ich zurück.

Wir hatten zwar Briefe geschrieben, die wir mit Loki hin und her geschickt hatten, doch darin hatten wir uns längst nicht über alles austauschen können. Sie waren in Ägypten gewesen bei Bill. Nun erzählten wir uns erst einmal stundenlang von unseren Urlauben.

„Wir wollen noch in die Winkelgasse und schlafen dann die letzte Nacht im Tropfenden Kessel. Das macht dir doch nichts aus, oder?"

Ich schüttelte mit dem Kopf. „Ich habe zwar schon alles besorgt, aber ich komme gerne mit."


Die zwei Wochen vergingen wie im Flug. Wir halfen Mrs. Weasley bei der Gartenarbeit, wobei Fred und George uns zeigten, wie man dies mit viel mehr Spaß erledigen konnte. Ich kam kaum noch aus dem Lachen heraus. Ginny spielte mit ihren Brüdern Quidditch im Garten, doch ich verneinte lachend, als sie mich überreden wollten, mitzuspielen.

„Warum nicht?", fragte Fred erneut.

„Du kannst doch wohl fliegen", meinte Ron.

„Natürlich kann ich fliegen!", meinte ich entrüstet. „Nur nicht so gut", nuschelte ich hinterher. Nun lachten die Jungs.

„Meg, das kannst du erzählen, wem immer du willst. Aber wir sind's, die Weasleys. Da kannst du ehrlich sein", sagte nun auch George.

Ich schaute mich hilfesuchend nach Ginny um.

„Jungs, lasst sie", meinte diese nun bestimmt. „Meg hasst fliegen. Also lasst uns jetzt endlich spielen."

Fred und George schauten mich erschrocken an. „Wie kann man fliegen hassen?", fragten sie synchron.

„Wenn man, wie ich, ein Talent hat, sich ständig zu verletzen, dann hasst man fliegen", meinte ich schnippisch.

„Ach, komm, Meg. Du hattest doch auch Flugunterricht."

„Ja, und bin viermal vom Besen gefallen!"

Nun lachten alle drei Jungen hemmungslos und ich hätte sie am liebsten alle geklatscht. Wie konnten sie sich darüber lustig machen, dass ich mich verletzt hatte?

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