SLOWBURN x HUMOR x SMUT
𝐄igentlich ist alles was Grace immer wollte, dass ihr bester Freund Steve mehr in ihr sieht und ihre langjährigen Gefühle endlich erwidert. Doch das Schicksal hat nunmal andere Pläne und es keimt ein nie da gewesenes Verlang...
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Nach dem Zwischenfall mit Jessie, fühlte ich mich einfach nur schrecklich. Dabei ging es noch nichtmal darum, was er gemacht oder gesagt hat. Sondern viel mehr, dass ich mich dafür schämte so machtlos gegen ihn zu sein. Nicht physisch, sondern viel mehr psychisch.
Die letzten Wochen war ich mir so sicher, dass er mir nichts anhaben kann. Ich will nicht mal behaupten, dass ich mich ihm überlegen fühlte, sondern viel mehr ihm gewachsen. Was wohl oder übel ein Fehler war, denn er musste nur einmal seine körperliche Überlegenheit mit einer vernichtenden Tatsache demonstrieren und schon verfiel ich wieder in Starre und konnte nichts anderes als weinend um Verzeihung bitten. Einfach nur erbärmlich.
Mit einem ausgedehnten Seufzer packte ich meine Sachen zusammen und erwischte mich dabei, wie ich mich wieder in meinen Gedanken verlor. Es war gerade mal die vierte Stunde rum und ich war trotzdem noch nie in meinem Leben dankbar dafür, dass keiner meiner engeren Freunde wie Robin, Tina oder Eddie mit mir einen Kurs hatten.
Abgesehen davon, dass ich die letzten drei Tage geschwänzt habe und jedem so gut es ging aus dem Weg ging, wollte ich keine lästigen Fragen beantworten. Tief in meinem Inneren, sah das aber ganz anders aus, ich wollte nichts lieber, als mich in Rick's Arme zu werfen und ihm alles erzählen. Doch wie es das Schicksal wollte, war er gerade so glücklich wie wohl noch nie. Er und Janice lachten die ganze Zeit, tanzten im Wohnzimmer zu Jazzmusik oder kochten zusammen, als wären sie Teenager und frisch verliebt.
Vielleicht war es dumm, aber ich wollte ihm das nicht kaputt machen und hatte das erste Mal seit langer Zeit wieder Angst davor, was Jessie mir dann antun würde. Denn sich zu trennen oder auszuziehen, würde Rick niemals tun. Nicht das ich sowas jemals verlangen würde, ich mochte Janice und merkte, dass sie sich Mühe gab, eine Bindung zu mir aufzubauen. Das heißt ich müsste, wohl oder übel, mit dem Monster ein Zimmer weiter leben. Jedenfalls bis ich achtzehn bin, danach würde ich mir eine eigene Wohnung suchen oder mit Tina zusammen ziehen. So wie wir es schon seit Jahren planten.
»Mrs. Harvey.« perplex zuckte ich zusammen und sah zu Mrs. Corvey, die wartend in der Tür stand. So in Gedanken verloren, habe ich gar nicht mitbekommen, dass bereits alle anderen Schüler gegangen sind und ich die Letzte in der Klasse war. »Auch ich würde nun gerne in die Pause gehen.«
Zustimmend nickte ich hastig, stopfte einfach beim laufen mein Etui in die Tasche und huschte an ihr vorbei. Gosh, reiß dich zusammen. Bei deinen Noten kannst du ausziehen vergessen. »Tut mir leid, schöne Pause Ihnen.« Die pummelige Frau Mitte Vierzig nickte nur einvernehmlich, ehe sie das Klassenzimmer abschloss und ich mich langsam zu meinem Spind bewegte.
Als ich meine Tasche erneut schulterte, rutschte mein Ärmel leicht hoch und man sah meinen geschundenen Knöchel, auf den sich Jessie mit seinen Knien abgestützt hat. Vorsichtig fuhr ich mit meinen Fingern über die blau lilafarbene Haut und musste den Kloß in meinem Hals herunter schlucken. Die Erinnerung quälte mich vermeintlich mehr, als sie sollte. Aber dieses Gefühl, dass er in meinen Safeplace eingedrungen ist, mir so nahe war und mich nicht nur mit Worten, sondern auch seiner körperlichen Kraft in Schach gehalten hat. Das alles war einfach so viel zu verarbeiten. Erneut.