52. 𝐈𝐬𝐭 𝐝𝐚𝐬 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐋𝐮𝐬𝐭 𝐢𝐧 𝐝𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐀𝐮𝐠𝐞𝐧?

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VON DEM HEIßEN DUSCHWASSER war der Spiegel so beschlagen, dass ich so gut wie gar nichts sehen konnte und ihn erstmal mit Klopapier abrubbeln musste. Obwohl ich ausnahmsweise mal ganz gut in der Zeit lag, wollte ich mich dennoch ein bisschen beeilen, weil ich absolut keine Ahnung hatte, was ich eigentlich anziehen sollte. Schließlich war es nur die jährliche Firmenfeier von Rick, aber andererseits wusste ich, wie die Party jedes Jahr eskalierte, sobald die ganzen Langweiler ab elf Uhr abends nach Hause gingen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen begutachtete ich mich nackt im Spiegel und fuhr mir vorsichtig durch meine nassen Haare, die seit der Attacke von Jessie wieder länger geworden sind. Schließlich war das inzwischen schon fast ein halbes Jahr her, unglaublich wie schnell die Zeit doch vergeht. Obwohl es mich nach wie vor verletzte, dass Billy und ich nun getrennte Wege gingen, konnte ich mich ansonsten wenigstens nicht beklagen. Dafür lief es in der Schule wieder besser, genauso wie zwischen Steve, Eddie und mir. Ganz besonders aber beim Sport, war es regelrecht meine Motivation, jeden Morgen wieder joggen zu gehen und die Fitnessgeräte neben unserem Innenpool zu nutzen. Jedenfalls versuchte ich mich damit zu trösten, weil mein Herz sich trotzdem jedes Mal unangenehm zusammenzog, wenn mein Blick zufällig auf diese verdammten blauen Augen traf.


Schließlich habe ich es versucht. Etwas in Billy zu sehen, das über sein Sexappeal hinausgeht. Ja, ich habe mir so Mühe gegeben, ihm zu beweisen, dass er keine Maske oder Mauer braucht, um sich zu schützen, um etwas in ihm entfesseln zu können, das scheinbar gar nicht existierte.

Bei dem Gedanken, dass er eventuell auch bei der Feier sein könnte, musste ich schlucken. So gut ich auch darin bin, mir einzureden, dass er nichts weiter als ein Fehler gewesen ist. Gosh, so sehr vermisste ich ihn und unsere gemeinsame Zeit. Ich vermisste die Gespräche, den Sex, die einfachen Berührungen, die Eifersucht... Du vermisst ihn.

Als man plötzlich ein lautes Poltern aus meinem Zimmer hörte, worauf ich zusammen schreckte und schnell zur Tür lief, um diese abzuschließen. »Rick, bist du es?!«

Jedoch kam keine Antwort, was mich darauf schließen ließ, dass es weder mein Onkel, noch Janice war. Wahrscheinlich einfach nur Heimdall, der es sich gerade bequem auf deinem Bett macht. Auch wenn ich nicht so ganz überzeugt von dem Gedanken war, versuchte ich mich einfach ungehindert fertig zu machen. Hot Blooded summend kramte ich meine Bodylotion aus meinem Schrank und begutachtete mich nochmal schmunzelnd im Spiegel. Es machte mich schon ziemlich stolz, meine Ergebnisse erkennen zu können und gleichzeitig fühlte es sich wirklich gut an, dass ich mich nach so langer Zeit endlich wohl in meinem Körper fühlte.

Bevor ich in Florida gewesen bin, war ich schließlich immer das Pummelchen. Zwar war ich schon immer ein sehr aufgeschlossener und glücklicher Teenager, doch ich war gefangen in meinen eigenen Gedanken, was andere Personen auf Grund meines Gewichts von mir denken könnten. Natürlich kann ich nicht beeinflussen, was Andere von mir halten, aber ich habe verstanden, dass ich beeinflussen kann, was ich selbst von mir denke. Und das habe ich getan. Na ja und vielleicht hat auch Billy seinen Teil dazu beigetragen. Seine Blicke, sein grenzenloses Verlangen, seine Berührungen und seine Härte in der Hose, ohne dass ich ihn überhaupt anfassen musste.


Während ich mich eincremte, drückte ich meine Brüste zusammen und starrte mich dabei selbst an. Stellte mir kurz vor, wie seine Hände das taten, statt meine und wie gut es sich jedes Mal anfühlte. Manchmal wünschte ich mir insgeheim, dass ich einfach mit dem Finger schnippen könnte und nichts mehr für ihn empfinden würde. Aber so leicht war das leider nicht. Deswegen konnte ich auch nicht wie Tina oder Carol einfach mit dem Nächstbesten in die Kiste hüpfen und mich ablenken. Wovon ich ohnehin nichts hielt und wofür ich einfach nicht der Typ Mensch war. Trotzdem machte mich diese dauerhafte Geilheit fast wahnsinnig und in den letzten Tagen konnte ich an nichts anderes denken wie Sex, Sex, Sex.


| 𝐒𝐌𝐔𝐓 𝐓𝐇𝐈𝐍𝐆𝐒 | Billy Hargrove | Steve Harrington | Eddie MunsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt